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Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Do Mär 22, 2012 11:04 am
von Motte
Off topic

Dann hast Du aber noch nie des Nachts das leise Wimmern eines Single-Speed Rades vernommen, dass auch ne Dual Drive mit 30 Gängen will. :lol:

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Do Mär 22, 2012 3:54 pm
von frankd
Single Speed ist eigentlich ein recht großes Problem bei großen Falträder, derzeit ist mir kein 26 Zoll Rad von tern oder Tahon bekannt, nicht mal mit Nabenschaltung, denn die kann man immer noch besser Rückbauen als eine klassische Schaltung.

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Do Mär 22, 2012 4:48 pm
von PeterHeinz
Dahon 26" mit Nabenschaltung nicht bekannt? Habe ich das richtig verstanden? Wenn dem so ist, was ist dann das Cadenza Alfine? :?

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Fr Mär 23, 2012 12:48 am
von frankd
Natürlich gab es auch das Cadenza Solo, aber in den neuen Katalogen ist das Cadenza verschwunden und nur das Jack als 26 Zoll Falter geblieben, schade.Sicherlich war das Cadenza auch ein kein reinrassiges Faltrad, da man Werkzeug für die Faltung benötigte, d.h. bei Verlust des Imbusschlüssels unterwegs war keine Faltung mehr möglich und ich weiß auch nicht, ob die Faltzeit wirklich bei 30 sek. lag.

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Fr Mär 23, 2012 8:02 am
von Pibach
@Frank: die LockJaw Rahmen lassen sich flott falten, eher 10 Sekunden würde ich sagen, ist nur halbe Drehung des Inbus nötig. Sind auch sehr steif und daher sehr gut für Single Speed geeignet, gerade die 20“ Lockjaw finde ich interessant. Problem sehe ich aber auch und zwar darin, das man schlecht Frame only kaufen kann. Und die Achslänge ist etwas zu groß. Ich persönlich hätte gerne noch ein 16“ Fixie Rad und zwar auf Basis des langen Dahon Curve SL Rahmens, der hat aber keine horizontalen Ausfallenden. Ansonsten ein Brompton, das gibt es als s1l-x, aber der Umbau auf fixed ist schwierig und auch viel zu kostspielig. Also eher ein BMX Rahmen zu einem Single Speed Minibike umbauen? Da fehlen dann passende Sattelstützen...

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Fr Mär 23, 2012 8:15 am
von PeterHeinz
Frankd, ich habe einen Inbusschlüssel am Getränkehalter, den ich nur schwer verlieren kann. Und in 30 sek. ist es allemal gefaltet. Hast du es noch nie versucht? :roll: Aber hier stellt sich wirklich die Frage, was ist ein "reinrassiges Faltrad". Für mich war bisher immer ein Faltrad ein Rad, das man falten kann. Wie die Scharniere schliessen entscheidet doch nicht ob Faltrad oder nicht? :?
Nun ja, lassen wir das.

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Fr Mär 23, 2012 7:01 pm
von frankd
Für mich ist ein reinrassiges Faltrad ein Faltrad, was ohne Werkzeug gefaltet werden kann. Mit Werkzeug läßt sich jedes Fahrrad irgendwie kleiner machen, dies kann man z.B. am Lenker sehen, die kleinen Falter haben meist eine Schnellspannung, die Großen müssen auch mit dem Imbus klein gemacht werden, dies kann man meistens auch mit einem normalen Rad, daß man den Vorbau mit dem Imbus lösen kann. Auch einfache Hinterradschwingen bei full suspension MTB lassen sich mit dem Imbus an der Federung schnell abklappen, die würde man auch nicht als Falträder bezeichnen.
Trotzdem hätte ich es gut gefunden, daß die Cadenza-Reihe erhalten bleibt, hohe Stabilität aber auch schlankere Gelenke und Rahmen und auch die single-speed Umbau-Möglichkeit, es gab doch einige spannende Elemente am Cadenza, die es nur da gab.

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 7:50 pm
von astonwalle
Das klingt mir ein wenig zu dogmatisch!
Natürlich ist ein Bullhead respektive ein Dash auch ein reinrassiges Faltrad. Den Inbus hängst Du Dir an den Fahrradschlüssel, hast ihn im Mini-Tool integriert (welches sehr viele Radler eh dabei haben), versenkst ihn im Griff oder am Flaschenhalter und das Rad ist in sehr respektabler Zeit gefaltet! Ob 30 Sekunden oder 57, ist doch letztlich völlig wumpe.
Der Vergleich mit einem "normalen" Fahrrad, bei dem Du evtl. den Lenker mit Vorbau abbaust und den Sattel samt Stütze rausziehst ist doch nicht Dein Ernst, oder etwa doch?

Was zu bedenken bleibt, ist, daß das Bullhead im gefalteten Zustand etwas größer ist, als ein Edelweiss, ein Uno o.ä.
Dafür bietet es aufgrund der Rahmengeometrie sicherlich einige Vorteile gegenüber anderen Faltern.
Mein Tipp; probier es einfach aus. Meist entscheidet der Eindruck, den das Rad unterm Hintern hinterlässt.

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Mi Mär 28, 2012 8:44 pm
von Motte
Nun kann ja jeder seine eigene Einordnung basteln - aber zielführend finde ich eine solch enge Auslegung nicht.

Ich würde daher auch alle Zerlegeräder und Falträder jeglicher Art ob mit oder ohne Werkzeug da einbeziehen. Wichtig wäre nur, dass die Falt -Vorrichtungen für den regelmäßigen Gebrauch konstruiert wurden. Das ist ein normaler Vorbau oder eine verschraubte Schelle am Sattel nicht.

Der eilige Pendler hat eh seine besonderen zusätzlichen Kriterien - die dürften u.a. in der Faltgeschwindigkeit liegen. Und da ist werkzeuglos erst einmal überhaupt keine Aussage. Auch werkzeuglos faltbare Räder können wenige oder viele Handgriffe erfordern.

Re: Wie viele Gänge braucht das Faltrad?

Verfasst: Mi Mai 02, 2012 1:18 pm
von EmilEmil
Erstmal braucht ein Faltrad (der "Faltradler") genausoviel oder genausowenig Gänge wie jedes andere Rad ("Radler") auch.
Speziell im Focus sind da die Trekkingräder. Die werden mittlerweile in der Top-Version mit 3x10-Gang-Schaltungen bestückt, sofern eine Kettenschaltung verbaut ist. Nun sind hier 3x10 nicht = "30 Gänge", da Gang-Überschneidungen und verbotene Gänge (wegen zu großen Schräglaufs) herausgerechnet werden müssen. Von theoretisch 30 Gängen bleiben Effektiv 15 oder 16 Gänge übrig. Die Standardbestückung ist da 24-36-48 (Kettenblätter) und 11-34 Ritzelpaket. Der Gesamtumfang beträgt 618% (48:24 = 2 und 34:11 =3,09, ergibt 2 x 3,09 = 618 % ). Bei der Vorgabe einer gleichmäßigen Stufung errechnet man bei 15 effektiven Gängen 13,9 % Unterschied von einem Gang zum Nächsten.
(Wer rechnen möchte : Bekanntlich ergibt 1,139 ^14 = 6,18 ( Ist auf jedem Taschenrechner machbar ; ^14 bedeutet hoch 14)).
Allgemein läßt sich feststellen, das Gangsprünge unter 10% zu klein und Gangsprünge über 20 % selbst für die kleineren Gänge zu groß sind. Ein gutes Beispiel für eine nahezu gleichmäßige Stufung ist die Rohloff Speedhub mit ~13,6 % Stufung und 14 Gängen. Insgesamt werden 526 % Umfang erreicht. Gegenüber den 3x10 Kettenschaltern (mit einem effektiven Gang mehr) ist man inzwischen leicht im Nachteil. Mit einer leichten Veränderung der Stufe von 13,6% auf 14,6 % würde man fast wieder gleichziehen.
Wie sieht es in der Wirklichkeit aus :
Ein Einfach-Faltrad ( für die Ebene oder flache Stadt, oder Camping) kommt mit 3 Gängen aus. Die Entfaltung geht dann von 3,34 m bis 6,21 ; das geht mit einer SRAM T3 oder i-motion3 ( Übersetzungs-Umfang 186%), also Kettenblatt 48 Zähne Ritzel 16 Zähne bei 1,525 m Radumfang). Mit 3,34 m Entfaltung kann man gut nach einem Ampelstopp starten und 6,21 m ergeben bei einer 100-er Tittfrequenz ~ 37 km/h. Das ist eine ordentliche Geschwindigkeit bei noch tretbarer Frequenz. Die Gangsprünge sind mit 33% schon groß.
Die Mittelklasse-Falträder sollten eine 9-Gang Schaltung (Kette oder Nabe haben). Der Übersetzungsbereich liegt hier zwischen 300% und 360%. Bei den Kettenschaltungen (Sram, Shimano oder Neos ?)) hat man 11-34 oder 11-36 Zähne Ritzel. Von den Getriebenaben sind Alfine8,Alfine11,i-Motion9 oder SturmeyArcher8 Gang zu nennen. Oder auch die stufenlose NuVinci-Nabe. Von der Abstufung ist die Alfine8 nicht optimal, vom Wirkungsgrad gibt es ein Fragezeichen bei der NuVinci. Denn es ist ein Unterschied , ob ich 92% Wirkungsgrad habe oder 96 %. Veröffentlichte Zahlen gibt es nur von Rohloff.
Die Entfaltungen der erwähnten Kettenschaltungen liegen bei ca 2,31 m bis 7,62 m . Die 7,62 m sind einerm großen Kettenblatt von 55 Zähnen geschuldet. (Bei Spezial-Anfertigungen geht auch ein Kettenblatt über 60 Zähne. Rennrad-Entfaltungen über 10,00 m sind nicht zu erreichen).
Damit ist klar, daß 3-fach Kettenblätter ( 3x9 oder 3x10) keine Vergrößerung der max. Entfaltung bringen.
Für die Super-Klasse der Falträder ( = Entfaltungsbereich eines guten Trekkingrades 1,50 m bis 9,00 m) bleiben nur die Rohloff-Nabe (Ü-Bereich 526%) und die DualDrive ( 3x9,3x10 mit 576% und 608% ) übrig. Die DualDrive macht durch die zusätzliche 3-Gang Nabe zB aus einem 48 Zähne Blatt vorn ein virtuelles 65 Zähne Blatt in Richtung groß und 35 Zähne in Richtung klein.
Jeder Radler muß für sich selber entscheiden und festlegen, wo und mit welcher Entfaltung (Steigung und max Geschwindigkeit) er fahren möchte oder muß. Viele Radl-Käufer nehmen sich häufig nicht die Zeit oder machen sich die Mühe festzustellen, was für ein Rad sie brauchen. Der "normale" Radhändler ist dabei häufig aus den gleichen Gründen nicht hilfreich.
Ich hoffe daher, daß ich mit meinen Ausführungen mehr Aufklärung als Verwirrung gestiftet habe. Wer Fragen hat, soll sich nicht scheuen, mich direkt anzusprechen.
MfG EmilEmil