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Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Di Sep 16, 2014 6:01 am
von Motte
Hallo Raimund,
ich kannte bislang nur den Text aus der Duisburger Chronik - aber wie so häufig, liegt die Wahrheit scheinbar in der Mitte und wir haben beide recht (und ich wieder was dazu gelernt) -
http://www.halden.ruhr/alsumer-berg.html
Gruß
Udo
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Do Sep 25, 2014 8:13 pm
von CycoRacer
Da viele hier im Forum die unterschiedlichsten Falträder für unterschiedliche Zwecke einsetzen, hier noch ein paar Worte über die für mich wichtigen Eigenschaften eines Faltrades.
Durch das symbiotische Zusammenwirken von PKW und Faltrad ergeben sich für mich wichtige Vorteile. Der öffentliche Nahverkehr ist im meiner Umgebung (auch mit dem Faltrad) zeitlich nicht sinnvoll nutzbar.
Symbiose durch ein Fahrrad im Kofferraum:
Der PKW gewinnt im Bedarfsfall die Mobilität zurück, die durch die hohe Verkehrsdichte und den Mangel an Parkmöglichkeiten in der Innenstadt verloren geht.
Für den Einsatz des Fahrrades muss der Weg nicht mehr direkt an der Haustür beginnen, sondern kann ohne großen Aufwand (z.B. Fahrradträger anbringen) irgendwo beginnen und enden. Ohne lästige Nebeneffekte wird so auch die Mobilität des Fahrrades erhöht.
Auf dem Weg zur Arbeit kann die Umwelt geschont werden, Kosten eingespart und mit etwas Geschick auch Zeit. Man bleibt fit und falls das eine oder andere Kilo auf der Strecke bleiben soll, so geht auch das.
Um ein Faltrad für dieses Szenario sinnvoll nutzen zu können sind mir einige Eigenschaften besonders wichtig:
1. Niedriger Anschaffungspreis. Bei Anschaffung für mich wichtig: Geringes Risiko beim Discounter auf den Kosten sitzenzubleiben (3 Jahre Garantie, 10 Jahre auf Rahmen) – soweit zumindest die Theorie (funktioniert nicht immer – habe auch Gegenbeispiel)
2. Sicherheitsaspekt: Hier besonderes Augenmerk auf die Faltgelenke. Letztendlich sind die Klappräder der 70’er Jahre (meiner Meinung nach) an dieser Hürde gescheitert. Es gab immer wieder schlimme Unfälle. Meine Überlegung: ein Discounter und auch der glückliche Fahrradhersteller selbst, der nur einmal im Jahr auf einen Schlag tausende von Fahrrädern verkauft, wird diesbezüglich nicht das geringste Risiko eingehen.
3. Robuster Rahmen und gute Fahreigenschaften, auch außerhalb befestigter Straßen.
4. Stabiler, belastbarer Gepäckträger
5. Guter Kundendienst und günstige Ersatzteile
6. Hohe Diebstahlsicherheit durch Nicht-Marke, da unattraktiv für Diebe (Billigrad vom Discounter), falls es doch mal wegkommt ist der Schaden nicht so groß
7. Sorglose Nutzung (bei Billig- oder Gebrauchtrad nicht ganz so wichtig: hoffentlich geht bei dieser Fahrweise jetzt nichts kaputt, hoffentlich steht das Rad auch heute Abend noch da)
Aus gegeben Anlass, durch die hier im Forum geführten Diskussionen möchte ich hier nochmal den Sicherheitsaspekt näher beleuchten. Billigrad und Sicherheit geht das überhaupt zusammen?
Mir Erschrecken das geschilderte Sicherheitsproblem bei einem Tern-Markenrad („Kind zerstört Tern“) zur Kenntnis genommen. Sowas kann sehr böse ausgehen. Ich frage mich wie eine solche Konstruktion (Sperrbolzen für Faltgelenk, gesichert mit einer Mini-Imbusschraube irgendeine Sicherheitsprüfung passieren kann (GS Label etc.) Auch mit meinem Dahon Mu One, dessen Fahreigenschaften unbestritten ausgezeichnet sind, ist mir schon ähnliches passiert. Während noch langsamer Fahrt löste sich bei mir die Sperrverriegelung für das Faltgelenk, ohne dass sich der Hebel für das Lösen der Blockade (übrigens seinerseits durch einen weiteren Sperrhebel gesichert, auch nur einen Millimeter bewegt hätte. Ursache auch eine Imbusschraube, die sich minmal gelöst hatte. So ein Murks darf eigentlich durch keine Sicherheitsprüfung durchkommen. Da werden Falträder an allen Ecken und Kanten mit erstaunlichen Details veredelt und die seit je her kritischen Stellen werden sträflich vernachlässigt. Was nützt mir die tollste Ästhetik, wenn sie mich oder noch schlimmer, eine Familienmitglied, auf dem direkten Weg ins Krankenhaus führt. Das Dahon nutze ich jetzt nur noch alleine.
Nun zu meinem Cyco, bei dem an den wichtigen Stellen, kein Geld gespart wurde. Es verfügt über doppelt gesicherte Sperrvorrichtungen für Rahmen und Lenker und dies meint nicht, ein Kleiner sichert den Großen, sich zu lösen, sondern: wenn die Eine abfällt, so ist da jeweils noch eine Zweite (Bolzen mit Feder), die für Halt sorgt (sozusagen ein Sicherheitsfallschirm). Das ganze wunderbar hässlich, groß, stabil und ohne versteckte Inbusschrauben.
Ich hatte bereits vorher mal erwähnt, dass mir (meiner Fahrweise geschuldet) eine Schweißnaht am Lenkergelenk gebrochen ist (begann als Haarriss). Ich konnte in Ruhe Ersatz bestellen und das Rad auch noch weiterbenutzen. Die Schweißnaht für die untere Lenkerstange befindet sich im Gelenk, welches dadurch natürlich etwas größer ausfällt. Dadurch kann der Lenker, auch wenn die Schweißnaht das Zeitliche segnet, nicht abfallen und Lenken geht auch noch. So sieht für mich Qualität aus.
Viele Grüße
Reimund
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Do Okt 02, 2014 11:20 pm
von CycoRacer
Heute war es dann soweit. Auf der Erzbahntrasse kurz vor Bochum hat mich die Sattelstütze meines Arbeitspferdes verlassen.

- Mein Schutzengel: 3 Kladden im Rucksack stützen nun den Sattel.

- ... Bruch natürlich unterhalb der MAX Markierung ...
Deshalb liebe Kinder - achtet immer auf die MAX-Markierung. Auf der Weiter-/Rückfahrt habe ich ein lustiges Bild abgegeben. Musste den Sattel soweit versenken bis alles wieder stabil war.
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Fr Okt 03, 2014 5:45 am
von Motte
Gut, dass Dir nix passiert ist.
Dann hast Du das Schild vom Profi Grill ja selbst gesehen - man soll son Rad wohl doch besser schieben
Wenn es Dir das Geld wert ist, schaust Du vielleicht doch nach der Lösung von Oliver (der Teleskop Sattelstütze vom "neuen" Frog) Da das Frog nicht mehr gebaut wird, sollte man aber nicht mehr allzu lange damit warten.
Gruß
Udo
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Fr Okt 03, 2014 1:02 pm
von EmilEmil
@CycoRacer schrieb:
"Diese beiden Haupthürden habe ich aus dem Weg geräumt, indem ich das angegebene Maximalgewicht von 100KG (Fahrrad+Fahrer+Gepäck) bis zum heutigen Tage permanent überscheite und die Sattelstange 4 cm weiter rausziehe als es die Maximalmarkierung gebietet."
Da sind zwei Probleme angesprochen, die häufig hier im Forum thematisiert werden.
Erstens, wenn man mal eine Fahrergröße von 1,90 [m] unterstellt, sind das bei einem Mann 80 [kg] (= unter 30 Jahre; durchtrainiert) oder 90 [kg] (= Mittelalter, sportlich) oder 100 [kg] (= über 30 (Mittelalter plus noch mehr), untrainiert). Mann (100 kg] und Rad (15 kg) und Gepäck (Hinten) 25 [kg] sind zusammen Gtotal = 140 [kg]. Mit Gepäck vorn [10 kg] kommen 150 [kg] zusammen. Das wäre mal ein Richtwert für das Gesamtgewicht und nicht lächerliche 100 oder 105 [kg]. Ein typischer Leichtbau-Sicheheitsfaktor ist 1,35 (135 %); da sind dann bei einem (nominellem) Gesamtgewicht von 100 [kg] insgesamt 135 [kg] möglich - unter Ausschöpfung der Sicherheitsmarge -. Brüche an tragenden Teilen sind dann nicht gänzlich auszuschließen.
Inwieweit man dann von "Überlastungs-Fahrlässigkeit" sprechen muß, will ich nicht thematisieren. Das Risiko trägt in diesem Fall der Benutzer des Faltrades.
Eine gute Konstruktion sollte auch bei Mißbrauch durch Überlastung "Fail Safe" sein. D.h. örtliches Versagen darf auftreten, führt aber nicht zu tödlichen oder schweren Verletzungen des Fahrers. In dem Fall der Sattelstütze hätte man das gleiche Material (Alu 6061 ?) mit einer größeren Bruchdehnung verwenden müssen (> 10 % !). Gleichwohl liegt die Schuld an dem Bruch (Mißachtung der Hersteller-Vorgabe) natürlich bei dem Fahrer.
Bei einem besseren Material ändert sich am Sachverhalt wenig, außer, daß der Glücksfaktor (dem Fahrer ist umständehalber Nichts passiert), keine Rolle spielt. Bei besserer Dehnbarkeit der Sattelstütze wäre das Rohr krumm gebogen worden. Der Fahrer hat noch Glück insoweit, daß er durch die Überlastung nicht den Rahmen (Riß im Sitzrohr ?) in Mitleidenschaft gezogen hat.
MfG EmilEmil
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Fr Okt 03, 2014 1:29 pm
von Karsten
Moin,
Na ja, Bei dem Preis war's den Versuch meiner Meinung nach durchaus wert.
Immernin hat Deine todesverachtende empirische Feldforschung belegt, daß beim Cyco bei dieser Art der Überlastung nicht der Fahrradrahmen bricht.
(Wozu die Rahmen von gewissen Dahon-Modellen angeblich sogar ohne jene Mißhandlung neigen sollen).
Unter Suchwort Sattelstütze findest Du hier mindestens noch eineErsatz- Bastelbeschreibung für die 33.2 mm Cyco-Stütze.
Nach deinen beschriebenen Langzeiterfahrungen ohne Bruch, und wenn Du mit der max Länge wirklich zufrieden bist (?), würde ich es durchaus mit einer gleichen Stütze nochmal so versuchen, in die ich ein genau passendes Rohr zur Verstärkung z,b, mit Epoxidharzkleber innen 'reinkleben würde.
(So als einfach Bastelei,die ohne Werkstatt + besondere Fähigkeiten leicht zu realisieren ist)
Wünsche noch viel Freude mit Deinem Rad.
Gruß Karsten
Ps: Die Sichtbaren Spuren an der Sattelstütze deuten für mich darauf hin, daß du sie zum Verstellen regelmäßig auch verdrehst (verdrehen mußt(?), weil sie doch recht schwergängig ist. (so ist das bei meinen Großrädern auch)
Das ist m.M. n. für ein Faltrad untauglich. Die Stützen an meinen Falträdern rutschen "butterweich", fallen nach lösen der Klemme praktisch von alleine nach unten und halten meine 2 Zentner trotzdem sicher. Das ist für mich ein ganz wesentliches Kriterium: Das Rad muß schnell und mühelos zu falten sein.
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Fr Okt 03, 2014 1:42 pm
von CycoRacer
Hallo EmilEmil,
da bin ich echt sprachlos.
Gruss
Reimund
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Fr Okt 03, 2014 2:04 pm
von CycoRacer
Hallo Karsten,
da stimme ich Dir zu. Nach gut 62000 km unter extremen Bedingungen hat die Sattelstütze ihre Haltbarkeit unter Beweis gestellt. EmilEmil wird sicherlich nachweisen können, dass eine längere Sattelstütze den Sicherheitsfaktor nicht unbedingt erhöht. Da ich (werk)täglich mit dem Rad 3-3.5 Stunden unterwegs bin werde ich wahrscheinlich versuchen das Original-Ersatzteil zu verwenden. Mit Kleber innen wirds schwierig, da ja noch eine Sattelfeder verbaut ist, die von unten aus eingestellt werden kann.
Die Spuren an der Sattelstütze deutest du richtig. Die Stange steckt noch in einer etwa 1-2 mm dicken Kunstoffhülse und bewegt sich daher nicht so leicht rauf und runter. Beim Zusammenfalten brauche ich den Sattel nicht anzurühren, da mein Kofferraum groß genug ist.
Gruss
Reimund
Karsten hat geschrieben:Moin,
Na ja, Bei dem Preis war's den Versuch meiner Meinung nach durchaus wert.
Immernin hat Deine todesverachtende empirische Feldforschung belegt, daß beim Cyco bei dieser Art der Überlastung nicht der Fahrradrahmen bricht.
(Wozu die Rahmen von gewissen Dahon-Modellen angeblich sogar ohne jene Mißhandlung neigen sollen).
Unter Suchwort Sattelstütze findest Du hier mindestens noch eineErsatz- Bastelbeschreibung für die 33.2 mm Cyco-Stütze.
Nach deinen beschriebenen Langzeiterfahrungen ohne Bruch, und wenn Du mit der max Länge wirklich zufrieden bist (?), würde ich es durchaus mit einer gleichen Stütze nochmal so versuchen, in die ich ein genau passendes Rohr zur Verstärkung z,b, mit Epoxidharzkleber innen 'reinkleben würde.
(So als einfach Bastelei,die ohne Werkstatt + besondere Fähigkeiten leicht zu realisieren ist)
Wünsche noch viel Freude mit Deinem Rad.
Gruß Karsten
Ps: Die Sichtbaren Spuren an der Sattelstütze deuten für mich darauf hin, daß du sie zum Verstellen regelmäßig auch verdrehst (verdrehen mußt(?), weil sie doch recht schwergängig ist. (so ist das bei meinen Großrädern auch)
Das ist m.M. n. für ein Faltrad untauglich. Die Stützen an meinen Falträdern rutschen "butterweich", fallen nach lösen der Klemme praktisch von alleine nach unten und halten meine 2 Zentner trotzdem sicher. Das ist für mich ein ganz wesentliches Kriterium: Das Rad muß schnell und mühelos zu falten sein.
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Sa Okt 04, 2014 3:48 pm
von Karsten
CycoRacer hat geschrieben:
(...)
EmilEmil wird sicherlich nachweisen können, dass eine längere Sattelstütze den Sicherheitsfaktor nicht unbedingt erhöht.
(...)
Moin,
Wenn Die Sattelstütze identische Maße und Material hat, natürlich nicht.
Der max Auszug bezieht sich aber immer auf eine konkrete Stütze in einem konkretem Fahrradrahmen.
Bromtomstützen z.b. sind bei geringerem Außendurchmesser (31,8mm) trotz größerer Länge sicher stabiler.
(Anderes Material und / oder Wandstärke)
Vielfach ist es aber auch so, daß es bei dem max Auszug nicht um die Festigkeit der Stattelstütze, sondern der des Sattelrohres geht.
Das ist aus Gründen der Gewichtsreduzierung oft so bemessen, daß die Sattelstütze als "Innenschiene" unverzichtbar ist.
Was vielen Radlern wohl nicht bewußt ist.
Wenn man die Sattelstütze also über die max.Marke herauszieht, riskiert kann man da im Zweifelsfall den Totalschaden.
Gruß Karsten
Re: Hallo vom Niederrhein
Verfasst: Sa Okt 04, 2014 4:41 pm
von CycoRacer
Karsten hat geschrieben:Das ist aus Gründen der Gewichtsreduzierung oft so bemessen, daß die Sattelstütze als "Innenschiene" unverzichtbar ist.
Was vielen Radlern wohl nicht bewußt ist.
Wenn man die Sattelstütze also über die max.Marke herauszieht, riskiert kann man da im Zweifelsfall den Totalschaden.
Gruß Karsten
Hallo Karsten,
ich denke das es bei mir nicht so ist, da einiges an Metall verbaut ist (ca. 16 kg) Gesamtgewicht. Desweiteren ist da ja noch diese Weichplastikhülse zwischen Sattelstange und Rahmen, die ja auch nicht zur Stabilitätsverbesserung beitragen würde.
Aber ich habe tatsächlich vor das Rad solange zu fahren bis mir der Rahmen bricht. Dann wird man sehen, ob die zu hohe Sattelstütze hierzu beigetragen hat.
Übrigens habe ich nun mal die Sattelstange ganz abgebogen. War zu meiner Überraschung gar nicht so einfach, da sich innen noch ein weiteres Rohr aus Hartplastik für die Sattelfedereinstellung befindet. Selbst bei vollständig durchtrenntem Rohr muss man den Sattel um ca. 12cm anheben damit er sich vom Fahrrad trennt.
Gruss
Reimund