derSammy hat geschrieben:Also wenn ich die Zahlen in etwa richtig im Kopf habe, dann liegt der Wirkungsgrad guter Naben- und Kettenschaltungen so um die 90%. Bei Fixies reicht er fast an die 100% heran, Nabenschaltung und Kettenspanner kommen auch mal auf so 80% oder gar darunter.
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Ach ja, wenn vom Antrieb erst in Akkus umgeladen und dann von diesen wieder in den Antrieb umgeleitet werden soll, dann sinkt der Wirkungsgrad wohl deutlich. Ziel des Rades wird jedoch sein, den Strom direkt auf den Antriebsmotor zu bringen.
Zur Orientierung: Bezüglich der Wirkungsgrade haben wir im Forum gemessene Werte. Siehe unter :
viewtopic.php?f=34&t=3354&hilit=wirkungsgrade#p34936
Grundsätzlich kann man bestimmt darüber nachdenken, den Kettentrieb durch Generator und Elektromotor plus Kabel zu ersetzen.
Nimmt man für beides einen Wirkungsgrad von 98% an, so folgt für den Umwandlungswirkungsgrad = 0,98 x 0,98 = 0,96 => 96 %. Das sähe erstmal nicht schlecht aus. Die Realität sieht leider nicht so gut aus. Denn es kommt ein Übertragungsverlust durch ein Stromkabel dazu. Selbst, wenn dieser vernachlässigbar gering ist, wird noch "kein Schuh" daraus. Die Mehrgewichte von Generator, Kabel und Elektromotor lassen diese Anordnung als "grob fahrlässigen" Unfug erscheinen. Von den höheren Kosten gar nicht zu reden.
Die geschätzten 98% Wirkungsgrad für Generator und E-Motor sind viel zu optimistisch. Denn die an der Kurbel zur Verfügung gestellte, vom Tretapparat erzeugte mechanische Arbeit wird nur Impuls-artig abgegeben: Siehe
viewtopic.php?f=77&t=536&start=40#p20735
Das muß zwangsläufig zu einem schlechteren (mittleren) Wirkungsgrad führen, also keine 98 %, vielleicht 93 % ?.
Ähnliches gilt für den Elektromotor. Der braucht erstmal eine Regeleinrichtung, weil er für Ebene, Steigung und Abfahrt bei konstanter Leistung entsprechende Drehzahlen und Drehmomente generieren muß ( Eine nachgeschaltete Getriebenabe wäre auch möglich, aber bei der ganzern Konzeption ein noch größerer Unfug). Setzt man vorsichtig optimistisch nochmal 93 % an, so folgt für den Umwandlungswirkungsgrad = 0,93 x 0,93 = 0,865 => 86,5 %.
Das ist dann gleich schlecht wie eine ganz schlechte Getriebenabe.
Aber Hauptsache "Elektrisch", das kann der Werbe-Fuzzy dann als "Umwelt-freundlich" vermarkten. Wobei hier die Umweltsünden nur in der Verwendung spezifisch für die Elektrotechnik geeigneter (selten, teuer und manchmal sehr giftig !) Materialien liegen.
Das Konzept des "Footloose" sieht dazu noch eine Puffer-Battery zwischen Generator und E-Motor vor. Ein weiterer Faustschlag gegen ein leichtes Fahrrad. Mit einem Gewicht von über 20 [kg] kann das Ganze eigentlich gleich als Elektro-Moped aufgebaut und verkauft werden.
Ein "verlogener" Umweg über Muskelantrieb ist dann überflüssig.
Es wundert mich nicht, daß ein solches Fahrzeug von einem "Designer" stammt. Abschliessend noch die Frage an den Designer: "Wenn der Kettentrieb störend für ein in der Länge kurzes Faltmaß ist, warum hat das "Footloose" dann über 100 [cm] in dieser Dimension *) ?
') Die Art der gewählten Faltung baut die "Länge" in die Hohe !
MfG EmilEmil