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Re: Luftpumpe

Verfasst: Sa Feb 20, 2016 4:18 pm
von Pibach
berlinonaut hat geschrieben: Petra hat ja schon gesagt, dass sie mit einem bauähnlichen Gerät nicht erfolgreich war...
Ich hab Petra so verstanden, dass sie die Minipumpe noch gar nicht am Rad ausprobiert hat. Und die anderen Erfahrungen bezogen sich auch ihre Standardpumpe, die wohl nicht richtig dicht schließt.

Re: Luftpumpe

Verfasst: Sa Feb 20, 2016 5:05 pm
von Pibach
PetraS hat geschrieben: Eine andere Frage: Wenn man einen höheren Druck pumpen will, braucht man da nicht mehr Kraft? Ich habe es bisher nicht geschafft bei höherem Druck überhaupt noch Luft rein zu bekommen, bei einer normalen Pumpe hört das schon früh auf...Luft ghet dann nicht mehr rein sondern daneben. Bisher haben es nur Männer geschafft meine Reifen per Hand fester aufzupumpen...
Ich interpretiere das mal so, dass Du beim Pumpen verkantest und damit das Ventil auslöst, so dass immer wieder Luft verpufft. Männer mit mehr Kraft können da die Pumpe offenbar stabiler halten, so dass das nicht passiert.
Viele Pumpen sind bei Shrader Ventilen zickig, weil die beim Pumpen gern das Ventil auslösen. Und auch der satte Sitz um das dünne Ventil bei hohem Druck ist oft kritisch.

Es gibt da aber auch Konstruktionen, die da etwas toleranter sind.
Die Barbieri lässt sich gut am Ventil abstützen, verwackelt also kaum, ohne das Ventil zu biegen oder zu drücken (da ist kleiner Hohlraum). Daher ist die dicht und enorm flott bei der Befüllung.

Ansonsten ist auch geringes Totvolumen wichtig, also dass man die Pumpkammer wirklich auf 0 bringen kann und nicht immer Arbeit in einem Totvolumen verpufft.

Ansonsten natürlich auch reibungsarmer Hub ohne Verkanten und dichter Sitz.

Das erreicht die Barbieri alles - ganz simpel, aber läuft.

Die Topeak macht das über den Klemmkopf, das ist etwas fehlertoleranter in der Nutzung, kostet aber etwas Zeit, ich finde es unnötig.
Die Lezyne haben einen Verbindungsschlauch. Das sitzt dann zwar sehr robust, ist aber imho auch unnötig umständlich.

Re: Luftpumpe

Verfasst: So Feb 21, 2016 3:23 pm
von EmilEmil
berlinonaut hat geschrieben:.............
Im Prinzip sollten Sclaverandventile etwas leichter aufzupumpen gehen als Autoventile, da Du bei ersteren wirklich nur gegen den vorhandenen Reifendruck pumpst, bei letzteren zusätzlich auch gegen das Rückschlagventil. Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradventil
Mir kommt es so vor, daß Sclaverand speziell bei hohen Drücken auch in der Praxis fühlbar angenehmer zu Pumpen ist - aber Einbildung ist ja bekanntlich eine sehr spezielle Form der Bildung... ;)
Ein kleiner Hinweis, da ich denke, daß Dich das interessiert und einige Forumsmitglieder auch:
Das "Rückschlagventil" bei der Autoventilbauart (Schraderventil) ist Feder-belastet. Diese Feder wird durch den Umlenkhebel des Ventilkopfes am Luftschlauchs oder am Pumpenzylinder (Bauart der Pumpe ohne Schlauch) ausgeschaltet und zwar wird das Abdichtungsteil in der Stellung geöffnet fixiert, solange der Ventikopf auf das Ventil aufgesetzt ist. Es gibt auch Pumpen, die diese Feder auch nur durch das Aufsetzen der Pumpe ausschalten.
Pumpen erfolgt also nur gegen den Luftdruck des Ringspaltes durch den die Luft in den Schlauch einströmen kann.
Die vom Benutzer fühlbare Kraft errechnet sich im Pumpenzylinder als Kraft = Druck x Fläche. Diese Fläche ist eine Kreisfläche. Der erzeugte Druck pflanzt sich in den Ventilkopf fort, wo ebenfalls eine Kreisfläche existiert. Diese Kreisfläche ist, falls Luft in den Schlauch gepumpt wird, im Prinzip bei allen Bauarten zweigeteilt:
1) Beim Dunlop-Ventil (Bauart Blitzventil) gibt es einen Dichtungskegel oder eine Kugel, die diese Kreisfläche verschließt (nur durch den Schlauch-Innendruck) oder einen Ringspalt freigibt, falls der Pumpendruck größer ist als der Schlauchdruck. Hier beaufschlagt der Pumpendruck den gesamten Querschnitt (Kreisfläche).
2) Beim Sclaverandventil gibt es auch einen Dichtungskegel, der diese Kreisfläche verschließt (durch den Schlauch-Innendruck) oder einen Ringspalt freigibt, falls der Pumpendruck größer ist als der Schlauchdruck. Hier beaufschlagt der Pumpendruck ebenfalls den gesamten Querschnitt (Kreisfläche). Das Prinzip ist fast gleich dem Dunlopventil, und die Abweichung besteht darin, daß nach dem Schließen des Dichtungsteils dieses Teil noch durch eine Gewindemutter weiter auf den Dichtungssitz gezogen wird.
Ein Schlauch mit Sclaverandventil sollte besser die Luft halten als ein Dunlopventil. Da SV-Ventile aber traditionell bei Rennradreifen (Hohe Luftdrücke, schmale Breiten) eingesetzt wurden, kann es sein, daß man mit diesem Ventil nur eine größere Problematik (Höherer Luftverlust wegen größerer Drücke !) verringert hat. Auf den geringeren Lochdurchmesser des SV-Ventils (6,5 [mm]) in den Felgen (8,5 [mm] bei Dunlop (Fahrradventil, heute fast nur noch als Blitzventil) und Autoventil (Schraderventil)) will ich hinweisen.
3) Das Prinzip beim Autoventil wurde schon dargestellt.
Beim Vergleich im Hinblick auf "leichter Pumpen" hätte das Autoventil bei sonst gleichen Bedingungen die Nase vorn.
In der Praxis (und Konstruktion) spielen evtl die Reibungsverhältnisse bei der Dichtung im Pumpenzylinder und generell die Auslegung der geometrischen Verhältnisse eine viel größere Rolle und eine Fokussierung auf das "Rückschlagventil" ist nebensächlich.
Interessant wären hier mal vergleichende Berichte aus der Praxis über die Vorteile und Nachteile von Sclaverand und Autoventil, da ich selbst nur Dunlopventil und Autoventil kenne.
Ich sehe die Vorteile beim Autoventil besonders darin, daß man mit einem separaten Manometer den Luftdruck messen kann und vor allem in der Befüllmöglichkeit an jeder Tankstelle, so daß auch Radler mit geringen Muskel-Kräften für den richtigen Reifendruck sorgen können.
Auf die Möglichkeit einen Adapter (Wichtig: Gummidichtung zwischen Adapter und Dunlop-Ventilschaft !) von Dunlopventil auf Autoventil zu verwenden, weise ich hin. Da kann dann auch die Tankstelle bei Ausstattung mit Dunlop-Ventilen benutzt werden.
Einen weiteren Pluspunkt macht das Autoventil durch die Verwendung bei der Druckbefüllung der Federbeine. Auch, wenn hier der erforderliche Luftdruck wesentlich höher liegt (ca 18 [bar] vs 6 [bar]) , kann man zur Not auch eine Federbeinpumpe zum Reifen befüllen nutzen (Es dauert halt etwas länger). Die Anschaffung einer umschaltbaren Federbeinpumpe (Zwischen hohem Druck und größerem Volumen) habe ich schon mal erwogen, die Berichte von Benutzern, die so etwas gekauft hatten, haben mich aber vor einem Kauf zurückschrecken lassen.

MfG EmilEmil

Re: Luftpumpe

Verfasst: So Feb 21, 2016 6:53 pm
von berlinonaut
EmilEmil hat geschrieben: Das "Rückschlagventil" bei der Autoventilbauart (Schraderventil) ist Feder-belastet. Diese Feder wird durch den Umlenkhebel des Ventilkopfes am Luftschlauchs oder am Pumpenzylinder (Bauart der Pumpe ohne Schlauch) ausgeschaltet und zwar wird das Abdichtungsteil in der Stellung geöffnet fixiert, solange der Ventikopf auf das Ventil aufgesetzt ist. Es gibt auch Pumpen, die diese Feder auch nur durch das Aufsetzen der Pumpe ausschalten.
Pumpen erfolgt also nur gegen den Luftdruck des Ringspaltes durch den die Luft in den Schlauch einströmen kann.
Die Logik gebietet, dass es dann in der Pumpe einen Mechanismus gegen ausströmende Luft aus dem Reifen geben muss, andernfalls entleertest Du den Reifen, sobald Du nicht aktiv Gegendruck aufbaust. In obigem Wikipediaartikel steht:
Handpumpen für Autoventile benötigen deshalb ein Rückschlagventil im Pumpenkopf.
Da hängt es also an der Pumpe wie gut und leicht das funktioniert.
EmilEmil hat geschrieben:Auf die Möglichkeit einen Adapter (Wichtig: Gummidichtung zwischen Adapter und Dunlop-Ventilschaft !) von Dunlopventil auf Autoventil zu verwenden, weise ich hin.
Die gibt es auch für Sclaverand. Leider hat zumimdest bei mir die Praxis gezeigt, dass man sie entwerder verloren oder nicht dabei hat, wenn man sie braucht.

Re: Luftpumpe

Verfasst: So Feb 21, 2016 7:13 pm
von EmilEmil
berlinonaut hat geschrieben:...................
Die Logik gebietet, dass es dann in der Pumpe einen Mechanismus gegen ausströmende Luft aus dem Reifen geben muss, andernfalls entleertest Du den Reifen, sobald Du nicht aktiv Gegendruck aufbaust. In obigem Wikipediaartikel steht:
Handpumpen für Autoventile benötigen deshalb ein Rückschlagventil im Pumpenkopf.
Da hängt es also an der Pumpe wie gut und leicht das funktioniert.
..................................
Das ist vollkommen richtig !

MfG EmilEmil

Re: Luftpumpe

Verfasst: Di Mär 22, 2016 10:34 am
von PetraS
Pibach hat geschrieben:
PetraS hat geschrieben: Ich habe auch so eine kleine Luftpumpe aber bringt die was? Ich meine richtig aufpumpen geht doch nicht. Könnt ihr was empfehlen was gut ist für unterwegs?
Ich hab die Barbieri Carbon Nuda. 39g. Gabs für 7,90 EUR im Angebot. Normalerweise liegt die bei 30,- EUR.
Die pumpt sehr flott und viel Druck. Ist auch sehr schnell einsatzbereit, weil kein Schnickschnack. Genial als immerdabei Pümpchen.
Hab noch ne Topeak Mini Dual Action, die ist etwas solider, hat ein Anschnall Kopfstück und pumpt in beide Richtungen - wiegt aber ein Mehrfaches und schneller gehts im Endeffekt auch nicht. Kann aber beide empfehlen.
Hab zum Vergleich noch ne Standardluftpumpe - man macht da längere Hübe, das geht schon etwas angenehmer aber auch nicht wesentlich schneller.
Relevant ist das nur für Rennradreifen, weil die sehr hart aufgepumpt werden müssen, oder dicke MTB Reifen, weil da viel Volumen rein muss. Für 20"er ist beides aber weniger kritisch.
Diese mini Luftpumpe kann ich echt empfehlen, jetzt habe die mal richtig benutzt (habe aber nicht die oben erwähnte, nur eine ähnliche) man kann viel Druck aufbauen, dauert zwar länger aber es funktioniert!! Da die nur wenig Luft bewegt kann man diese auch bei höherem Druck noch rein bekommen. Anders als bei normalen Luftpumpen was bei mir nie funktioniert hat.

Weil klein, kann sie bequem in jede Tasche mitgenommen werden und als Notlufpumpe gut geeignet. Wohl aber nur wenn man dünne Reifen hat, sonst wirds zu mühsam...

Re: Luftpumpe

Verfasst: Di Aug 02, 2016 7:01 pm
von Steini
Mich interessiert die SKS Injex Minipumpe, weil sie klein ist, für grössere Volumen ausgelegt ist und einen Klemm-Mechanismus hat. Diesen möchte ich nicht mehr missen, weil ich früher am Rennrad schon Ventile beim Aufpumpen abgerissen habe. Da war der benötigte Druck aber auch höher, also zuviel Kraft im Spiel :lol:
Kann vielleicht jemand über Erfahrungen mit der SKS Injex berichten?

Re: Luftpumpe

Verfasst: Sa Okt 08, 2016 7:48 pm
von Ch.Bacca
Ich habe diese umschaltbare Luftpumpe bei Bauhaus entdeckt:
http://www.fischer-fahrradshop.de/FISCH ... ck-Volumen

Die funktioniert erstaunlich gut. Ursprünglich hatte ich sie mit einer Klemmschelle aus dem Schiffszubehör hinter der Sattelstütze angebracht. Inzwischen verschwindet sie in einem Federmäppchen, das an der gleichen Stelle Platz gefunden hat. Was jetzt noch fehlt, ist ein Stück flexible Ventilverlängerung, weil die kleine Pumpe zwischen den Speichen etwas frickelig zu führen ist.
Werkzeug.jpg