Präskript zu diesem Post ( ):
Ich ergänze und ändere diesen Post immer mal wieder. Ich will nicht bei jedem Gehirnfurz einen Post an den Thread hängen. Das wird nur unnötig lang. Ich hoffe, dass das nicht gegen die Forenregeln verstößt.
Hier mein Fremdgehprojekt. Kein Falter und nur zum Spaß. Lohnen tut das nicht. Der Rahmen war schon total verrottet und ist neu pulverbeschichtet. Den Bock habe ich mittlerweile 26 Jahre. Am Stil möchte ich gar nichts ändern, aber ein wenig modernisieren ist drin. Das Rad sollte prinzipiell schlicht wirken, es aber eigentlich nicht sein (alles drin und dran durfte sein, nur möglichst nicht sichtbar). Inspiriert wurde ich damals von den sehr schlichten, dänischen Cityrädern, die den heutigen Fixies nicht unähnlich sind. Dieses Rad ist auch ein dänisches Fabrikat: SCO (die haben früher das Lastenrad "Long John" gemacht). Den Hersteller gibt es nicht mehr.
Die alte Gabel und der Vorbau waren Schrott, also eine Gabel mit Canti-Sockeln dran. Die alte Bremse ging gar nicht, die neue V-Brake anfangs auch nicht. Der neue Bremshebel passte vom Hub her nicht. Mit einem "Problem-Solver" und auf 0,1 mm zentriertem Laufrad ist es endlich angenehm. Die Lichtanlage wurde auch komplett erneuert. Das selbstgebaute LED-Rücklicht von damals hat jetzt einen würdigen Nachfolger mit Bremslicht. Früher hatte das Rad Akkus in der Sattelstütze für das Licht. Der Schalter mit drei Funktionen war unscheinbar im zum LED-Licht umgebauten Rückstrahler untergebracht. Der (unzuverlässige) Walzendynamo wurde durch einen Nabendynamo ersetzt. Akkus brauche ich nicht mehr. Das geht mit den modernen Leuchten und Nabendynamo inzwischen besser. Ich finde, dass die neue Felge optisch noch geht. Sie sieht der alten recht ähnlich. Die Steckschutzbleche gibt es noch. Die alten waren schon gerissen und matt. Die riesigen, schwarzen Nabenputzringe habe ich bei einem Rasenmäher-Händler mit kleiner Fahrrad-Abteilung entdeckt. Dort habe ich auch zum ersten Mal das Rücklicht mit Bremslicht bewusst wahrgenommen. Das musste es dann letztendlich sein.
Dieses LED-Rücklicht habe ich mir Anfang der '90er für mein Rad gebaut. Damals kamen gerade die ersten wirklich hellen LEDs auf den Markt. Im Rücklicht ist auch die Ladeschaltung für die Akkus versteckt. Und es funktioniert immer noch, ist aber nicht kompatibel zum neuen Nabendynamo und darf ins Museum. Das neue gekaufte Rücklicht ist sowieso zierlicher und besser.
Eine nette Herausforderung wäre es, (Stand-)Rücklicht mit Bremslicht in einen knuffigen Minirückstrahler im Überraschungseiformat zu bauen.
Der Sattel ist eigentlich hinüber. Er war jahrelang der Witterung ausgesetzt, hat Risse und die Form verloren. Die total vergammelte Spannschraube habe ich mir aus A4-70 nachgebaut und das Leder unten mit einem Kabelbinder zusammengezogen. Die neueren Brooks-Sättel haben hier auch so eine Schnürsenkel-Mimik. Ewig wird der nicht mehr halten, aber so geht's erst mal.
Das alte Tretlager war fällig und trotz Spezialwerkzeug nur mit dem Dremel herauszubekommen. Zum Glück war es ein FAG mit Kunststoffschalen. Erst hatte ich mir ein Tretlager mit gleicher Achslänge (119 mm) besorgt und leider erst danach gemerkt, dass die Kettenlinie gar nicht stimmt. Selbst mit 127 mm läuft die Kette noch leicht schief. Das Tretlagergehäuse meines Rahmens hat nur 66 mm Breite. Um auf die heute üblichen 68 zu kommen habe ich mir zwei Scheiben gefräst.
Der Lenker ist noch der erste. Nur der Überzug ist neu. Mit diesem Lenker habe ich das Rad damals bestellt und mich auch schon ein paar Mal hingelegt. Zur Sicherheit müsste ich ihn eigentlich erneuern, aber ich finde keinen mit halbwegs gleicher Geometrie. Mitte zu Mitte 400 mm Breite und lange Griffbereiche vorne. Der neue Vorbau ist etwas länger als der alte.
Die Bowdenzüge gingen mir schon immer auf den Sack. Der neue Bremszug unter dem Lenkerüberzug gefällt mir schon. Der Schaltzug läuft immer noch kacke und die Position des Daumenhebels für die Super 7 ist auch Mist. Am liebsten hätte ich links einen unscheinbaren Schalthebel am Lenkerende. Sowas gibt es für die Super 7 nicht. Ich habe mir jetzt eine komplette, kompatible Bedienung mit Drehgriff für die SRAM S7 kommen lassen und überlege, ob ich das irgendwie umgebaut bekomme. Vielleicht kann ich aus einem zweiten Bremshebel und dem SRAM-Gerödel irgendwas bauen. Den originalen Kram werde ich unverbastelt lassen. Ach ja: ursprünglich war an dem Rad eine Pentasport mit zwei Zügen. Das Hinterrad ging bei einem unverschuldeten Unfall zu Bruch und die Entschädigung reichte für das Hinterrad mit der Super 7 (und mehr).
So kam das Rad ursprünglich vom Händler:
So sah es ein paar Stunden später aus:
Schlicht, nicht einfach
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Schlicht, nicht einfach
Zuletzt geändert von Ch.Bacca am Fr Dez 08, 2017 11:27 am, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Schlicht, nicht einfach
Interessantes Projekt!! Damit könntest du ins mtb-Forum http://www.mtb-news.de/forum/f/trekking ... aeder.122/ umziehen, da könnte das eine interessante Diskussion werden.
Der Rahmen sieht riesig aus, oder täuscht das?
Gruß
Silke
Der Rahmen sieht riesig aus, oder täuscht das?
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Re: Schlicht, nicht einfach
Ja, 63 oder 64 war das. Messen tu ich gerade 63,5. Haupsache es passt.
Ich möchte gar nicht umziehen.
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Re: Schlicht, nicht einfach
So ein Umzug ist ja auch immer ne Anstrengung
Der Größeneindruck hat dann wirklich nicht getäuscht....das ist groß!
Gruß
Silke
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Re: Schlicht, nicht einfach
Eine Impression aus dem Schwedenurlaub, der gestern zuende ging...
Das Faltrad war meistens im Camper und war das Urlaubsrad für meine Freundin. Zwischendurch hab ich mich über meine geringere Fitness gewundert, bis ich realisierte, dass das Faltrad einfach besser läuft als dieses wenig genutzte, alte Schätzchen.
Das Faltrad war meistens im Camper und war das Urlaubsrad für meine Freundin. Zwischendurch hab ich mich über meine geringere Fitness gewundert, bis ich realisierte, dass das Faltrad einfach besser läuft als dieses wenig genutzte, alte Schätzchen.