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SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Es muss nicht immer gleich die Werkstatt sein. Do-It-Yourself!
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Pibach
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SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von Pibach »

SRAM xx1 1x11 Ketten-Schaltsystem.

Die riesige Kassette mit 10-42 Zähnen erlaubt 420% Entfaltung und lineares Schalten mit nur einem Hebel, ohne Umwerfer:

Bild

Damit die Kette auch bei Schräglauf nicht abspringt, gibt es besondere Zähne am Kettenblatt, sowie horizontal geführtes Schaltwerk, das nicht mehr bei vertikalen Impacts aufschwingt wie bisherige Schaltwerke mit Diagonalführung.

Man kommt hier auf 260g für das Ritzelpaket plus 220g für den Umwerfer.

Am kleinen Rad hat man dann mit dem langen Schaltwerksarm etwas wenig Bodenfreiheit und das große Ritzel fortdert natürlich Platz im Faltvorgang. Für kleine Raddurchmesser sind die bisher verfügbaren Kettenblätter aber wohl etwas klein.
derMac
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von derMac »

Du hast vergessen, etwas über den Preis zu schreiben. :mrgreen:

Mac
Pibach
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von Pibach »

EmilEmil hat geschrieben: Die unselige Capreo-Nabe von Shimano gibt es schon länger und Sram zieht mit dem 10-er (9-er) Ritzel im MtB-Bereich derzeit nach. Kein Schwachsinn ist offenbar groß genug, als daß er nicht doch einmal verwirklicht wird.
Ich glaube SRAM hat sich bei der neuen XX1 Kassette, die ja runter bis 10 Zähne geht und die Emil hier anspricht, schon genau Gedanken gemacht und die Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen.
Allerding geht das ja nur mit einem anderen Freilauf/Nabenkörper, was bedeutet, dass es zu vorhandenen nicht kompatibel ist und man spezielle Naben bzw. Laufräder braucht. Das ist schon ein herber Schlag. Bei Neurädern aber vielleicht vertretbar.
Größeres Kettenblatt als Alternative wäre aber auch nicht so schön, das würde dann noch größere Ritzel hinten bedeuten, oder eben den Entfaltungsbereich eingrenzen.
Gab also insgesamt keine andere Wahl.
Sehr ähnlich ist das bei Falträdern.
So eine XX1 kompatible Nabe und weit gespreizte Kassetten könnte dann auch was fürs Faltrad sein, statt der Capreo (siehe dazu Sheldon Brown).
Pibach
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben:Du hast vergessen, etwas über den Preis zu schreiben. :mrgreen:
Also der Preis ist so utopisch, dass von vorneherein klar ist, es lohnt nicht konkret darüber nachzudenken.
Allein für das Ritzelpaket ist die UVP 381,00 € :shock:
Aber es ist ein interessanter Trend. Wer hätte das noch vor kurzem gedacht, wurde erst 3x9 propagiert, dann auf 2x10 und nun auf 1x11 umgestellt. Und die Prinzipien, um ohne Kettenführung auszukommen sind auch recht interessant.
Ich denke da werden andere Hersteller bald ähnliches anbieten.
Vermutlich auch als 11-42er Kassette, also kompatibel zu bisherigen Naben.
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von Motte »

Kannst Du dir vorstellen, wie so ein 42er Ritzel in einem 16 Zoll Rad wirkt? :mrgreen:
(und wo hängt dann das Schaltwerk?)
Da fährt man ja auf den Zähnen und nicht auf dem Reifen.

Aufgrund des Materials werden die immer teurer sein, als ein normales Ritzelpaket. Aber mit der Zeit dürften die auch erschwinglich werden. Die ersten SRAM 7fach Kassetten der New Succes Linie haben damals auch weit über 100 DM gekostet.
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von Speedsix »

Für den MTB Leistungssport macht das absolut Sinn, was Sram
nun mit 10er Ritzel und Singlering herstellt. Auch so manche
FullyHinterbauten sollten so "ruhiger" werden.
Nachteil ist der Kostenfaktor durch die ungüstige Kettenlinie in
abhängigkeit mit der Hinterbaulänge "Kettenlänge"

Speedsix
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von EmilEmil »

Vielleicht gibt es irgendwo im MtB-Sport eine Nische, wo 1x11 mit 420 % Entfaltungsumfang Sinn macht.
Wenn es diese Nische noch nicht oder gar nicht gibt, wird sie von den Marketing-Strategen schnell erfunden.
Nachdem man dem Mtb-Sportler jahrelang eine 3x9-Schaltung (11-34,22-32-44) empfohlen hat (Bei Laufrad (559+2x60) = 679 mm Durchmesser und Umfang = 2,13 m ergibt sich eine Entfaltung von 1,38 m bis 8,53 m ), macht man nun eine Rolle rückwärts und propagiert über 2x10 nun 1x11.
Wenn man den Trend (der sich noch gar nicht richtig etabliert hat !; es gibt ja bereits 27.5"-er !) zum Rad mit großem Durchmesser dagegen hält (ein 29" Laufrad hat 622+2x60 = 742 mm Durchmesser und 2,33 m Umfang), sollte man meinen, daß im Verhältnis R = 2,33/2,13 = 1.094 die kleinsten Ritzel größer werden sollten.
Also, daß die eh schon problematischen 11-er Ritzel generell 12-er Ritzeln Platz machen sollten.
Warum sind kleine Ritzel problematisch: Es geht um die Stichworte Verschleiß und Polygon-Effekt. Die Abweichung des Polygons vom Kreis führt zu Schwingungen sowohl "rauf und runter" als auch "vor und zurück". Je kleiner die Zähnezahl des Ritzels, um so ausgeprägter ist diese Schwingung ==> Belastung und Geräusch können inakzeptabel werden. Je nach Anregung sind auch immer Resonanzerscheinungen zu erwarten. Diese Resonanzen sind auf dem Leertrumm besonders heftig, weil hier wegen die geringen Belastung nur durch die Spannkraft des Schaltwerks ( ~10 [N]) auch die davon abhängenden Reibungskräfte gering sind. Reibungskräfte dämpfen nun mal Schwingungen (jedenfalls in der Physik) ; die 1x11 Schaltwerke steuern durch ein Horizontal-liegendes Parallelogramm dagegen. Sie bauen aber zur rechten Seite noch weiter nach außen als die bisherigen Normal-Schaltwerke, nichts für Falträder; es geht auch anders: Stichwort "Shadow-Schaltwerk".
Der Ungleichmäßigkeitgrad der Kette beinflußt die Aufschlagskraft der Rolle auf die Zahnflanke des Ritzels und verursacht einen erheblichen Teils des Verschleißes. Zudem ist bei kleinen Ritzeln die Zahl der an der Übertragung der Kettenzugkraft auf das Ritzel beteiligten Zähne schon gering. Beim 11-er Ritzel sind es nur noch maximal 4 Zähne. Mit 360 Grd / 11 = 32,7 Grd ist der Sektor der tragenden Zähne bei 4 Zähnen 4x32,7 = 131 Grd. Ein 10-er Ritzel hat bei 3 (4) tragenden Zähnen einen Sector von 360/10x3(4) =108 (144) Grd. Die vier Zähne (Sektor 144 Grd) stehen beim 10-er Ritzel nicht zur Verfügung. D.h. man muß beim 10-er Ritzel von nur drei tragenden Ritzeln ausgehen. Da kann sich auch Otto Normalo vorstellen, daß der dadurch bedingten höheren Belastung durch bessere Härtung und besseres Material Rechnung getragen werden muß oder unterbleibt.
Bei der Festigkeit kommt noch ein weiteres Handikap hinzu: Da eine Kassette mit 11 Ritzeln verbaut wird, müssen sowohl die Kette, das Kettenblatt und die Ritzel schmaler werden. Viel mehr Platz für eine breitere Kassette ist ja nicht. Bisher liegt bei 135 mm Klemmweite die Mitte bei 67,5 mm und von dieser Mitte zur Nabenflanschmitte sind es 18 mm; dazu kommen die Kassettenbreite ~36 mm plus 9,0 mm Abstand Kassette-Flansch und ~4.5 mm Kassete zur Abschlußmutter außen; in Summa 67,5 mm. Die 18 mm Abstand bedingen nun schon einen steilen Speichenwinkel (mit der Folge einer hohen Speichenspannkraft). Das wird die Marketing-Strategen wenig kratzen: Das Problem haben dann die Laufradbauer ! :D :mrgreen: :D
Das alles ist nicht zum Nulltarif zu haben. so sehr ein 10-er Ritzel bei den Faltern im Hinblick auf eine große Entfaltung auch wünschenswert ist. Teure Formal "1" Technik im Alltag überlasse ich anderen.
Die teure Kassette ( UVP 381,00 € ) resultiert offenbar aus dem Fertigungsprozeß (Frästeil aus dem Vollen). Das wird dann als CNC (= Hightec) Bearbeitung lanziert. Dabei kann man leicht erkennen, daß nicht überall, wo "CNC" draufsteht, Hightec drin sein muß. Man denke nur an die gerollten statt geschnittenen Gewinde. Da ist die spanabhebende Bearbeitung nur zweiter Sieger.

MfG EmilEmil
Zuletzt geändert von EmilEmil am Di Okt 16, 2012 4:02 pm, insgesamt 3-mal geändert.
derMac
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Re: SRAM XX1 - 1x11 Schaltwerk

Beitrag von derMac »

EmilEmil hat geschrieben:Warum sind kleine Ritzel problematisch: Es geht um die Stichworte Verschleiß und Polygon-Effekt. Die Abweichung des Polygons vom Kreis führt zu Schwingungen sowohl "rauf und runter" als auch "vor und zurück". Je kleiner die Zähnezahl des Ritzels, um so ausgeprägter ist diese Schwingung ==> Belastung und Geräusch können inakzeptabel werden. Je nach Anregung sind auch immer Resonanzerscheinungen zu erwarten. Diese Resonanzen sind auf dem Leertrumm besonders heftig, weil hier wegen die geringen Belastung nur durch die Spannkraft des Schaltwerks ( ~10 [N]) auch die davon abhängenden Reibungskräfte gering sind.
Das ist ja alles Richtig, aber in der Praxis ein sehr viel geringeres Problem als es theoretisch scheint. Hauptsächlich liegt das daran, dass man das 11er Ritzel sehr selten fährt und es eher ein "Rettungsring" bergab ist. Bei einem Rad mit sehr kleinen Rädern könnte es allerdings zu einer stärkeren Nutzung und mehr Problemen kommen.

Zum Sport: Im Profirennsport wird verwendet womit man gewinnt. Gute Funktion ist dabei extrem wichtig, Haltbarkeit weniger. Insofern kann man schon sagen, dass die verwendete Technik "sinnvoll" ist (für den Verwendungszweck). Ein Freizeitsportler muss nicht unbedingt alles mitmachen, was der Profisport vorgibt. Problematisch ist, und an dem Punkt muss ich dir Recht geben, wenn man die "neue" Technik aufgezwungen bekommt nur noch die nicht immer freizeittaugliche Technik kaufen kann. Hochwertige 9-fach Schalthebel scheinen beispielsweise knapp zu werden.

Mac
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