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Beleuchtung

Sattel, Reifen, Anhänger, Bekleidung...
EmilEmil
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Re: Beleuchtung

Beitrag von EmilEmil »

katapult hat geschrieben:Na ja nach sechs Jahren kann man schon mal ein paar Fakten vergessen haben...
.......................
Sehr interessante Skizze, Dank an @katapult.
Ist aber für einen gewissen Foristen zu anspruchsvoll. Sein kindliches Gemüt läßt nicht zu, daß er sich ernsthaft mit der Technik (Physik) auf wissenschaftlicher Grundlage beschäftigt.
Er hat deshalb eine selektive Wahrnehmung entwickelt, die alles, was nicht zu seinen Ansichten passt, ausblendet. Ein Versuch, ihn von seinen manchmal eigenartigen Ansichten abzubringen, indem man ihn von objetiven Erkenntnissen der Physik überzeugt, ist zum Scheitern verurteilt.
Ihm Rahmen der Meinungsfreiheit billige ich ihm ein gewisses Maß an Narrenfreiheit zu; dennoch fällt dies schwer, da er durch eine Vielzahl an Beiträgen eine übergroße Präsenz ausübt, deren Qualität in umgekehrtem Verhältnis zur Anzahl der Beiträge steht.
Frei zitiert: Si tacuisses, filousuffus mansisses (Frei übersetzt: Wenn Du geschwiegen hättest, wärest Du (wenigstens) ein versoffenes Filou geblieben :D ; für alle, die auf der Schule nur Griechisch gelernt haben :D .

MfG EmilEmil
9zehn75
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Re: Beleuchtung

Beitrag von 9zehn75 »

Einen Gedanken möchte ich hier auch loswerden: natürlich ist so eine Regelung wie unsere deutsche StVZO sinnvoll und gut. Auf der anderen Seite sind m.E. nicht alle aktuellen Regelungen in der StVZO zur Beleuchtung an Fahrrädern sinnvoll. Daher ist das auch seit 2013 ein Dauerthema beim Gesetzgeber. Insbesondere wird aktuell über § 67 Abs. 3 StVZVO diskutiert, da insbesondere über die Frage, ob es ausreicht zu sagen, dass der Gegenverkehr nicht geblendet werden darf, oder ob - wie heute - konkretere Regelungen erforderlich sind.

Es gibt kaum ein Land, das solche strengen Vorschriften hat wie unsere StVZO. Wer schon mal in den USA war, weiß, was ich meine. Dort gibt es in den einigen (wahrscheinlich sogar vielen) Staaten keine Regelung, die die maximale Leuchtkraft von Fahrradlampen beschränkt. Andererseits behaupte ich, dass dies dort weder zum Untergang der Verkehrsordnung führt, noch glaube ich, dass es dadurch - weil auch bei Lampen ohne Straßenverkehrscharakteristik nicht automatisch jeder geblendet wird - Unfälle gibt, weil andere Verkehrsteilnehmer geblendet werden. In den Städten der USA, in denen ich mehrere Jahre verbracht habe, werden fast ausschließlich LED-Taschenlampen als Radbeleuchtung benutzt. Klar kann man damit den Gegenverkehr gefährlich blenden. In der Praxis habe ich davon aber weder als Autofahrer was mitbekommen, noch je was gelesen oder gehört.

Bei Diskussionen im Internet finde ich immer das Schwarz-Weiß-Denken sehr befremdlich. Klar haben wir im Moment eine StVZO. Andererseits kann man aber m.E. nicht sagen, dass alles, was sich daran nicht hält, gleich Gott und die Welt gefährdet. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass einige Lampen die heute auf der Straße rechtswidrig sind, schon bald rechtmäßig werden könnten.

Wichtig ist in meinen Augen allein ein gewissenhafter Umgang mit der Beleuchtung.

In diesem Sinne: eine inhaltlich sehr interessante Diskussion, die m.E. auf der Sachebene bleiben sollte.

VG
Olli
EmilEmil
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Re: Beleuchtung

Beitrag von EmilEmil »

Wenn ich mal an den den § 1 erinnern darf:
§ 1
Grundregeln
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
Darüber hinaus sind Verkehrsregeln nur erforderlich, wenn es zB schneller gehen muß (Zeit-Ökonomie !).
Aber, wenn mich einer blendet, egal ob Kfz, Radler oder Fußgänger, fühle ich mich belästigt.
Und da ich mich fast nur bei Büchsenlicht auf dem Radl bewege, ist eine Belästigung von Kfz oder Fußgänger nahezu ausgeschlossen.
Von Behinderung, Gefährdung oder Schädigung will ich in diesem Zusammenhang gar nicht reden. Geht überhaupt nicht.
Wer mich belästigt, ist dann immer ein Radler, der eine STVZO-konforme LED-Beleuchtung besitzt und am Tage betreibt, aber zu faul ist, diese richtig einzustellen. Die Zahl dieser Blendgranaten ist in stetig steigender Zahl begriffen. Zur Glühobst-Zeit war eine Blendung mangels Leuchtkraft per se ausgeschlossen, daß hat sich nun geändert, ohne daß der "Radler" sein Verhalten angepaßt hätte..
Und da hab ich noch Glück, daß die Taschenlampen-Fraktion ihre Lampen nur benutzt, wenn es wirklich finster ist. Von der Technik her stellt eine Taschenlampe wegen fehlender Hell-Dunkel-Grenze und zuviel Streulicht ein übles Beleuchtungs-Surrogat her, das zum Blenden geradezu prädestiniert ist. Da hab ich wirklich Glück, daß ich nicht nachts fahre (fahren muß). Ein weiteres Glück liegt darin, daß es bei den Akkus nocht Defizite gibt. Wenn mir der gemeine Radler dann bei Tage mit 2000 [Lumen] Taschen-Lampen in Kampfstellung entgegen eilt........
Auch, wenn ich lieber an die Eigenverantwortlichkeit appellieren möchte, sagt mir meine Lebenserfahrung, daß man damit nichts bewirkt.
Nur ein Beispiel: In Berlin gibt es seit ca 30 Jahren alle Jahre wieder Krawalle zum 1-Mai, und ein schlapper Staat schaut im Prinzip dem Gesetz-widrigen Treiben tatenlos zu. Es werden höchstens die gröbsten Auswüchse reguliert. Ich bedaure zB Superfalter wegen des Verlustes eines Vorzeige-Bromptons und des verbrannten Kraftfahrzeuges. Das kommt eben vom Laissez-faire.
Neben der von mir schon angeprangerten Dummlandisierung kommt nun auch noch eine Vandalisierung dazu.
Übrigens, in der STZO ist ein Mindestwert der Beleuchtungsstärke von (eher schlappen) 15 [Lux] gefordert.
Jo, schöne, neue Welt !

EmilEmil
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Re: Beleuchtung

Beitrag von 9zehn75 »

Was mich echt wundert: trotz seit mehr als 10 Jahren 10.000 Radkilometer und (mindestens) 20.000 Autokilometer pro Jahr kann ich mich an keinen einzigen Fall erinnern, in dem mich ein Radfahrer so wesentlich geblendet hat, dass ich es nicht zwei Sekunden später vergessen hätte.

Wenn ich das hier so lese, habe ich scheinbar unfassbar großes Glück oder so schlechte Augen, dass ich das einfach nicht merke.
EmilEmil
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Re: Beleuchtung

Beitrag von EmilEmil »

Scheint's mit hoher Beleuchtungsstärke und/oder hohem Lichtstrom unterwegs zu sein.
Dann ist das so wie mit dem Autofahrer auf der A9, der im Vekehrsfunk hört "auf der A9 kommt Ihnen zwischen....und.... ein Geisterfahrer entgegen......, und der daraufhin den Kopf schüttelt " die im Verkehrsfunk spinnen, von wegen einer: tausende, ja tausende....."

MfG EmilEmil
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Re: Beleuchtung

Beitrag von 9zehn75 »

@Emil: das schließt Du woraus? Oder ist das etwa eine Unterstellung?
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Re: Beleuchtung

Beitrag von EmilEmil »

Ich fühle mich von Blendern belästigt, und diese Belästigung ist durch eine einfache (kostenfreie) Maßnahme (Einstellung) vermeidbar.
Ich versuche, eine Erklärung dafür zu finden, daß offenbar die Blendungen durch andere Radler Dir nichts ausmachen.
Wenn Du eine bessere Erklärung hast, will ich meine gerne korrigieren. Den § 1 der STVO habe ich schon aus gutem Grund zitiert.

MfG EmilEmil
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Re: Beleuchtung

Beitrag von Pibach »

EmilEmil hat geschrieben: Mo Mai 08, 2017 1:32 pm Nur ein Beispiel: In Berlin gibt es seit ca 30 Jahren alle Jahre wieder Krawalle zum 1-Mai, und ein schlapper Staat schaut im Prinzip dem Gesetz-widrigen Treiben tatenlos zu. Es werden höchstens die gröbsten Auswüchse reguliert. Ich bedaure zB Superfalter wegen des Verlustes eines Vorzeige-Bromptons und des verbrannten Kraftfahrzeuges. Das kommt eben vom Laissez-faire.
Also die deeskaliernde Verhaltensweise ist eine der wirksamsten Mittel der Polizei. Das hat dazu geführt, dass die früher gern eskalierenden Maikravalle ziemlich friedlich ablaufen. Andersrum hat das harte Durchgreifen z.B. in den USA gegenüber Drogenkriminalität dazu geführt, dass Drogenkonsum, Gewalt und Gefängnisquote ins uferlose gestiegen sind.
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Re: Beleuchtung

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben: Mo Mai 08, 2017 9:43 pm
EmilEmil hat geschrieben: Mo Mai 08, 2017 1:32 pm Nur ein Beispiel: In Berlin gibt es seit ca 30 Jahren alle Jahre wieder Krawalle zum 1-Mai, und ein schlapper Staat schaut im Prinzip dem Gesetz-widrigen Treiben tatenlos zu. Es werden höchstens die gröbsten Auswüchse reguliert. Ich bedaure zB Superfalter wegen des Verlustes eines Vorzeige-Bromptons und des verbrannten Kraftfahrzeuges. Das kommt eben vom Laissez-faire.
Also die deeskaliernde Verhaltensweise ist eine der wirksamsten Mittel der Polizei. Das hat dazu geführt, dass die früher gern eskalierenden Maikravalle ziemlich friedlich ablaufen.
Auch wenn es hier im Thread OT will ich (weil es so selten ist) die Gelegenheit nutzen Pibach ausnahmsweise zumindest teilweise recht zu geben: Die deeskalierende Taktik der Polizei hat sich über all die Jahre als die Wirkungsvollste erwiesen. Allerdings nicht in jedem Jahr und in Kombination mit zwei anderen Dingen: Dem von der Zivilgesellschaft getragenen Myfest, das seit ~knapp 15 Jahren einen Gegenpol und vor allem ein Statement gegen die Krawalle schafft, weil die Anwohner keine Lust mehr hatten sich alle Jahre wieder ihren Kiez kaputtschlagen zu lassen von Verstrahlten, die oft genug reine Krawalltouristen waren. Und dem frühzeitigen und konsequenten Isolieren und Rausfischen der Leute in der traditionellen Demo, die trotzdem Krawall machen. Reines Laissez-Faire würde nicht funktionieren. Und dieses Jahr war das erste Mal in 30 Jahren, dass es tatsächlich fast vollkommen friedlich geblieben ist.

Wer allerdings über die Jahre die alljährlichen Krawalle und die ohne Übertreibung in einigen Jahren bürgerkriegsähnlichen Zustände vor Ort erlebt hat (in meinem Falle viele Jahre als Anwohner im "Krisengebiet") dem war seit vielen Jahren klar, dass die gegenseitige Hochrüstung nirgendwo hinführen konnte und jedenfalls nicht zu einem friedlichen Ausgang.

Was die Entstehung der ganzen Klamotte angeht ging die übrigens auf Polizeigewalt zurück. Als seinerzeit 1987 die Polizei anlasslos und komplett überraschend das vollständig friedliche traditionelle Kreuzberger Maifest voller Kinder und Familien mit Knüppeln und allem was dazu gehört räumte bekam die Situation innerhalb von kürzester Zeit eine Eigendynamik, die durch den Pyromanen, der den Bolle anzündete noch gesteigert wurde. Das weiss ich, weil ich damals mittendrin war und ziemlich entsetzt von dem, was da abging, auf beiden Seiten und wie schnell die Situation von einem friedlichen Familienfest zu einer erbarmungslosen Strassenschlacht wurde. Und seitdem 30 Jahre lang history repeating... Prima, dass dieser unselige Kreislauf hoffentlich unterbrochen ist.

Historisch interessant ist übrigens der Bericht, den die Berliner Zeitung dieses Jahr abdruckte: Die Berliner Zeitung war ja 1987 DDR und druckte entprechend den Bericht der DDR Nachrichtenagentur ADN. Und eben den haben sie dieses Jahr noch mal veröffentlicht:

http://www.berliner-zeitung.de/berlin/d ... e-26754850

Wenn man die Klassenkampfpropaganda rausfiltert stimmen da (für mich überraschend) die wesentlichen Teil im Grossen und Ganzen mit meiner Erinnerung überein. Der Tagesspiegel hat seinen Jubiläumgsbericht leider nach einem interessanten Anfang hinter einer Bezahlschranke versteckt: http://www.tagesspiegel.de/berlin/der-1 ... 34788.html

Und jetzt gerne wieder zurück zum Licht. ;)
9zehn75
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Re: Beleuchtung

Beitrag von 9zehn75 »

EmilEmil hat geschrieben: Mo Mai 08, 2017 8:51 pm Ich versuche, eine Erklärung dafür zu finden, daß offenbar die Blendungen durch andere Radler Dir nichts ausmachen.
Wenn Du eine bessere Erklärung hast, will ich meine gerne korrigieren. Den § 1 der STVO habe ich schon aus gutem Grund zitiert.
Ich helfe Dir gerne: ich werde nicht geblendet.
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