Mein Brompton kam mit Nabendynamo (und ohne Gepäckträger, der mE nur fürs Rollen was nützt).
Ich lasse den Dynamo Tag und Nacht laufen.
Der Scheinwerferkegel ist ziemlich schmal.
Beim Falten (täglich mind. 12 mal) ist der Scheinwerfer nicht gefährdet.
Kauf eines Brompton
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Re: Kauf eines Brompton
In dem Fall würde ich ein anderes Rad kaufen. Die Schaltung ist ein zentrales Kriterium, Gepächträgernahrüstung geht, ist aber nicht billig. Die Tasche ist ein normale S-Bag mit einem anderen Deckeldesign. Die Rahmenfarbe kannst Du Dir zurechtkonfigurieren (zugegebenermassen nur zwei Farben, keine drei), wenn Du ein Wunschmodell konfigurierst.Mikel hat geschrieben: Der Link entspricht genau dem Brompton, welches ich gemeint habe.
Optisch außergewöhnlich aber nicht so ganz die Ausstattung die ich mir vorgestellt habe. (Einen Gepäckträger kann man bestimmt auch nachrüsten, 2 oder 6 Gang wollte ich haben und evtl Licht). Tasche und Farbe gefiel mir halt….!!!
Ich habe das originale Brompton-Batterieleuchtenset, weil es das damals für sehr kleines Geld dazugab beim Kauf. Mit dem Rücklicht bin ich sehr zufrieden. Da werde ich die Tage mal die Batterien wechseln - zum ersten Mal (!) seit dem Kauf Anfang 2009. Gibt sicherlich besseres am Markt, aber es leuchtet, hat nie Probleme gemacht und fügt sich gut ins Brommi ein (ich hab die gepäckträgerlose Variante). Das Frontlicht ist eher eine Positionslampe als ein Scheinwerfer - in der Stadt in Ordnung, aber wenn man mal durch einen unbeleuchteten Park fährt oder gar nächtens über Land ist das Ding nur ein Notbehelf. Ich habe da Eneloop-Akkus drin und lade die ca. alle 1,5 Monate (im Winter öfter). Fahre fast jeden Tag mit dem Brompton zur Arbeit und den Rückweg dann in der Regel im Dunkeln. Sprich: das Rücklicht würde ich wieder nehmen, die Frontfunzel eher nicht. Immerhin ist sie schön klein. Es passt aber auch jeder andere Akkuscheinwerfer an den Lenker. Den normalen Preis für das Brompton-Set von ca. gut 60 Euro finde ich zu hoch für das Gebotene.Mikel hat geschrieben: Noch eine Frage eines Unwissenden:
Welche Erfahrung habt Ihr mit Licht. Damit meine ich weniger die Narbendynamos (Preisfrage) als den eigentlichen Scheinwerfer vorne. Stört dieser beim falten im täglichen Gebrauch, oder geht dieser irgendwie schnell kaputt?
Ist Batterielicht empfehlenswerter, da nicht so anfällig beim falten?
LG Mikel
Was die Dynamo-Frontscheinwerfer angeht: Der Bügel muss relativ flach sein, der Scheinwerfer rund und nicht allzu riesig, dann klappt's auch mit dem Falten. Das geht z.B. mit dem werksmässig verbauten BM Cyo-Modell oder auch mit einem (teuren) Edelux. Eine Batterielampe am Lenker muss man beim Falten entweder abnehmen oder senkrecht nach oben drehen, sonst kollidiert sie mit dem Vorderrad (zumindest beim S-Modell, bei den anderen weiss ich es nicht).
Der Vollständigkeit halber: Mit dem Brompton bist Du in einer Gewichtsklasse wo Akkulicht nicht offziell erlaubt ist (Ausnahme S2Lx). In der Praxis interessiert das aber eher niemanden.
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Re: Kauf eines Brompton
Ich finde die Lösung mit dem Nabendynamo für mich optimal.
Ich brauche mich um nichts zu kümmern, es funktioniert beim fahren und beim falten optimal. Auch die Kabel sind so verlegt das nichts stört oder beim falten kaputt geht. Eben Brompton. Dahon verzichtet auf die Kabel zum Rücklicht und baut dort eine Batterieleuchte ein die nicht wirklich wasserdicht ist…
Die Lichtausbeute reicht für die Stadt auf jeden Fall, auch in dunkleren Ecken oder mal durch den Park.
Und offroad in der Wildnis fährt eh niemand wirklich mit einem Brompton….
Ich brauche mich um nichts zu kümmern, es funktioniert beim fahren und beim falten optimal. Auch die Kabel sind so verlegt das nichts stört oder beim falten kaputt geht. Eben Brompton. Dahon verzichtet auf die Kabel zum Rücklicht und baut dort eine Batterieleuchte ein die nicht wirklich wasserdicht ist…
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Re: Kauf eines Brompton
Danke für Eure Meinungen.
Nun noch eine letzte Frage:
Wenn ich mich für eine Schaltung entscheide, z.b. Die 2- oder die 6 Gang Narbe, was bedeutet für einen Laien die geänderten Übersetzungsverhältnisse. (-/+ 6% etc.). Wer kann mir das so erklären, das ich es auch als Nichtmathematiker und Freizeitbiker, verstehen kann!
Diese Übersetzungsverhältnisse kann man ja leider nicht Probefahren, daher bleibt dies für mich verwirrend.
Auf Eure Antworten bin ich gespannt.... Lg Mikel
Nun noch eine letzte Frage:
Wenn ich mich für eine Schaltung entscheide, z.b. Die 2- oder die 6 Gang Narbe, was bedeutet für einen Laien die geänderten Übersetzungsverhältnisse. (-/+ 6% etc.). Wer kann mir das so erklären, das ich es auch als Nichtmathematiker und Freizeitbiker, verstehen kann!
Diese Übersetzungsverhältnisse kann man ja leider nicht Probefahren, daher bleibt dies für mich verwirrend.
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Re: Kauf eines Brompton
Die Geschwindigkeit des Rades wird bestimmt durch Trittfrequenz * Entfaltung.
Die Trittfrequenz heisst wie oft pro Minute Du das vordere Kettenblatt drehst pedalierenderweis. So zwischen 60 und 90 Umdrehungen ist man da daheim als weder Übersportler noch Verkehrshindernis, was auch für die Knie einen gesunden Wert darstellt. Zum Berechnen der Entfaltung nimmt man gerne eine 70 an, das ist halbwegs realistisch, wenn man seinen persönlichen Wohlfühlwert nicht kennt. Das wäre also der eine Faktor.
Die Entfaltung bedeutet: Wie viel Strecke legt mein Rad bei einer Kurbelumdrehung zurück. Das wiederum wird bestimmt durch den Abrollumfang des Rades (der ist konstant), das hintere Kettenritzel und das vordere Kettenblatt (genauer gesagt das Verhältnis der beiden Grössen zueinander), variiert durch die Nabenschaltung. Typischerweise dreht sich das Rad schneller als Du die Kurbel, deswegen heisst das Übersetzung. Wär's umgekehrt hiesse es Untersetzung, das fühlt sich aber komisch an, ist arg langsam und man muss aufpassen, dass man nicht runterfällt...
Die kürzere bzw. längere Übersetzung ab Werk beim Brompton wird über das vordere Kettenblatt realisiert: Standard ist 50 Zähne, länger ist 54 Zähne, kürzer ist 44 Zähne. Die Zweigang hat soweit ich weiss von Haus aus die längere Übersetzung / das grössere Kettenblatt. Daraus ergeben sich die genannten Prozentangaben für die Übersetzung. Die hinteren Ritzel kannst Du (in sehr engen Grenzen) auch noch variieren später.
Je grösser nun das vordere Kettenblatt und je kleiner das hintere Ritzel desto mehr Strecke legst Du mit einer Kurbelumdrehung zurück, desto grösser ist also die Entfaltung. Durch die Nabenschaltung kommt jetzt (ausser beim 2-Gang) noch eine weitere Komponente hinzu, die innerhalb der Kettenblatt-Ritzel-Kombi die Übersetzung noch mal nach oben und nach unten ändert. Da gibt es einen direkten Gang und Über- bzw. Untersetzungen. Am Brompton gibt es davon insgesamt drei Gänge via Nabe. Weil das zu langweilig und eingängig
wäre kombiniert Brompton beim Sechsgangmodell eine Dreigang-Nabenschaltung mit einer Zweigang-Kettenschaltung und erzielt so nicht nur Sechs Gänge sondern in guter britischer Tradition auch maximale Verwirrtheit des Benutzers, schräge Bedienung und technische Skurrilität. Die Zweigangschaltung ist also eine Sechsgangschaltung ohne Nabenschaltung und mit standardmässig grösserem Kettenblatt, die Dreigangschaltung wiederum eine Sechsgangschaltung ohne Kettenschaltung und mit einer anderen (!) Dreigangnabenschaltung (mit geringerer Spreizung). Das erschien Brompton als der sicherste Weg, die Verwirrung auch über die Sechsgang-Schaltung hinaus gewährleisten zu können. Nur um sicherzugehen haben sie darüber hinaus noch die Wahlmöglichkeit für die verschiedenen Kettenblätter ermöglicht.
In der Summe heisst das, die längere Übersetzung ist bei gleicher Trittfrequenz schneller, braucht aber bei identischer Geschwindigkeit (im selben Gang) mehr Kraft und ist nicht so bergtauglich, ermöglicht dafür auch insgesamt absolut eine höhere theoretische Maximalgeschwindigkeit (weil Du über eine bestimmte individuelle Triffrequenz einfach nicht hinauskommst und dann nicht weiter beschleunigen kannst. Kennt man - wenn mal alt genug ist - aus der Kindheit vom Bergabfahren, wenn die gute alte Torpedo Dreigangnabe ab 70 km/h am VDO-Tacho einfach nicht weiter beschleunigen wollte bei einer gefühlten Trittfrequenz von 140
). Für die kürzere Übersetzung gilt das gleiche umgekehrt: Bergtauglicher, geringere theoretische Maximalgeschindigkeit. Da das Brompton von Haus aus recht lang übersetzt ist und die theoretische Maximalgeschwindigkeit bei der Standardübersetzung in der Praxis eher nicht gefahren/erreicht wird wird generell die kürzere Übersetzung empfohlen.
Die Entfaltungen der einzelnen Varianten sind wie wie folgt (in Metern):
BWR 6 Speed 50Z (Kettenblatt) 13/16 (Ritzelpaar hinten) Standard 2.63 3.23 4.11 5.06 6.45 7.94 (gesamt 302% Spreizung, Gangabstand 13% - 15% -13% - 15% - 13% )
BWR 6 Speed 44Z 13/16 -12% 2.31 2.84 3.62 4.45 5.68 6.98
BWR 6 Speed 44Z 14/17 - 6% 2.17 2.67 3.40 4.18 5.34 6.56 (nicht ab Werk, eigener Ritzelumbau)
2-Gang:
4,45m - 5,93m (133%)
4,11 - 5,49m 7% leichter
3,62 - 4,83m 18% leichter
3-Gang:
3,79m - 6,76m (178%)
12% (3,34 - 5,94m) oder 18% (3,10 - 5,52m) leichter oder 8% (4,10 - 7,29m) schneller
Die Spreizung gibt an, welche Bandbreite an Übersetzung Dir zur Verfügung steht, sprich wie weit auseinander die Extreme Deiner Fahrstecke sein können (z.B. steil bergauf vs. deftig bergab mit Treten). Die Gangabstände geben Dir die Sprünge zwischen den Abstufungen dazwischen an, die Dir Deine Schaltung ermöglicht. Gleichmässige Abstände in % sind gut, grosse Unterschiede zwischen den Sprüngen eher weniger. Je kleiner die Gangsprünge insgesamt sind (und desto mehr Gänge Du hast) desto gleichmässiger kannst Du unabhängig vom landschaftlichen Geläuf vor Dich hin treten. Der Ganze Krempel dient dazu, in einem möglichst unterschiedlichen Gelände eine möglichst konstante Trittfrequenz fahren zu können - das deswegen weil eine hohe und konstante Trittfrequenz kräfte- und knieschonender ist als eine (zu) niedrige (die viele Leute gewohnheistsmässig fahren). Hinzu kommt, dass das Brompton nicht gerade das ideale Rad für den Wiegetritt bergauf ist (der eh nur eine Notlösung darstellt) aufgrund der langen Hebelkräfte am Lenker, eine leichtere Übersetzung also sehr hilfreich ist. Bergab fährt man mit dem Brompton aufgrund der kleinen Räder auch nicht wahnsinnig schnell - nicht zuletzt weil die Felgenbremsen bei den kleinen Reifen enorme Temperaturen produzieren können die wiederum zu platzenden Schläuchen führen können. Will man nicht haben, nicht am Stilfser Joch und auch sonst nicht.
Spreizung und Anzahl der Gänge sind also ebenso wie die Wahl der Übersetzung deutlich vom geplanten Einsatzgebiet abhängig. Mit der 6-Gang mit verkürzter Übersetzung bist Du ziemlich universell aufgestellt. Die Zweigang lässt einen "Berggang" vermissen, ist also eher nix für die Alpen (noch nicht mal unbedingt für Mittelgebirge), dafür profitierst Du vom geringeren Gewicht, beim Fahren und vor allem beim Tragen. Beim Zweigang musst Du ausserdem (wie teilweise auch beim Dreigang) damit leben, dass die Trittfrequenz eben nicht immer konstant ist sondern im Gegentum variabel weil die Zahl der Gänge limitiert ist und die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen recht hoch. Wenn Du eh nur in der Ebene die 300 Meter zum Bäcker fährst ohne Gegenwind ist das alles weitgehend egal. Je weiter und durch je ungleichmässigere Landschaft Du zu fahren gedenkst desto wichtiger wird das Rumgerätsel um die Ritzel.
Um rauszufinden, was da für dich tatsächlich geschwindigkeitsmässig rauskommt kannst Du mal ritzelrechner.de besuchen oder einen Taschenrechner bemühen. Insgesamt kann ich den Rat zur verkürzten Übersetzung unterstützen: Solange es flach bleibt geht es mit der Standardübersetzung, am Berg verhungert man aber sehr schnell. Umgekehrt fährt man mit dem Brommi eher selten schneller als 30 Sachen und auch das nicht allzu häufig dauerhaft. Die Geschwindigkeit bekommt man aber auch mit der verkürzten Übersetzung noch hin.
PS: Das Ding heisst Nabenschaltung, nicht Narbenschaltung. Narben kriegst Du, wenn Du vom Brompton fällst, die Schaltung hingegen ist in der Nabe angesiedelt, manchmal aber auch nicht, dann ist es eine Kettenschaltung (so wie die Zweigang) oder gar eine Kombination aus Ketten- und Nabenschaltung (so wie die Sechsgang)
Die Trittfrequenz heisst wie oft pro Minute Du das vordere Kettenblatt drehst pedalierenderweis. So zwischen 60 und 90 Umdrehungen ist man da daheim als weder Übersportler noch Verkehrshindernis, was auch für die Knie einen gesunden Wert darstellt. Zum Berechnen der Entfaltung nimmt man gerne eine 70 an, das ist halbwegs realistisch, wenn man seinen persönlichen Wohlfühlwert nicht kennt. Das wäre also der eine Faktor.
Die Entfaltung bedeutet: Wie viel Strecke legt mein Rad bei einer Kurbelumdrehung zurück. Das wiederum wird bestimmt durch den Abrollumfang des Rades (der ist konstant), das hintere Kettenritzel und das vordere Kettenblatt (genauer gesagt das Verhältnis der beiden Grössen zueinander), variiert durch die Nabenschaltung. Typischerweise dreht sich das Rad schneller als Du die Kurbel, deswegen heisst das Übersetzung. Wär's umgekehrt hiesse es Untersetzung, das fühlt sich aber komisch an, ist arg langsam und man muss aufpassen, dass man nicht runterfällt...

Die kürzere bzw. längere Übersetzung ab Werk beim Brompton wird über das vordere Kettenblatt realisiert: Standard ist 50 Zähne, länger ist 54 Zähne, kürzer ist 44 Zähne. Die Zweigang hat soweit ich weiss von Haus aus die längere Übersetzung / das grössere Kettenblatt. Daraus ergeben sich die genannten Prozentangaben für die Übersetzung. Die hinteren Ritzel kannst Du (in sehr engen Grenzen) auch noch variieren später.
Je grösser nun das vordere Kettenblatt und je kleiner das hintere Ritzel desto mehr Strecke legst Du mit einer Kurbelumdrehung zurück, desto grösser ist also die Entfaltung. Durch die Nabenschaltung kommt jetzt (ausser beim 2-Gang) noch eine weitere Komponente hinzu, die innerhalb der Kettenblatt-Ritzel-Kombi die Übersetzung noch mal nach oben und nach unten ändert. Da gibt es einen direkten Gang und Über- bzw. Untersetzungen. Am Brompton gibt es davon insgesamt drei Gänge via Nabe. Weil das zu langweilig und eingängig


In der Summe heisst das, die längere Übersetzung ist bei gleicher Trittfrequenz schneller, braucht aber bei identischer Geschwindigkeit (im selben Gang) mehr Kraft und ist nicht so bergtauglich, ermöglicht dafür auch insgesamt absolut eine höhere theoretische Maximalgeschwindigkeit (weil Du über eine bestimmte individuelle Triffrequenz einfach nicht hinauskommst und dann nicht weiter beschleunigen kannst. Kennt man - wenn mal alt genug ist - aus der Kindheit vom Bergabfahren, wenn die gute alte Torpedo Dreigangnabe ab 70 km/h am VDO-Tacho einfach nicht weiter beschleunigen wollte bei einer gefühlten Trittfrequenz von 140

Die Entfaltungen der einzelnen Varianten sind wie wie folgt (in Metern):
BWR 6 Speed 50Z (Kettenblatt) 13/16 (Ritzelpaar hinten) Standard 2.63 3.23 4.11 5.06 6.45 7.94 (gesamt 302% Spreizung, Gangabstand 13% - 15% -13% - 15% - 13% )
BWR 6 Speed 44Z 13/16 -12% 2.31 2.84 3.62 4.45 5.68 6.98
BWR 6 Speed 44Z 14/17 - 6% 2.17 2.67 3.40 4.18 5.34 6.56 (nicht ab Werk, eigener Ritzelumbau)
2-Gang:
4,45m - 5,93m (133%)
4,11 - 5,49m 7% leichter
3,62 - 4,83m 18% leichter
3-Gang:
3,79m - 6,76m (178%)
12% (3,34 - 5,94m) oder 18% (3,10 - 5,52m) leichter oder 8% (4,10 - 7,29m) schneller
Die Spreizung gibt an, welche Bandbreite an Übersetzung Dir zur Verfügung steht, sprich wie weit auseinander die Extreme Deiner Fahrstecke sein können (z.B. steil bergauf vs. deftig bergab mit Treten). Die Gangabstände geben Dir die Sprünge zwischen den Abstufungen dazwischen an, die Dir Deine Schaltung ermöglicht. Gleichmässige Abstände in % sind gut, grosse Unterschiede zwischen den Sprüngen eher weniger. Je kleiner die Gangsprünge insgesamt sind (und desto mehr Gänge Du hast) desto gleichmässiger kannst Du unabhängig vom landschaftlichen Geläuf vor Dich hin treten. Der Ganze Krempel dient dazu, in einem möglichst unterschiedlichen Gelände eine möglichst konstante Trittfrequenz fahren zu können - das deswegen weil eine hohe und konstante Trittfrequenz kräfte- und knieschonender ist als eine (zu) niedrige (die viele Leute gewohnheistsmässig fahren). Hinzu kommt, dass das Brompton nicht gerade das ideale Rad für den Wiegetritt bergauf ist (der eh nur eine Notlösung darstellt) aufgrund der langen Hebelkräfte am Lenker, eine leichtere Übersetzung also sehr hilfreich ist. Bergab fährt man mit dem Brompton aufgrund der kleinen Räder auch nicht wahnsinnig schnell - nicht zuletzt weil die Felgenbremsen bei den kleinen Reifen enorme Temperaturen produzieren können die wiederum zu platzenden Schläuchen führen können. Will man nicht haben, nicht am Stilfser Joch und auch sonst nicht.

Spreizung und Anzahl der Gänge sind also ebenso wie die Wahl der Übersetzung deutlich vom geplanten Einsatzgebiet abhängig. Mit der 6-Gang mit verkürzter Übersetzung bist Du ziemlich universell aufgestellt. Die Zweigang lässt einen "Berggang" vermissen, ist also eher nix für die Alpen (noch nicht mal unbedingt für Mittelgebirge), dafür profitierst Du vom geringeren Gewicht, beim Fahren und vor allem beim Tragen. Beim Zweigang musst Du ausserdem (wie teilweise auch beim Dreigang) damit leben, dass die Trittfrequenz eben nicht immer konstant ist sondern im Gegentum variabel weil die Zahl der Gänge limitiert ist und die Sprünge zwischen den einzelnen Gängen recht hoch. Wenn Du eh nur in der Ebene die 300 Meter zum Bäcker fährst ohne Gegenwind ist das alles weitgehend egal. Je weiter und durch je ungleichmässigere Landschaft Du zu fahren gedenkst desto wichtiger wird das Rumgerätsel um die Ritzel.
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PS: Das Ding heisst Nabenschaltung, nicht Narbenschaltung. Narben kriegst Du, wenn Du vom Brompton fällst, die Schaltung hingegen ist in der Nabe angesiedelt, manchmal aber auch nicht, dann ist es eine Kettenschaltung (so wie die Zweigang) oder gar eine Kombination aus Ketten- und Nabenschaltung (so wie die Sechsgang)

Zuletzt geändert von berlinonaut am Mo Dez 02, 2013 6:20 pm, insgesamt 7-mal geändert.
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Re: Kauf eines Brompton
Hier berichtet noch jemand von den Erfahrungen mit Standard- und kürzerer Übersetzung beim 6-Gang-Brompton: http://www.ready-made.de/6-speed-gear-r ... nd-ratios/
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Re: Kauf eines Brompton
Danke ich glaube ich habs verstanden.....
LG Micha
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Re: Kauf eines Brompton
Im Bromponautenforum macht berlinonaut sinnvoller- und angenehmer Weise Bewertungen von Angeboten für gebrauchte Bromptons. Er ist da mit Feuereifer bei der Sache und ich unterstütze das, weil ich es für einen guten Service halte. Er scheint ein guter Kenner der Szene zu sein und erkennt sofort ein gutes oder weniger gutes Angebot. Man kann sich also mit Fragen diesbezüglich vertrauensvoll an ihn wenden. Ich habe nicht so viel Ahnung von der Materie und würde auch seine Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es denn einmal nötig wäre.
Gruß TIL
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Re: Kauf eines Brompton
@alterfalter2
Ist das ernstgemeint?

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Re: Kauf eines Brompton
Das ist sicher lieb gemeint von Til, da gibt er mir aber eine Rolle, die ich weder habe noch will noch ausfüllen könnte. Ich habe lediglich vor einigen Wochen aufgrund vermehrter Anfragen verunsicherter Interessenten bei den Bromtonauten dort einen (akutell recht beliebten) Thread zum Thema Gebrauchtpreise bei Bromptons eröffnet (-> http://www.bromptonauten.de/phorum3/read.php?1,20173) und dort neben vielen anderen Leuten munter mitdiskutiert. Ausserdem aus Neugierde in den letzten Wochen mich ein wenig in den einschlägigen Verkaufsportalen rumgetrieben und die Ergebnisse in den Thread verklappt, das ist auch schon alles. Weder bin ich Super-Experte noch wird das ewig so weitergehen. Wer Fragen oder Anmerkungen zum Gebrauchtkauf oder zu einem konkreten Angebot hat kann das aber natürlich gerne drüben in dem Thread kundtun und wird ziemlich sicher zügig eine hinreichend kompetente Antwort von einem oder mehreren aus der Bromtonauten-Community bekommen - dafür ist der Thread da.
@Til: Trotzdem vielen Dank für die Blumen!
@Til: Trotzdem vielen Dank für die Blumen!