ede hat geschrieben:
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@Emilemil:
Meinst Du ich könnte hier auch eine Schraube reinbauen? Das ist bei mir ja nicht durchgängig, sondern oben geschlossen. Unten ist eine Made eingedreht. Was könnte ich tun? (Außer mein Rad mal wieder zu putzen

)
Wie Du auch siehst, sind die Kontaktpunkte im Gelenk schon blankgescheuert und der Verschusshebel ist dadurch geschrottet.
Ist das ein Totalschaden?
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Ede
Totalschaden; mit großer Warscheinlichkeit nicht !
Der Verschlußhebel (hat ja einen einen kapitalen Anriss !) muß auf jeden Fall erneuert werden.
Zur Reparatur des Bolzens hat Motte weiter oben schon das Wesentliche gesagt. Da wundere ich mich allerdings, daß er diese vergleichsweise einfache Reparatur nicht durchgeführt hat (durchführen lassen hat). Zum Nachdenken für ihn (Er ist ein Fan von Stahl-Rahmen !): Eine schlechte Konstruktion ist auch durch einen noch so guten Werkstoff nicht zu retten (Weder durch Titan, Carbon oder Aluminium, auch Stahl kapituliert, wenn Fräulein Verschleißgrenze zugeschlagen hat

!
Einige Bemerkungen: In der Längsebene des Rades ("symmetrie"-Ebene) wirken Biegemomente, die durch das Gewicht des Radlers und des Rades (evtl durch Gepäck) hervorgerufen werden. An den Radaufstands-Punkten (-Flächen) ergeben sich auf der Fahrbahn Reaktionskräfte. Ähnliches gilt für Seitenkräfte im Falle seitlicher Anregungen durch die Fahrbahn (Gegenkräfte dann durch Massenträgheit) oder auch im Wiegetritt. Beim Wiegetritt treten dazu noch Torsionsmomente (Gegenkräfte dann durch Druck des Radlers auf den Lenkergriff) um die Längsachsen von Trägern auf, wie hier beim Rahmen-Hauptrohr (Position Faltgelenk). Die größten Biegemomente wirken da, wo etwa auch ein mittiges Faltgelenk plaziert wird.
Wie bei der seit Jahrtausenden bekannten Tür besteht ein Faltgelenk aus zwei um einen (zwei bei geteiltem Bolzen) Bolzen drehbaren Hülsen und einem Schloß. Dabei kann der Bolzen auch nur ein Verbindungsteil sein, das sich ebenfalls in einer oder zwei Hülsen dreht. Da zwei Körper verbunden werden (Vorder-Rahmen und Hinter-Rahmen) sind an dieser Stelle alle Relativbewegungen unterbunden außer der Drehung um die Bolzen-Achse. Das Schloß hat dann nur den Zweck, eine Normalkraft zur Verfügung zu stellen, die eine während der Fahrt unzulässige Drehung um den Gelenkbolzen verhindert. In dieser Dahon-Konstruktion wird das "Schloß" durch den Kisten-Verschluß gebildet, der in vielen Alltags-Gegenstanden zu finden ist. Bei mir zB bei einer Kaffee-Büchse.
Bei der Dahon-Konstruktion ist dieser Verschluß einstellbar. Wenn die vordere und hintere Gelenkplatte nach dem Verschließen ohne Spiel zusammpassen und am Gelenk immer noch Spiel vorhanden ist (nämlich an der Bolzen-Hülsen-Passung) ist es nicht nur nutzlos, den "Kistenverschluß noch "strammer" einzustellenm, sondern es ist kontra-produktiv.
Ich denke, daß Du @Ede, mit dem "stramm" einstellen vieleicht übertrieben hast, denn der Handgriff des "Kistenverschlußes" zeigt ja einen kapitalen Riß.
Aber auch bei moderater Einstellung der Normalkraft können die Farbschichten der kleinen Druck-Flächen der Flächenpressung nicht standhalten und platzen ab. Eine ästhetisch bessere Lösung wäre zB der Einsatz von Edelstahl.
Was ist neben dem Ersatz des "Kisten-Verschluß-Teils" noch zu tun ?.
Wie Motte vorgeschlagen, muß der ausgeschlagene, alte Gelenk-Bolzen durch einen neuen mit Übermaß ersetzt werden. Die vorhandene Hülsen-Bohrung muß dazu im Durchmesser angepasst werden. Falls der Bolzen auf einem Nenndurchmesser von 6 [mm] basiert, sollte es möglich sein, auf einen Passungsdurchmesser von 8 [mm] zu gehen. Das setzt aber vorraus, daß das Aussenmaß der Hülsen mindestens 15 [mm] ist. Daumenregel = Hülse außen gleich doppelt so groß wie Hülse innen. 15 [mm] sind schon kleiner als nach der Daumenregel geforderten 16 [mm]

, sollten aber noch machbar sein.
Bei einer 8 [mm] Passschraube geigneter Länge könnte man den Kopf und den Gewindeteil absägen (abflexen) und das Teil dann von unten mit leichter Übergangspassung in die erweiterte Hülsen-Bohrung einschieben. Man bräuchte dann die Bolzen-Bohrung nicht durchgehend machen.
Die Fixierung gegen Rausfallen erfolgt nach wie vor durch diese Madenschraube, die man aber auch bei Bedarf im Durchmesser erweitern und mit einer durch den 8 [mm] Passungs-Bolzen gehenden Stiftschraube fixieren könnte, falls es nötig ist.
400 € sollte der Ersatz des Bolzens jedenfalls nicht kosten.
MfG EmilEmil