Ch.Bacca hat geschrieben: ↑Mi Apr 25, 2018 6:18 am
Auf der Suche nach vergleichbaren Debatten über andere Sporthelme bin ich darüber gestolpert: es gibt Multisporthelme, die für Radfahren, Reiten, Klettern, Wassersport, Wintersport zertifiziert sind (in unterschiedlichen Kombinationen).
Beitrag #11 ist interessant. Nach der Argumentation von Helmgegnern müssten diese Helme je nach Sportart selektiv oder etwa bei allen Sportarten nutzlos sein? Einige dieser Helme sind leider vom Markt verschwunden. Ich vermute, weil sich bei Reithelmen etwas in der Norm geändert hat. So z.B. der extrem leichte "Kong Scarab" (Fahrrad, Reiten, Klettern, Wildwasser. 245g).
Vorsicht, z.B. Kletterhelme sind
keine Sturzhelme (da weiß ich es definitv)! Auch Reithelme dürften vermutlich nur begrenzt gegen Stürze vom Pferd gedacht sein, ebenso sind die Bauhelme keine Sturzhelme, wenn man mal den Sportbereich verläßt.
Eine Zertifizierung für irgendwas heißt zunächst nur, dass irgendjemand nachgetestet hat, dass irgendein Ding einer Norm entspricht. Das bedeutet noch keine Schutzwirkung.
Weiter schließe ich mich den Zweifeln von Pibach über Case-Control-Studien an. Da kann (muß nicht!) vieles schief gehen. Das gilt zwar ganz generell für staistische Studien, aber da wohl ganz besonders.
Statistik ist ein Handwerk, das viele Fußangeln hat, und nicht jeder beherrscht es. Ich würde nichtmal zwingend böse Absichten unterstellen, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass eine Studien falsch ist. Das kommt öfter vor, als man denkt. Wer mag, kann Dubben/Beck-Bornholdt, "Der Hund, der Eier legt" lesen. Leider sieht man es den Papers nicht unbedingt an, ob die Auswertung stimmt oder nicht.
Insgesamt ist die Lage bei den Studien zumindest stark uneinheitlich. Ich nehme das als starkes Indiz, dass keine Schutzwirkung vorhanden ist. Im Übrigen kann man natürlich nur etwas nachweisen, was da ist. Das Fehlen einer Schutzwirkung ist so nicht nachzuweisen. Man kann höchstens aus dem Fehlen des Nachweises auf das Fehlen der Schutzwirkung schließen - aber zugegeben, das ist schon arg theoretisch
Motte hat geschrieben: ↑Di Apr 24, 2018 3:42 pm
Was mich nachdenklich stimmt; es gibt diese „Streiterei“ bei Helmen, Radwegen, Gehwegradeln, Rotlichradeln etc. Und das erinnert mich immer an den Latein Unterricht „divide et impera“ - ein probates Mittel zu verhindern, dass eine Interessengruppe sich in der Gesellschaft nachhaltig einbringen kann. Ein ADAC Troll müsste diese Threads nur immer wieder anstoßen, wenn im Verkehrsalltag alles so bleiben soll wie es „schon immer war“.
Ich seh' das auch andersrum. Im Zuge des wachsenden Umweltbewußtseins der letzten Jahrzehznte sind Fahrradfahrer als Gruppe das Ziel politischer und wirtschaftlicher Lobbyarbeit. Ein bischen kritische Inhomogenität finde ich gar nicht schlecht.
bergauf