Karsten hat geschrieben: ↑Mo Aug 06, 2018 6:16 am
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Moin,
Interessantes Beispiel wie durch technische Entwicklung ein Sackgassenprodukt sinnvoll umgerüstet und genutzt werden kann.
Als langjähriger Nutzer eines Frontmotor-Pedelecs bin ich zunehmend vom unkomplizierten Frontmotor überzeugt. Es zeichnet sich ab, dass der Frontmotor die erste Felge überdauert.
(man sollte seine Vorurteile von Zeit zu Zeit ein wenig umgruppieren)........
Ich gebe allen Flachland-Tyrolern hier im Forum den guten Rat, mal mit dem Muskelrad eine Steigung von 10 % oder mehr hinaufzufahren (nIcht schieben), dann werden sie feststellen, daß das Vorderrad entlastet, so daß der Radler tunlichst sein Gewicht nach vorn verlagert, um überhaupt noch Bodenkontakt und damit Lenkkontrolle zu haben. Es ist nun mal Physik, daß Antriebskräfte eines Reifens proportional der Normalkraft multipliziert mit dem Reibwert übertragen werden. Und die Normalkraft bei einem Fahrrad liegt entsprechend der Konstruktion, in der Ebene eher bei 25 % als bei 30 % und wird wegen der Steigung zusätzlich noch abgemindert (Anfahren am Berg ist z B. bei 18 % Steigung in Bergauf-Richtung nicht möglich !).
Es ist immer wieder erstaunlich mit welcher Impertinenz Menschen mit einem beschränkten Erfahrungs-Horizont auftreten und sich bemüßigt fühlen, aus ihrer Beschränktheit anderen Ratschläge zu erteilen, die einer genaueren Prüfung nicht, aber auch gar nicht standhalten.
Ich empfehle allen, die sich über einen Frontmotor eines Pedelecs sachkundig machen wollen, z B. mal das Wiki im Pedelec-Forum zu studieren. Auch in vielen anderen Beiträgen wird da die Frontmotor-Problematik erläutert, allerdings sind diese Beiträge meist über viele Themen verstreut.
Die scheinbare Problemlosigkeit eines Frontmotor-Einbaus wird durch erhebliche Nachteile erkauft, und da wir hier im Faltradforum sind: Falträder chinesischer Abstammung (Dahon, Tern...) haben meist nur Gabeln mit 74 [mm] Klemmung und eignen sich gar nicht für einen Einbau, es sei denn, daß eine 100 [mm]-Gabel nachgerüstet /umgerüstet) wird.
Zu dem Punkt "ein Sackgassenprodukt sinnvoll nutzen": Wieso "Sackgassenprodukt" ? Das war in den 70-ern ein Hauptstrom-Produkt (In der Spitze 35 % Marktanteil des Radmarkts ! Und bestimmt auch heute noch in seiner konstruktiven Dämlichkeit die Meinung der meisten Radler über Falträder ( Klappräder bzw. Zerlegeräder). Die üblichen (ja auch heute noch üblichen Schwachstellen der so tollen Falträder !) waren:
1) die Vorbauschaft-Klemmung im Gabelschaftrohr (Den Defekt habe ich selbst am 24" Falter erlitten !)
2) das Hauptrahmen-Gelenk (Bei den Zerlege-Rädern sind mir an dieser Stelle keine Defekte bekannt !)
3) die Sattelstützen-Klemmung im Sitzrohr (Den Defekt habe ich selbst am 20" Rahmen erlitten !)
Eigentlich nur Punkte,bei denen man, weil diese Faltrad- (Klapprad-) spezifisch sind, konstruktiv neue (gute)Lösungen hätte finden müssen. Bei dem obigen "Katastrophen-Faltrad" kommt noch die Schwachstelle Schweißnaht Tretlager-Gehäuse/Gebogenes Hauptrohr hinzu (Nicht kompatible Dehnungen von Gehäuse und Rohr, die über eine relativ spröde Schweißnaht ausgeglichen werden müssen; bei Wiegetritt-Belastung tritt spätestens nach 5000 [km] ein Dauerbruch auf). Von der falschen Übersetzungs-Auslegung will ich gar nicht erst reden. Sinnvolle Nutzung ? Fehlanzeige. Den Bogen zu den mehr oder weniger fatalen (letalen) Konstruktionen der Jetzt-Zeit will ich gar nicht spannen.
Der Besitzer des obigen elektrifizierten Klapprades hat noch Glück (23 000 [km] Fahrleistung !), daß er sein Rad weder mit Steigungen oder Wiegetritt belastet hat (Ableitung aus dem breiten Damen-Sattel mit jeder Menge Federn
). Unser Forist @talybont hätte dieses Radl innerhalb 1000 [km] hingerichtet
)
Und Empfehlungen von Foristen aus der Sicht der Beschränktheit sind für mich schon ein Ärgernis. Wer mich aus diesem Forum her kennt, weiß, daß ich meine Meinungen nicht nach Gefühlen oder Voreingenommenheit bilde, sondern versuche, immer die Physikalischen Hintergründe einzubinden und wenn möglich, auch mit persönlichen Erfahrungen zu korrelieren.
Es ist kein Wunder, daß ich mit den Ausführungen von @Karsten nichts anfangen kann, außer sie in die Tonne zu treten.
MfG EmilEmil