Ich glaube nicht daran, dass es Übersichten gibt ob Klappräder oder teure Klappräder vermehrt gestohlen werden. Dann müsste man das ja in Relation zu den draußen geparkten Klapprädern stellen können. Und da dürfte es schlicht an Zahlenmaterial fehlen.
Von daher gehe ich mit Berlinonaut, dass im Massengeschäft geklaut wird, was man schnell klauen kann und schnell wieder los wird oder was an dem Radständer X gerade steht (wenn Banden ganze Abstellplätze leer räumen). Immer ein Risiko ist es ein sehr teures Rad an immer dem gleichen Stellplatz über längere Zeit stehen zu lassen. Dann kommt man in den Fokus der gezielten Diebstähle bestimmter Räder. Oder es werden gefragte Anbauteile gestohlen – was man schlicht nicht verhindern kann.
Das Folgende soll nun kein Aufruf zu Sorglosigkeit und Leichtsinn sein; aber ich halte es da mit Berlinonaut und nutze im Alltag keine "Luxusgüter", deren Verlust ich nicht verkraften kann. Das hab ich mir damals – vor dem Kauf meines Birdys auch gründlich überlegt.
Das Birdy war das erste richtig teure Rad, welches ich so „fabrikmäßig“ gekauft habe. Die Räder davor hab ich immer so nach und nach selbst „veredelt“. Auch bei meinem (damaligen) Reiserenner hab ich mir einen teuren Maßrahmen gegönnt und meine alten Anbauteile so lange weiter genutzt, bis ich sie austauschen konnte.
Ich hab nämlich keine Lust mir meinen Lebensstil und mein Freizeitverhalten von Verlustängsten diktieren zu lassen.
Das mag vielleicht dramatisch klingen, aber wenn jemand eine abgelegene Kapelle (mit wenigen Besuchern) nicht besichtigt, weil er Angst um sein Rad oder den Inhalt seiner Radtaschen hat – dann läuft etwas falsch. Das ist eine Frage der inneren Einstellung – und die ist ebenso wichtig wie die Wahl des Fahrrades und des richtigen Schlosses. Sie ist schwieriger zu lösen, wenn man selbst noch kein teures Rad besitzt oder im Alltag nutzt. Weil dann leicht die Phantasie mit einem durchgeht
Von „Autofahrern“ in der Nachbarschaft werde ich immer zuerst auf die Klaugefahr meiner Räder angesprochen. Wobei da auch die Maßstäbe durcheinander gehen. Denn vielen ist nicht klar, dass sie da gerade ein 700 Euro teures Handy achtlos auf die Theke legen oder dass ein Mensch, der in Sekunden das teure Fahrradschloss knackt auch locker ihre Auto- oder Wohnungstüre schafft.
Den notwendigen Mittelweg zwischen „Leichtsinn“ und „Verlustangst“ muss jeder für sich selbst finden.
Auch ich würde an der Kapelle (oder einem Aussichtsturm) mein Speichenschloss aktivieren und die Lenkertasche mit Fotoapparat, Geldbörse, Handy etc. mitnehmen – aber mehr auch nicht.
Ich nehme auch weder mein Rad noch alle meine Taschen mit in den Supermarkt. Meine Taschen kann man andererseits auch nicht mal eben so mitnehmen – wenn mein Korb auf dem Gepäckträger mit seinem Schloss versperrt ist, sind auch die Haken der Taschen blockiert. Mit Gewalt bekommt man das sicher los. Und ausräumen könnte man es auch – wer Leberwurst mag, soll sie halt klauen….
Ich hätte aber auch keine überflüssige Tasche am Rad, wenn ich vor habe ins Kino zu gehen.
Von daher – wenn man Spaß an einem etwas teureren Rad hat – warum nicht? Du kannst ja mal vorher in die Beratung der Kölner Kripo gehen und ein paar Ratschläge abholen, was man speziell bei Euch in der Ecke so beachten sollte.
Im „Internet“ ist die Wahrheit schwer bestimmbar. Wenn in Köln 2016 (nur als fiktives Beispiel) 50.000 Räder inklusive 5 Falträdern geklaut worden sind, und die Besitzer dieser Falträder dies hier im Forum posten – dann hast Du natürlich den Eindruck, dass in Köln die Diebe bereits am Ortseingang auf Klappradfahrer lauern. Dass den „Ex- Klappradbesitzern“ die Wahrscheinlichkeitsrechnung (vermutlich dann) reichlich egal ist, kann man nachvollziehen – ändert aber nichts daran, dass Klappräder in dem Beispielfall selten geklaut würden.
In diesem Sinne; es bleibt schwierig…...(wie Walter Giller mal formulierte)
Gruß
Udo