Der Nikolaus war fleißig. Ebenso die Arbeiter in Orbeas Fabrik in Portugal, wo das Velo extra auf Bestellung gefertigt und dann an den nächsten Fachhändler geliefert wurde.
Aus den im Mini-Velo-Faden beschriebenen Gründen wollte ich ein Faltrad mit festem Rahmen und genau das habe ich bekommen. Und es fährt sich prima: alles schön steif, den Lenker konnte ich gut auf meine Größe und Lieblingsposition einstellen. Da ich ja sonst hauptsächlich mit dem Verge Duo fahre, habe ich es auch mal genossen, im höchsten Gang etwas schneller zu fahren. Mit der Nexus 8 war ich ja früher schon zig-tausend Kilometer unterwegs und sie fühlt sich sehr vertraut an.
Noch einiges zum Fahrrad:
- Scheibenbremsen mit Hydraulik. Erstere schonen die kleinen Felgen. Letztere finde ich nicht nötig, aber was soll's. Was ich noch lernen muss ist bei den kleinen Bremspads, die schwer zu sehen sind, erkennen, wann wechseln nötig ist.
- Der Rahmen scheint mir recht leicht zu sein. Hier hat Orbea wohl auf Knowhow aus dem Rennbereich zurück gegriffen und sehr gut mit dem Stadt- und Lastenrad-Konzept kombiniert. Durch die Form und Größe lässt es sich auch prima tragen, obwohl es natürlich deutlich schwerer ist, als ein reines Rennrad wäre.
- Radstand ist ca. 5 bis 10 cm länger als beim Tern Link (vor der T-tuned Welle, falls diese das Link überhaupt betrifft). Laut Orbea ist der Radstand wie bei einem großen Velo und entsprechend das Fahrgefühl auch etwas weniger wendig. Durch die kleinen Räder passt es aber selbst mit dem großen Korb noch gerade so in unseren Aufzug. Der entscheidende Vorteil, gerade wenn das Gefährt mit Kiloweise Einkäufen beladen ist.
- Lack sieht auch sehr hochwertig aus: brilliantes blau mit mattem Finish. Ist zwar nur Optik, aber eben auch Liebe zum Detail.
- Der riesige Korb vorn ist genial für meine Liebste, da sie beim alten Velo den multifunktionalen Gepäckträger sowieso nur durch einen Korb blockiert hat. Solange sie damit fährt, werden wir es auch so lassen, aber falls ich das Fahrrad mal für längere Zeit ausborge, bastele ich mir einen Klickfix an die sehr solide Korbhalterung. (Scheinbar gehen Bolzen da durch, so dass sich alles mögliche anbringen lässt. Viel stabiler und flexibler als bei der Brompton-/Dahon-Lösung. Terns neue Velos haben ja mittlerweile vorne auch stabileres.)
- Lichtanlage ist endlich auch mal ab Werk recht gut. Beim Tern C7i hatte ich vorher noch die Leuchte ersetzt und auch gleich über dem Vorderrad positioniert, weil die Leuchten eher für diese Position gemacht sind als unten an der Gabel. Jetzt passt dafür beim Tern nichts mehr an den vorderen Gepäckadapter. Beim Katu hingegen passt die Lampe prima unter den Korb. Ein Beweis, dass 20 Zoll Nichtfalter tatsächlich konstruktive Vorteile haben können und Orbeas Designer diese sogar ordentlich ausgenutzt haben! Endlich mal gute Konkurrenz zum Deutschen Isy, die sich diese Liebe zum Detail gleich das Doppelte kosten lassen.
Einige Modifikationen haben auch schon stattgefunden:
- Den mitgebrachten Chainglider hat mir der freundliche Verkäufer sogar gleich selbst angebracht. Leider ist die Kette dafür wohl etwas zu breit. Scheinbar hat Orbea auch bei der Kette auf Heavy-Duty gesetzt mit einer Single-Speed-Kette obwohl eine schmalere 8-fach Kette normalerweise auch reicht. Hier werde ich vielleicht auch bald noch tauschen.
- Damit ich darüber auch im Faltradforum schreiben darf, habe ich Faltpedale montiert. Ich bin schon so daran gewöhnt, schon beim Anhalten und Absteigen mit dem Fuß die Pedale einzuklappen, weil es beim Schieben und Tragen weniger Anstoßen gibt. Außerdem ist es der erste Schritt zum "Flachpack" Velo.
- Einige andere Änderungen würde ich gern noch machen, aber für den aktuellen Einsatz sind sie nicht nötig: Klickfix vorn und ein Faltlenker würden es zum richtigen Faltvelo machen. Eine Idee, die ich sehr spannend finde, aber die gerade von unserer Nutzung noch nicht gebraucht wird.