specialbiker hat geschrieben:..........
Erwartungshaltung besitzt, dass sich eine Lenkung leicht und trotzdem spielfrei bewegen lassen sollte)............
Ja, da hast Du recht: Das Steuerrohr ist "auf dem Kopf stehend" verbaut. Und aus meiner Sicht ist dies auch eine Fehlkonstruktion: Am "normalen Rad" nimmt die Gabel mit ihrem fest eingeklebten / eingeschweissten Gabelschaftrohr die Belastung (des Vorderrads) auf, und das obere, "geklemmte Gegenstück" (der Vorbau) hat lediglich die Funktion, den Gabelschaft in den beiden Steuerkopflagern zu zentrieren, ansonsten hat es keine Kräfte aufzunehmen. Beim Birdy ist die Gabel samt Klemmung das "untere Kontergegenstück" für das am Vorbau / Lenker befestigte und von oben in den Rahmen geführte Schaftrohr, d. h. die Gabelkräfte münden in einen Teil einer (Klemm-) Konstruktion, der für diese Belastungen eigentlich nicht gebaut ist. Das ist eigentlich Murks..................
Richtig rum eingebaut bleibt eine Gabel nämlich auch dann im Rahmen und kann das Rad führen, wenn das Kontergegenstück (der Vorbau also) lose werden sollte,....................
specialbiker
Nu krieg Dich mal ein, von Murks kann keine Rede sein. Selbst, wenn das Lagerspiel zwischen oberem Vorbauschaft-Lager und unterem Vorbauschaft-Lager (Die man bei der üblichen Bauweise als Gabelschaft-Lager bezeichnet) so groß ist, das die Gabel, die mit zwei Schraubbolzen ((Bolzenabstand 50 [mm] ?) auf dem Unteren-Vorbauschaft (Der Teil unter dem Lenker-Faltgelenk) mittels Passung geklemmt ist, rauf und runter hüpfen kann, bleibt die Gabel im Lenkkopfrohr fixiert (abgesehen von den "vertikalen" Hüpfern).
Die Belastung der "Vertikalkräfte" (Lenkachse ist ca 16 [Grd] schräg) wird bei einem Kontakt zwischen Gabelkrone und unterem Vorbauschaft-Lager genauso abgefangen wie bei der üblichen Konstruktion. Die Klemmung zwischen Gabelkrone und Unteren-Vorbauschaft muß in erster Linie die Drehmomente für die Lenkbewegungen übertragen (können), für die axiale Fixierung auf dem Vorbauschaft sorgen und die Biegemomente der Gabel aus dem Fahrbetrieb (Hervorgerufen durch Vertikalkräfte (Gewicht u.a.), Längskräfte (Längs-Stoßbelastungen u.a.) und Seitenkräfte (Seiten-Stoßbelastungen u.a.) übertragen. Wenn eine Sattelstütze bei der üblichen Fehlfarben-Konstruktion (Bei in der Summe größerer Belastung und einfacherer (schlapperer) Klemmung) in fast allen Fällen ausreichend ist (In endlich wenigen Fällen aber nicht

), sollte man sich bei der Gabelkronen-Klemmung auf dem Vorbauschaftrohr keine übergroßen Gedanken machen. Die Fa RST stattet zB ihre Gabelkronen mit wechselbaren (einzeln käuflichen) Gabelschäften aus, die ebenfalls mit zwei Bolzen geklemmt werden. Weder bei R&M noch bei RST ist mir bezüglich dieser Klemmung irgendetwas Auffälliges bekannt. Vorraussetzung ist selbstverständlich eine ausreichende Dimensionierung der betrachteten Bauteile.
Zu den Konuslagern (Toruslagern !) und den Industrielagern ein Hinweis: Nach der Einführung von Alu-Legierungen als Rahmen-Werkstoff und dem Aufkommen des MtB-Marktsegmentes verbreiteten sich auch größere Lenkkopfrohr-Durchmesser (Übergang von 1" auf 1 1/8") mit den entsprechenden Forderungen an größere und gedichtete Lager. Um beim Gewicht nicht schwerer zu werden, wurden die Kugel-Durchmesser kleiner und es wurde die Zahl der eingesetzten Kugeln erhöht. Gegenüber den von den Lenkungssätzen-Herstellern in geringer Stückzahl eigens gefertigten Wäzlagern haben die Lager der Wäzlager-Hersteller (Spezialfirmen) Vorteile in Gewicht, Qualität (Passungen, Abdichtungen) und Kosten, so daß man gegenwärtig in neuen Rädern nur noch die sogenannten "Industrielager" findet.
Da hatten die Werbe-Fuzzies der Lenkungssatz-Hersteller ihre Stunde mit den Begriffen wie "vollintegriert " und "semiintegriert". Das Auswechseln von Lagern alter Bauart im Vergleich zu Industrielagern scheint mir vergleichsweise wenig Unterschiede aufzuweisen, jedenfalls nach meiner Erfahrung. Da ist die Bestellung von Ersatzlagern das weitaus größere Problem, wobei in der Verrfügbarkeit die Industrielager den Vorteil haben dürften.
So schnell die Lager gewechselt sind, kann die richtige Spiel-Einstellung zum Geduldsspiel ausarten. Problematisch und in meinen Augen ein ziemicher Murks ist die sogenannte Ahead-Kralle. Die wird einfach in das Schaftrohr hinein gekloppt und man hofft, daß "es hält". Neben der Tatsache, daß bei ungünstiger Geometrie diese Kralle Riefen in den Gabelschaft-Werkstoff ritzt, ergibt sich auch keine definierte oder einstellbare Haltekraft (Oder gar keine ?). Ich kann mir vorstellen, daß das die Einstell-Probleme bei dem TE verursachen könnte: Er sollte daher mal den Einsatz eines Expanders (wie er für Carbon-Schäfte vorgeschrieben ist) ins Auge fassen. Nach dem Motto, was für Carbon richtig ist, kann für Alu nicht falsch sein.
MfG EmilEmil