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Radfahren in Berlin

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bergauf
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von bergauf »

Motte hat geschrieben:Es passt zwar nicht direkt in den Thread - aber wenn man über Lösungen nachdenkt, dann ist diese Seite hier eine wahre Fundgrube. https://hannovercyclechic.wordpress.com ... isverkehr/
Den Kreisverkehr hatten wir schonmal, kann das sein? Wenig Verkehr, und noch dazu wird langsam gefahren. Es wundert mich nicht besonders, dass dieses Beispiel in der Unfallstatistik gut abschneidet.
Mir gefällt an der Konstruktion der "Abkürzer" für Rechtsabbieger (also für Radfahrer, die rechts abbiegen).

Ansonsten.... Man muß wohl voraussetzen, dass es eine strikte Trennung zwischen MIV und Radverkehr zu geben habe, die nicht weiter hinterfragt wird, um die Hembrouwsche Begeisterung teilen zu können. Geradeausfahren heißt einmal, Linksabbiegen zweimal fast auf Null abbremsen, weil man auf dem Radweg scharf abbiegen muß. Da bremst einen dann das gleich folgende Vorfahrt-Achten natürlich auch nicht mehr aus.
Ich würde halt einfach auf der Fahrbahn durch den Kreisverkehr fahren. Was soll daran so schlimm sein?

Im Übrigen scheint es doch nicht ganz so "safe and smooth" abzulaufen, wie Hembrouw sagt, wenn ich mir 1:31 und vor allem 1:42 ansehe.

bergauf
Motte
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Motte »

Ja, hatten wir schon mal - kam mir auch bekannt vor - ich hab die Stelle nur nicht mehr gefunden. Aber er stellt da ja in mehreren Videos recht anschaulich eine ganze Reihe von NL-typischen Lösungen und Unterschiede zu Deutschland dar. Ideal ist schon deshalb nichts, weil die Belange vieler Menschen unter einen Hut gebracht werden müssen. Und Menschen eben auch trödeln und träumen, drängeln und rasen. So lange das eine verschwindend geringe Minderheit ist, kann man damit gut leben.

Ich (persönlich) will von A nach B - mal schnell und mal möglichst schön (und ruhig). Wenn ich das risikoarm kann, bin ich zufrieden. Ich will gar nicht auf die Autobahn und nicht muss auch nicht unbedingt auf die Straße, nur um mein "Recht" auf Gleichberechtigung durchzusetzen, wenn es mir auch anders ermöglicht wird - ohne nennenswerte Nachteile.

Für Autofahrer hier ist Kreisverkehr der nackte Stress. Keine Ampel und kein Schupo, der die Welt sauber in Recht und Unrecht aufteilt - nun muss man sich plötzlich auf die anderen einlassen, lenken, gucken, aufpassen, kommunizieren. Und dabei noch diese zweirädrigen Hindernisse auf der gleichen Fahrspur umfahren? Dann schon eher umfahren. Deshalb sind die Radspuren (innengeführt) im Kreisel meiner Meinung nach sicherer.
Ch.Bacca
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Ch.Bacca »

Motte hat geschrieben: ... Für Autofahrer hier ist Kreisverkehr der nackte Stress. ... - nun muss man sich plötzlich auf die anderen einlassen, lenken, gucken, aufpassen, kommunizieren. ...
Du hast extrapolieren vergessen.

In der Dunkelheit, womöglich bei Regen, sehe ich im rechten (Panorama-)Transporterspiegel nahezu nichts. Ich muss vor dem Rechtsabbiegen beim Ein- und Ausfahren im Kreisverkehr vorher schauen, wer sich da wo und wohin bewegt...
Meine Lieblings-Gruselbahn:
https://www.bing.com/mapspreview?osid=8 ... orm=S00027
(passend zum Thread heißt das "Berliner Platz")

Kreisverkehre im Linksverkehr mit Linkslenker sind die pure Entspannung dagegen.
Motte
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Motte »

Das aber auch schon ohne Radfahrer.
berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

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Zuletzt geändert von berlinonaut am Di Apr 11, 2017 9:24 am, insgesamt 1-mal geändert.
berlinonaut
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Um dem Thread mal wieder ein Update zu geben ;)
Bilanz der stadtweiten polizeilichen Schwerpunktmaßnahmen zum Thema Radfahrsicherheit

Polizeimeldung vom 10.04.2017
berlinweit
Nr. 0850

Vom 27. März bis zum 7. April 2017 hat die Polizei Berlin im Rahmen einer Schwerpunktaktion im gesamten Stadtgebiet gezielte Maßnahmen zum Schutz von Radfahrenden an verkehrsreichen und unfallbelasteten Kreuzungen und Einmündungen durchgeführt. Im Vordergrund stand dabei- wie schon zum Saisonbeginn des Vorjahres- die aufmerksame Beobachtung des Verhaltens rechtsabbiegender Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer gegenüber Radfahrenden. Wie gefährlich das Abbiegen von Autofahrern für das Leben und die Gesundheit von Radfahrenden sein kann, zeigt die hohe Zahl der Verkehrsunfälle in diesem Zusammenhang. Im vergangenen Jahr hatten sich in Berlin 928 solcher Rechtsabbiegeunfälle ereignet, dabei wurden sechs Radfahrende getötet, 44 schwer- und 700 leicht verletzt.

In der ersten Aktionswoche stand die präventive Sensibilisierung und Aufklärung der Verkehrsteilnehmenden im Vordergrund der polizeilichen Maßnahmen. Die Verkehrssicherheitsberaterinnen- und berater der Polizeiabschnitte führten intensive Informationsgespräche, verteilten Flyer mit Rechts- und Verhaltenshinweisen, zeigten in anschaulicher Weise die besonderen Gefahren des so genannten Toten Winkels auf und überprüften in Lkw die Spiegeleinstellungen und ob die Sicht nach draußen beispielsweise durch Wimpel, Gardinen, Poster oder andere Gegenstände eingeschränkt war. Insgesamt wurden 121 solcher Präventionsaktionen durchgeführt.

In der zweiten Woche folgten dann überwiegend an denselben Örtlichkeiten gezielte Verkehrskontrollen zur Ahndung der typischen Fehlverhaltensweisen in Kreuzungsbereichen. Insgesamt wurden dabei 2.224 Kraftfahrende nach einem Fehlverhalten angehalten. In 1.947 Fällen waren die Verstöße so eindeutig oder gravierend, dass Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt werden mussten. Neben 351 Abbiegeverstößen und 291 Rotlichtmissachtungen wurden auch verbotene Handynutzung, Missachtung der Gurtpflicht, Nichtbetätigen des Blinkers und weitere Verstöße angezeigt. Auch die Radfahrenden wurden in ihrem Verhalten überwacht. Die eingesetzten Polizeibeamten verschlossen insbesondere dann nicht die Augen, wenn die Radfahrenden noch bei rotem Ampellicht in Kreuzungsbereiche einfuhren oder verkehrswidrig Gehwege nutzten. Insgesamt wurden gegen sie 1.151 Anzeigen gefertigt (darunter 748mal das Missachten von roten Ampeln und 299 Anzeigen wegen des Fahrens auf Gehwegen). Ein durchgeführter Alkoholtest bei einem Radfahrenden ergab einen Wert von 1,98 Promille. Auch in diesem Fall wurde eine Strafanzeige gefertigt.

Insgesamt zeigen die Erfahrungen während der Kontrollen und Beobachtungen die Notwendigkeit auf, auch künftig einen gewissen Überwachungsschwerpunkt zu setzen. Eine weitere vergleichbare Sicherheitsaktion ist deshalb bereits für Mitte Juli dieses Jahres geplant.

Quelle: https://www.berlin.de/polizei/polizeime ... 581341.php

Das lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück: Einerseits zeigt der Bericht, das grossflächige Ignorieren von Ampeln durch Radler und das massive Befahren von Gehwegen - speziell, seit seit ein paar Wochen wieder mehr Radler unterwegs sind fängt beides deutlich an zu nerven (ich bin selbst in den letzten zwei Wochen zu Fuss einige male beinahe umgemäht worden von völlig enthemmten Highspeed-Gehwegradlern und ich gehe nicht mal besonders viel zu Fuss in der Stadt...) und dass Ampeln im Berliner Innenstadtbereich für viele Radler eher eine lustige Illumination sind als etwas, das beachtenswert wäre ist auch nicht neu und auch nicht, dass sehr viele sich dabei mangels Aufmerksamkeit für irgendwas ausser der Musik aus ihren Kopfhörern erheblich selbst gefährden, Fussgänger gefährden, anderen (Autofahrern) die Vorfahrt nehmen, mindestens aber das Bild vom anarchischen, unberechenbaren Rüpelradler (auf den man entsprechend auch keine Rücksicht nehmen muss und sollte) in den Köpfen anderer Verkehrsteilnehmer verankern - zu Lasten der "normalen" Radfahrer.

Andererseits war diese Schwerpunktaktion der Polizei kommuniziert als Aktion gegen Fehler beim Rechtsabbiegen durch Autofahrer mit Gefährdung von Radfahrern - bitter nötig und etwas, das ich täglich auf meinem nicht allzu langen Arbeitsweg grob zwischen zehn und fünfundzwanzigmal erlebe, angefangen vom ausbleibenden Schulter- bzw. Spiegelblick über Nichtblinken, Radweg bzw. -streifen beim Abbiegen zustellen VOR dem (dann hababgebogen quer auf dem Radweg saudumm) gucken, bis Schutzstreifen/Radstreifen/Rad-Busspur als Abbiegespur benutzen. Mit anderen Worten: Dieses Verhalten ist erheblich häufiger und durchgängig rattengefährlich. Dass dann am Ende der Aktion lediglich 351 Abiegeverstösse von Autofahrern angezeigt wurden (zuzüglich Nichtblinkens) aber knapp 1200 Verstösse von Radfahrern (also knapp 4* so viel) zielt - auch wenn die Anzeigen gegen die Radler gerechtfertigt waren (wovon ich ausgehe) - irgendwie in die falsche Richtung und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das den realen Verhältnissen oder gar dem Gefährdungspotential entspricht. Dem initial ausgerufenen Aktionsziel der Schwerpunktkontrolle jedenfalls definitiv nicht...

Im Tagesspiegel gibt es einen interessanten Bericht von einer solchen Kontrolle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/poliz ... 84994.html
Motte
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Motte »

„Polizei- und Ordnungsrecht“ schaffen keine Zufriedenheit – sie dienen nur der Gefahrenabwehr und der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit. Die Grundüberzeugung wie man miteinander umzugehen hat, muss an anderer Stelle entstehen. Es wäre sinnvoller die Bürger ins Boot zu holen und z.B. in "Stadtteilwerkstädten" zu fragen, wie sie denn in den Vierteln leben und miteinander umgehen wollen. Und das zu thematisieren um möglichst viele Menschen mitzunehmen. Also z.B. Lebensqualität als oberste Priorität und nicht Lenkung von Verkehrsströmen mit „Wohnen“ als Nebenprodukt.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Di Apr 11, 2017 9:23 am Mit anderen Worten: Dieses Verhalten ist erheblich häufiger und durchgängig rattengefährlich. Dass dann am Ende der Aktion lediglich 351 Abiegeverstösse von Autofahrern angezeigt wurden (zuzüglich Nichtblinkens) aber knapp 1200 Verstösse von Radfahrern (also knapp 4* so viel) zielt - auch wenn die Anzeigen gegen die Radler gerechtfertigt waren (wovon ich ausgehe) - irgendwie in die falsche Richtung und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das den realen Verhältnissen oder gar dem Gefährdungspotential entspricht. Dem initial ausgerufenen Aktionsziel der Schwerpunktkontrolle jedenfalls definitiv nicht...
Absolut.
Leider laufen die Polizeiaktionen gern unter falscher Flagge.
Das abschließende sich selber auf die Schulter klopfen und die Aktion als gelungen und wiederholungserforderlich hervorhebe darf auch nie fehlen.
Dagegen ist der tasächliche Nutzen solcher Aktionen ja sehr fragwürdig
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Pibach hat geschrieben: Di Apr 11, 2017 12:47 pm Leider laufen die Polizeiaktionen gern unter falscher Flagge.
Das abschließende sich selber auf die Schulter klopfen und die Aktion als gelungen und wiederholungserforderlich hervorhebe darf auch nie fehlen.
Dagegen ist der tasächliche Nutzen solcher Aktionen ja sehr fragwürdig
Och, ich glaube schon das das was nützt - zumindest bei denen die verwarnt werden. Und auch Radfahrer, die für das Überfahren einer roten Ampel 60€ (ist glaube ich der derzeitige Satz) bzw. wenn das Ordnungsorgan grantig ist das doppelte (bei Vorsatz) zahlen dürfen werden sich das tendenziell merken und tendenziell ihr Verhalten ändern (und sei es nur dem Geldbeutel zu liebe).

Mal konkret gefragt: Wie würdest Du denn das Problem angehen?

Btw. sind die Zahlen ja durchaus erschreckend:

KFZ:
2.224 Kraftfahrende nach einem Fehlverhalten angehalten
1.947 Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeigen
351 Abbiegeverstöße
291 Rotlichtmissachtungen

Radfahrende (hey, die Polizei gendert seit neuestem... :shock: ):
1.151 Anzeigen
748 mal Missachten von roten Ampeln
299 Anzeigen wegen des Fahrens auf Gehwegen

D.h. Radfahrer haben "nur" zweienhalbmal so häufig rote Ampeln überfahren wie Autofahrer? WTF :o
Insgesamt finde ich sowohl die Rotvergehen der Autofahrer wie auch die Fusswegradelfrequenz deftig. Die Rotradler auch, aber die haben mich nicht überrascht - halb so viele Gehweg- wie Rotradler aber schon.

Auch während dieser Schwerpunktwoche war es btw. mal wieder so, dass die Anzahl der von mir im Alltag wahrgenommenen Verstösse nur ein Bruchteil der sonst üblichen war - die Kontrollen waren ja von langer Hand angekündigt, entsprechend verhielten sich weite Teile der Verkehrsteilnehmer lammfromm, egal ob da eine Kontrolle war oder nicht. Nach der Aktionswoche war schlagartig alles wieder wie vorher. Das gleiche konnte man im letzten Jahr bei der Aktionswoche "Busspurparker" beobachten.
Die Lehren, die ich daraus gezogen habe:

- wenn ernsthaft Sanktionen drohen halten die Leute sich an die Regeln
- da es weder mehr Stau bei der Abbiegewoche noch verzweifelt weinende Parksuchende während der Busspurwoche gab scheint es offensichtlich problemlos möglich zu sein, sich an die Spielregeln zu halten und die Verstösse sind samt und sonders bewusst, absichtlich asozial und leicht zu vermeiden.

Vor diesem Hintergrund erschrecken die Zahlen oben btw. noch mehr: Kann und sollte man doch davon ausgehen, dass ein relevanter Teil der Autofahrer sich auf die Aktionswoche eingestellt hatte, die Zahl der Verstösse ansonsten also erheblich höher ist... Die Radler, die auch sonst regelignorant und schuldunbewusst unterwegs sind dürften das weniger haben, waren sie doch angekündigterweise gar nicht Ziel der Veranstaltung sondern ein schützenswertes Gut.
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Re: Radfahren in Berlin

Beitrag von Pibach »

berlinonaut hat geschrieben: Di Apr 11, 2017 2:16 pm Mal konkret gefragt: Wie würdest Du denn das Problem angehen?
Zunächst müsste man die Zusammenhänge besser verstehen.
Ich glaube nicht daran, dass diese Kontrollen überhaupt einen positiven Effekt haben. Jedenfalls bestimmt nicht bei Radfahrern, denn stärkere Beregelung der Radfahrer reduziert wohl eher den Radfahranteil (bei Autofahrern ist das wohl nicht so).
Dazu würde ich gerne mal belastbare Zahlen sehen. Oder zumindest, dass man sich diese Frage überhaupt stellt. Die Grundannahme: Kontrollen->Regeleinhaltung->sicherer Verkehr, ist vrstl. nicht zutreffend.

Ich glaube sogar, der Zusammenhang ist signifikant andersrum: gerade weil Radfahrer in Berlin nicht so wirklich kontrolliert werden, gibt es einen recht hohen Radfahranteil und daher auch einen relativ sicheren Verkehr.

Ansonsten ist die Infrastruktur auch gar nicht für ein regelkonformes Radfahren ausgelegt. Wir sind ja nicht in Holland.
Insgesamt wird da das Problem imho also von der falschen Seite her aufgezäumt.
Viel mehr würde es m.E. bringen, das Rotradeln für Radfahrer als "Idaho Stop" freizugeben. Zumindest für alle T-Kreuzungen und Rechtsabbiegefälle.
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