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SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

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Motte
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Re: SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

Beitrag von Motte »

Die Autofahrer haben ihre "Abzocke Threads", wenn die Geschwindigkeit kontrolliert wird und hier ist es eben der Radfahrer Abzocke Thread.
Die vorgebrachten Argumente sind eh immer gleich.

Eigentlich wollte ich mich in diesen Threads gar nicht mehr äußern - aber es juckt doch immer, wenn in Stammtischparolen von "illegal" und "Nötigung durch die Polizei" oder "zusammenkonstruierten Rechtsgrundlagen" geredet wird. Wobei es mir gar nicht darum geht jetzt stets geltendes Recht zu verteidigen - eher darum es überhaupt mal bekannt zu machen. Ich bin ja auch kein Engel - aber mir ist immer wohler, wenn ich weiß wann was ich falsch mache. Dann trage ich auch die Konsequenzen, wenn es auffällt. Und in dem Moment bringt es überhaupt nix mehr über den Sinn einer Regelung zu lamentieren. Wenn Du auf dem Gehweg einem Polizisten über den Fuß fährst, dann hast Du einfach verloren.

Selbiges gilt für die Schlange (Zulassungskennzeichen) an deiner Lampe - wenn sie fehlt und es fällt auf - bitte es war deine freie Entscheidung diese Leuchte zu nutzen - dann trage es wie ein Mann und heul nicht rum. :P

Auch Polizisten machen Unfug - wie die von Weinbergschnecke erwähnte Aktion gegen abgestellte Fahrräder. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass zu den Aufgaben der Polizeibehörden grundsätzlich auch die Gefahrenabwehr gehört. Manchmal ist es aber gar nicht so leicht abzugrenzen, wann die andere (weit gedehnte) Rechtsauslegung noch zulässig ist und wann der Unfug anfängt. Betrifft aber auch die Verkehrsteilnehmer. (ich meine z.B. den (vor Gericht gescheiterten ) Versuch der Kommunen das Abstellen von Fahrrädern an Bahnhofsplätzen zu unterbinden).

Wenn Du meinst, Du könntest dir nach Ausstellung einer Mängelkarte den Besuch bei der Polizeidienststelle sparen, schreibt Dich als nächstes die Zulassungsbehörde an, erhebt ein Bußgeld und "lädt" zur Vorführung. Treibt man es auf die Spitze, wird das Rad halt beschlagnahmt. Je nachdem wie Du dich in der Geschichte verhältst (z.B. den Eindruck "uneinsichtig" zu sein hinterlässt), bekommst Du es auch nicht wieder, wenn von dem ansonsten im Verkehr eingesetzten Rad eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. In der Praxis kommt das ausgesprochen selten vor. Einige hart gesottene Fixie Fahrer haben es aber anscheinend in Berlin probiert - und dabei vor Gericht verloren.
Pibach
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Re: SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: Selbiges gilt für die Schlange (Zulassungskennzeichen) an deiner Lampe - wenn sie fehlt und es fällt auf - bitte es war deine freie Entscheidung diese Leuchte zu nutzen - dann trage es wie ein Mann und heul nicht rum. :P
:roll:
Zum Glück kontrolliert die Polizei die amtliche Zulassung der Beleuchtung nicht auch noch.
Die Autofahrer haben ihre "Abzocke Threads", wenn die Geschwindigkeit kontrolliert wird und hier ist es eben der Radfahrer Abzocke Thread.
Die vorgebrachten Argumente sind eh immer gleich.
Kontrollen doch aber bitte so, dass es sinnvoll ist. Und nicht Schikane, also da wo am einfachsten dicke Bußgelder verteilt werden können.
Einige hart gesottene Fixie Fahrer haben es aber anscheinend in Berlin probiert - und dabei vor Gericht verloren.
Da wäre die Frage ja erstmal, ob die überhaupt unsicherer fahren und mehr in Unfälle verwickelt sind. Ja wohl kaum.
Motte
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Re: SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

Beitrag von Motte »

Naja, das mit der Schikane und den "Kontrollen wo es sinnvoll ist" (also nicht jetzt und schon gar nicht bei mir) ist ja fester Bestandteil jener Jammerthreads.

Bei dem Urteil des VG Berlin meinte ich dieses hier: http://www.kostenlose-urteile.de/VG-Ber ... ws9715.htm
Mir geht es dabei aber nur um den Aspekt, dass der Polizeibehörde das Recht zugestanden wird das Rad zu beschlagnahmen.

Ehrlich gesagt fände ich es auch seltsam, wenn der Staat keine legalen Machtmittel hätte, jemanden daran zu hindern sich mit einem nicht den Vorschriften entsprechenden Fahrzeug immer wieder in den Verkehr zu stürzen. Nur ist das ausgesprochen selten. Was kann denn schon am Fahrrad fehlen, dass einen solchen Aufstand (und die finanziellen Folgen) lohnt? Ich kenne hier nur einen Fall, wo ein Student nach, ich glaube 10 oder 12 Knöllchen wegen "Parken in einer Feuerwehrzufahrt" schließlich zu einer MPU anrücken durfte. Das hat er sich aber auch hart erarbeiten müssen. (außer ihm fanden das auch alle eher lustig :lol: )
Pibach
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Re: AW: SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

Beitrag von Pibach »

Ich bin immer wieder erstaunt über Dein Vertrauten in unseren Regelungsapparat, die StVO im besonderen.
Hast du mal den Spiegel Artikel zum “Nanny Staat“ gelesen?
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Re: AW: SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben:Naja, das mit der Schikane und den "Kontrollen wo es sinnvoll ist" (also nicht jetzt und schon gar nicht bei mir) ist ja fester Bestandteil jener Jammerthreads.
Dann ist möglicherweise was dran, oder?
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Re: SH Großeinsatz: Polizei kontrolliert 2180 Radfahrer

Beitrag von Weinbergschnecke »

Ich finde solchen Aktionismus nicht hilfreich. Normalerweise kümmert sich die Polizei kaum um Radfahrer. Würde ständig drauf geachtet, dass Radfahrer die Verkehrsregeln zu 100% einhalten, wären die Beamten wohl nur noch mit den Radfahrern beschäftigt. Teilweise stehen die Regeln auch gegen die Realität: Voll schrottige (Baumwurzeln, mies ausgeflickt usw.) Fahrradwege sind für sportliche Räder unzumutbar und gefährlich. Massig wurden kombinierte Fahrrad- und Fußwege mangels Geld für normgerechten Umbau einfach zu Fußwegen gemacht. Allerdings sind manche Straßen durch die fetten LKW eher lebensgefährlich. Klar, dass man dann auf dem Fußweg nicht im Rennfahrertempo unterwegs sein sollte.
Wofür ich gar kein Verständnis habe, das sind die lichtlosen Radfahrer bei Dunkelheit. Hier beim Schulzentrum mit 3 Schulen schätze ich die Anzahl der Radfahrer im Winter ohne Licht auf 30 bis 40 %. Aktionen der Polizei fast gleich Null!
Was die Zulassungsbehörde betrifft, läuft der Amtsschimmel da tatsächlich zur Höchstleistung auf. Wegen einem 10 Euro Parkticket bei uns im verkehrsberuhigtem Bereich gab es mit dem Strassenverkehrsamt einen monatelangen Streit. Es wurde mit einem Gerichtsverfahren gedroht. Es gab Ortsbesichtigungen und einen großen Zeitungsartikel. Letztlich hat das Amt eingesehen, dass die Kennzeichnung der Parkplätze mangelhaft ist.
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