Einspruch, Euer Ehren! Bei jeder schlecht abgesenkten Bordsteinkante und jedem vertieften Gullydeckel bin ich froh um meine Federung. Ich will nie wieder etwas Anderes und bedauere alle, die Erschütterungen schutzlos ausgeliefert sind. Die dürften nach einer ausgedehnteren Tour deutlich stärker "gerädert" sein als meinereiner.Federung bringt auf Straße tatsächlich sehr wenig, kostet aber Gewicht und Vortrieb.
Das (geringfügige?) Mehrgewicht relativiert sich durch die Möglichkeit, dünnere und somit leichtere Hochdruckreifen mit tieferem Rollwiderstand fahren zu können.
Das mit dem Vortrieb mag bei der ersten Generation von vollgefederten Mountainbikes vor 30 Jahren mal der Fall gewesen sein. Als man noch nicht wußte, daß der Schwingendrehpunkt idealerweise auf der Höhe der Kette liegt. Wenn ich abends mit eingeschalteter 40- oder 50-Lux-Beleuchtung meine 10%-Steigung hinaufkraxle, tanzt der Lichtkegel auf der Straße kaum auf und ab. Wäre die Federung wirklich eine (Spaß-)Bremse, hätte ich meine eben genannten Mega-Touren kaum geschafft.
Darüber, was "ausreichender Schutz" ist, gehen die Meinungen auseinander. Mein Schwalbe Marathon Supreme hat in der V-Guard-Version laut Hersteller 5 von 7 Punkten. Weil mir das nicht reicht, habe ich zusätzlich dünne PU-Einlagen. Bis jetzt noch keine Panne. Kevlar hilft sicher. Es gibt oder gab übrigens auch Kevlar-Bänder zum Einlegen, z.B. Spinskins (http://www.warwickmills.com/PDFs/SpinSk ... ochure.PDF) oder Panaracer FlatAway (https://www.panaracer.com/lineup/tube_accessory.html, etwas runterscrollen). Sehr sicher, aber beide nicht in unseren Größen, und abschneiden ist nicht so einfach Zudem berichten Nutzer, daß sie nach einem Jahr zerbröseln. Leider hat nicht jeder "pannensichere" Reifen eine Kevlar-Einlage.bietet ausreichenden Schutz
Ja, bei uns fristen die Pannenschutz-Einlagen ein Nischendasein. Anderswo nicht, siehe z.B. https://www.amazon.com/s/ref=nb_sb_noss ... tire+liner. Vielleicht deswegen, weil in den USA noch wesentlich mehr scharfkantiger Unrat auf den Straßen herumliegen soll. Vielleicht mag PU nicht so geschmeidig abrollen, aber Kautschuk dürfte den Rollwiderstand erhöhen.
Interessanter Artikel Leider gibt es in unserem Größen nur die wenigsten der genannten Schlauchmodelle. Dafür fiel mir im Text etwas Anderes auf:
Die wenigsten von uns werden mit Rennrad-Tempo 30 unterwegs sein. Bei 20 km/h sind es gerade noch gute 5 Watt Leistungsunterschied. Und weiter:Diese 25 Prozent Differenz entsprechen etwa dem Unterschied zwischen einem guten Allroundreifen und einem schwer rollenden Trainingsreifen mit doppelter Pannenschutzlage – bei Tempo 30 sind das 8 Watt.
(Hervorhebung durch mich)Extrem auf Leichtlauf optimierte Wettkampfreifen ohne Pannenschutz können noch einmal mehr als diese, vom Fahrer nicht fühlbaren, 25 Prozent beim Rollwiderstand herausholen. Allerdings ist der Luftwiderstand bei schneller Fahrt deutlich größer als alle anderen Fahrtwiderstände
Deshalb habe ich durch den umgekehrt montierten Riser eine deutlich nach vorn gestreckte Sitzposition, die ich durch einen Bullhorn-Lenker noch flacher machen möchte. Damit komme ich trotz relativ pannensicheren Reifen ohne erhöhte Anstrengung ganz gut vorwärts