derMac hat geschrieben:
Prinzipiell haben Regeln übrigens durchaus einen positiven Effekt für alle Verkehrsteilnehmer: Sie schaffen, wenn sich die Mehrheit daran hält, Vorhersagbarkeit des Verhaltens anderes Verkehrsteilnehmer. Wenn der Regelwald allerdings unverständlich und undurchdringlich ist (Überreglementierung), funktioniert das nicht mehr.
Also ich weiß nicht, ob das an der Komplexität der Regeln liegt. Das Aufstellen der Schilder kostet natürlich, ja. Aber ich denke schon, dass die meisten Verkehrsteilnehmer doch in etwa überschauen, was, wo, wie erlaubt ist und was nicht - selbst im dichten Schilderwald, oder?
Problematisch sind aber geringe Einhaltensquoten, sowie der Aufwand für die Kontrollen. Vor allem aber der Schaden dadurch, dass man dann Regeln nicht situiationsspezifisch handhaben kann und diese dann oft auch in solchen Situationen einzuhalten hat, wo das gar nicht sinnvoll ist.
Am besten also Regeln, die jeder aus eigenem Egoismus sinnvoll berücksichtigt. Im Prinzip ist das bei Ampeln der Fall; wenn da andere queeren wird wohl kaum jemand bei Rot einfach drüberfahren, es sei denn er hat sich da grob verschätzt.
Die Frage ist dann, in welchem Verhältniss die denkbare Zahl der Fehleinschätzungen und resultierenden Unfälle wohl steht, zu den vielen Millionen unsinnigen "Warteminuten" vor Ampeln
ohne querenden Verkehr.
Das ist gar nicht so leicht abzuschäzten, funktioniert in vielen Ländern, in denen Ampeln eher als Hinweis denn als Anordnung gewertet werden ja durchaus.
Hier kann es aber leicht zu unerwünschtem Verhalten führen, also etwas überhöhtem Risikoverhalten, ganz einfach Spieltheoretisch, weil der Verursacher nur einen kleinen Teil des verursachten Schadens zu tragen hat (den Rest des Schadens haben andere).