FALTRADFORUM

Warum tragen alle Rennradfahrer Helm? Weil sie dumm sind? Pibach, das ist doch etwas einfach übersetzt. Und alle Londoner und Kopenhagener mit Helm sind dümmlich. Du hast ja wirklich eine Helmphobie.

PeterHeinz hat geschrieben:Warum tragen alle Rennradfahrer Helm? Weil sie dumm sind?

Moin:
Weil die bei Rennen per Reglement dazu gezwungen werden.
Das war jetzt einfach.
Freiwillig hatten gerade Profis sinnvolle Kopfbedeckungen getragen, (wie die textile Rennradkappe mit dem kurzen Schirm.)

@Pibach:
Zum Rennlenker hatte "Fahrradpapst" H-E Lessing schon 1978 geschrieben, dass die Befürworter die vielen Griffmöglichkeiten loben, während er eher den Verdacht hege, dass die vor allem deshalb erforderlich seien, weil keine richtig zum Radeln tauge.

Gruss
Karsten

Karsten hat geschrieben: Zum Rennlenker hatte "Fahrradpapst" H-E Lessing schon 1978 geschrieben, dass die Befürworter die vielen Griffmöglichkeiten loben, während er eher den Verdacht hege, dass die vor allem deshalb erforderlich seien, weil keine richtig zum Radeln tauge.

Sehr wahr. Aus keiner Position kann man richtig bremsen, gute Kontrolle und Wiegetritt. Auserdem ist jeder Griff unbequem. Frag mich, wie sich das durchsetzen konnte. Für die Stadt jedenfalls völlig ungeeignet.

Deshalb hat es sich bei den Stadträdern auch nicht durchgesetzt.
Nur bei Sportgeräten - und das ist - welch Wunder - der eigentliche Zweck des Rennrades.
Ihr seid mir ein Verein

Nun klärt mich doch bitte mal auf (da meine Zeit mit Rennlenker im Dunkel des vergangenen Jahrtausends versunken ist) : Ein Reiserad, mit dem man eigentlich lange Stecken zurücklegt, kommt doch auch mit "Rennlenker". Der ist zwar leicht modifiziert (ein wenig breiter, mit leicht veränderten Winkeln), aber im Prinzip schon noch ein Rennlenker.
So ganz unbequem sollte der doch nicht sein. Ein Reiseradler legt Strecken im 3-stelligen Kilometerbereich zurück, während Stadtradler die "Kaiser-Distanz" (dahin, wohin dieser zu Fuß geht) und maximal 1-stellige Strecken zurücklegen. Auf der Kaiser-Distanz kann jede Lenker-Form (vom original abgesägten Besenstiel (aus Holz) bis zum Hirschgeweih (letzter Bock von Oberförster Hubertus) mit abgestumpften Spitzen verwendet werden.
Oder ist alles eine Frage der Gewöhnung ? Vielleicht muß @PeterPibach öfter mal die Strecke Dennewitz-Platz-Lichtenrade-Frohnau-Dennewitz-Platz zurückgelegt haben, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden.
Die Frage nach dem "richtigen" Lenker ist sehr spannend und kann warscheinlich von einer einzelnen Person nicht allgemein-gültig beantwortet werden. Die Vorteile des Rennlenkers bezüglich der Aerodynamik sind unbestritten, werden aber auch im Rennrad-Bereich durch die Zeitfahr-Räder (Bullhorn Lenker plus Triathlon Vorsatz) schon wieder übertroffen.

MfG EmilEmil

Für mich ist der Rennlenker nach wie vor die ideale Lösung, um lange Strecken auf befestigten Wegen zurück zu legen. Als Zugeständnis an die Bequemlichkeit am Tourenrad ist dort im Regelfall der Lenker etwas breiter (größerer Hebel wegen des Gepäcks) und etwas höher montiert. Bei wechselnden Straßen- und Windverhältnissen hält der Rennlenker eine Fülle von Griffmöglichkeiten (bei niedrigem Gewicht) bereit. Ist der Lenker an einem Rennradvorbau - also eher sportlich tief, dann muss man die Nackenmuskulatur stärken um das auszuhalten. Das erfordert Gewöhnung. Die gebückte Haltung ist zwar windschnittiger, aber in der Stadt, wo man rote Ampeln und Abbieger im Blick behalten muss - schlicht unpraktisch.

Schließe einfach mal die Augen, lasse die Arme locker durchschwingen und halte sie (ebenfalls locker) nach vorne als wolltest Du etwas greifen, so etwa in der Höhe in der sonst der Lenker ist. Dann mach die Augen auf und guck mal wie Du dabei die Hände hältst. Das wäre dann die optimal entspannte Haltung. Jede Wette, dass Du dabei die Daumen auf 11 bzw. auf 14 Uhr hast. Und genau so kannst Du u.a. den Rennlenker (und sonst kaum einen) an den Bremsgriffen greifen. Aus dem gleichen Grund empfiehlt man beim Rennlenker " Breite etwa gleich Schulterbreite".

MTBler brauchen große Hebel um den Lenker notfalls auch gewaltsam rumzureißen und die Spur zu halten - dafür nehmen sie die Nachteile von unbequemen "Besenstangen" in Kauf. Beim Zeitfahren ist das Ziel "gewinnen = schnell sein" und den Luftwiderstand zu verringern. Dem wird alles untergeordnet. Das hat mit Bequemlichkeit nu gar nix zu tun.

Wer sein Hobby nicht als Sport betreibt, kann zwar oft Anleihen bei den Sportlern (Kleidung, Ernährung, Haltung) machen um etwas effizienter unterwegs zu sein - aber wer nur spazieren geht, braucht keinen speziellen Jogging Schuh, keine Nahrungsmittelergänzungen gegen Mineralmangel und keinen Olympia Achter um mit seiner Perle über einem Teich zu rudern.

Ich seh das in etwa so wie Motte. Allerdings sind Rennlenker eher etwas schmaler als Schulterbreite, in meiner Schulterbreite gibt es gar keine Rennlenker.

Mit einer brauchbaren Besenstange und "Hörnchen" kann man aber auch recht bequem weit fahren, viele "ernsthafte" Reiseradler machen das schon lange so.

Am Faltrad stört ein Rennlenker beim Falten leider ziemlich.

Mac, am Reiserad mit Rennlenker

Sagen wir mal so, das sind, wie die Sattelausrichtung alles Empfehlungen - was nicht geht, geht eben nicht. Aber ein zu schmaler Rennlenker würde die Atmung behindern. Hörnchen bringen vielfach nur eine, max 2 weitere Griffpositionen. Das Verdrehen der Handgelenke verhindern sie im Regelfall auch nicht (und die T förmigen Hörnchen haben sich nicht durchgesetzt).
Ich vermute, dass der Rennlenker eher aus modischen Gründen bei den (nicht faltbaren) Reiserädern entschwunden ist. Beim Falten sind sie natürlich klobige Störenfriede und sind nur sinnvoll mit Stecklenkern (wie beim Bernds oder Bike Friday) zu verwenden. Die üblichen Bremsschalthebel standen darüber hinaus lange Zeit den Breitreifen (mit Schutzblech) im Weg. Das lässt sich sinnvoll eigentlich nur mit den mechanischen Scheibenbremsen kombinieren. (von Adaptern wie dem "Travel Agent" halte ich persönlich nicht so viel ).

Motte hat geschrieben:Und genau so kannst Du u.a. den Rennlenker (und sonst kaum einen) an den Bremsgriffen greifen.

Naja, eigentlich nicht so wirklich. An der Stelle geht der Lenker etwas runter, die Hände werden also nicht in den Flächen belastet, sondern zwischen Daumen und Zeigefinger. Das ist ziemlich unangenehm. Die Finger können den Lenker nicht richtig umgreifen. Und richtig bremsen kann man aus der Position auch nicht. Das Gewicht drück zu weit vorne auf den Lenker, dadurch hat man auch zu wenig Kontrolle. Und wenn es mal wirklich hart käme, gäbe es leicht einen Abgang über die Handgelenke. Im "Hochgriff" kommt man gar nicht an die Bremsen und im Untengriff auch nicht wirklich, da muss man dann mit den Ellenbogen ganz tief runter gehen. Für micht ist der Untengriff eh zu tief, nutze den eigentlich nicht. Auf ausgedehnten Strecken ohne Verkehr und ohne Bremsvorgänge ist das nicht ganz so relevant. Und der Unterngriff mag für Geschwindigkeiten >40km/h etwas den Luftwiderstand reduzieren. Für die Stadt taugt das aber nicht. Da empfiehlt sich ein Bullhorn Lenker.

Pibach hat geschrieben:

Motte hat geschrieben:Und genau so kannst Du u.a. den Rennlenker (und sonst kaum einen) an den Bremsgriffen greifen.

Naja, eigentlich nicht so wirklich. An der Stelle geht der Lenker etwas runter, die Hände werden also nicht in den Flächen belastet, sondern zwischen Daumen und Zeigefinger.

Die Belastung an der Stelle ist normal, aber eigentlich auch nicht extrem. Da gewöhnt man sich schnell dran. So wie du das beschreibst, stimmt bei dir wahrscheinlich was mit der Einstellung oder der "Radgröße" nicht.

Mac