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Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: So Nov 10, 2019 3:43 pm
von Raffineur
Eine merkwürdige Gemengelage aus Richtigem, Wahnsinn und Blinder Meinung, z B. Zitat:
"Vor allem aber hat Carbon ein geringes Elastizitätsmodul, d.h. es ist empfindlich gegen seitliche Biegung"
Ist korrigiert, danke für den Hinweis.
Eine Hinterradfederung mit einer Nabenschaltung wird als Antriebsschwinge konzipiert
Kann man, muss man aber nicht. Es gibt bei Mountainbikes zum Beispiel Drei- und Viergelenker. Allesamt Nabenschaltungs-geeignet. Weder das Bernds noch mein geniales GoBike haben eine Antriebsschwinge und funktionieren trotzdem mit Rohloff.
Nur , wenn der Riemen mit soviel Lose, daß er die Längenänderung während der Einfederung bei dem Rhine mitmacht, aufgelegt wird, kann ich mir leider nicht vorstellen, wie das und wie oft funktionieren soll.
Ich mir schon, obwohl ich das gar nicht muss, weil ich es jedesmal live erlebe, wenn ich das GoBike unter dem Hintern habe :D Diese Thema hatten wir übrigens hier schon einmal: bernds-f76/riemenantrieb-und-hinterradf ... t3734.html
Wieviel Kilometer er mit dem GoBike bisher gefahren ist, hat er noch nicht verraten.
Keine Ahnung. Habe keinen km-Zähler dran. War aber letztes Jahr sechs Monate auf Mallorca stationiert und hatte das GoBike natürlich mit dabei. Bin an jedem freien Tag damit in die Berge gefahren. Schätzungsweise also mindestens 2.000 km. Zu Hause ist es mir zu schade und zu teuer, um es tagsüber am Bahnhof dem Neid der Besitzlosen auszusetzen ;)
Wer unbedingt das machen will, was er für richtig hält, soll das machen. Ich freu mich schon auf die Ausreden, wenn es schief gegangen ist.
Und ich dachte, hier ginge es um Ideen- und Erfahrungsaustausch? Jedenfalls für mich. Wenn man neue Wege geht, lässt es sich kaum vermeiden, dass mal etwas nicht klappt. Da brauche ich keine Ausreden, sondern höchstens eine Erklärung, und es ist für mich ein Ansporn, eine bessere Lösung zu suchen. Bei (zumindest einem) Anderen scheint hingegen die Schadenfreude im Vordergrund zu stehen :?

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mo Nov 11, 2019 8:26 am
von alterfalter2
@EmilEmil
"Und der Herr Bernds gibt mächtig damit an, wie lange er schon Riemen verbaut"

..durchaus berechtigt, wie ich finde. Ich fahre eines seiner ersten Räder (ca. von 1993 / 1994)
mit Riemenantrieb häufig und gerne, ist unter den ersten 30 gebauten. Der Zahnriemenantrieb ist unverändert und es fährt sich einwandfrei.

Gruß TIL

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mo Nov 11, 2019 10:03 am
von EmilEmil
Ja, @alterfalter2, Du gehörst hier im Forum zu denjenigen, die Alles, sofern es irgendwie mit "Faltrad", "Klapprad" zu tun hat, gut finden. FANBOY sozusagen. Und Aussagen über die Haltbarkeit von Komponenten oder Bauweisen sind ohne Angabe der Laufstrecke und einen Kommentar über die Umstände der Nutzung nicht ernst zu nehmen.
Meine eigenen Erfahrungen mit der Faltrad-Technik im Besonderen und der Fahrrad-Technik im Allgemeinen lassen eine kritische Sichtung und Wertung angebracht sein.
Ich will nur anführen, daß ich an meinen Rädern (Falträder und Andere) ständig irgendwelche Reparaturen, Neukonstruktionen oder Modifikationen durchführen muß, die mich viel Zeit und etliche Nerven kosten. Bei angemessener (dem Stand der Technik entsprechender) Konstruktion wären die meisten (> 95 % ?) dieser Aufgaben gar nicht aufgetreten. Als Beispiele will ich hier nur den "Sitzrohrbruch" meines 20"-Falters und die notwendige Reparatur des Faltgelenks am 24 " Falter anführen (Die ist neben Umbau der schlechten Seitenzug-Bremsen (Wie an den Bromptons vergangener Tage ?) für den Winter 2019/2020 vorgesehen).
Sitzrohrbruch am 20" Falter (Nach ca. 4500 []km] Benutzung mit Auszugslänge 320 [mm] und Einstecklänge 80 [mm] (Vgl. Körnerschlag auf dem Bild) :
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Reparatur mit nicht geschlitztem Rohr:
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Doppelklemme (Die gekaufte Version mußte modifiziert werden !) und neue Sattelstütze (Schon die Ersatz-Version aus Carbon, weil die Alu-Version eine Knick bekam !) :
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Nun hat ein normaler Faltrad-Käufer nicht die Fähigkeiten (Die Werkstatt-Einrichtungen schon mal gar nicht !), um solch umfangreiche Reparaturen durch zu führen. Das neue Faltgelenk ist schon angedacht, nur zaubern kann ich nicht und habe noch einige andere Sachen (Wartung von Pedalen, Ketten, Bremsen, Schaltzügen u.a.) zu erledigen, bevor wieder längere Touren gefahren werden.) Manchmal konstruiere ich auch einen neuen Gepäckträger oder Werkzeuge, um das Spiel bei Pedal-Lagerungen einzustellen.
Auf die Problematik der eingeschränkten Verfügbarkeit (Z B. Rohloff seht teuer, Übersetzungs-Umfang nur 526 %) von Getriebenaben will ich hinweisen (SRAM ist als Hersteller (Besser Grattler) seit einiger Zeit (ca. 4 Jahre !) ausgefallen ! Ich bin froh über jedes ordentlich konstruierte und gefertigte Teil, das ich ohne Nacharbeit (Modifikation) einbauen kann. Ein Riemen aus "Gummi" gehört nicht dazu.

Mfg EmilEmil

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mo Sep 25, 2023 5:27 pm
von Raffineur
Hallo zusammen!

Ich hatte bereits befürchtet und bedauert, dass unser beliebtes Forum von uns gegangen sein könnte. Aber schwuppdiwupp, ist es wieder da 8-) Entdeckt kurz nachdem ich den Umbau meines neuen Rhine abgeschlossen hatte.

Zuerst einmal: Ketten-(Riemen-)linie ist kein Problem. Das vordere Riemenrad von Strida ist ziemlich breit. So breit, dass es beim Falten fast schon wieder im Weg ist. Und nein, der Riemen springt trotz fehlender Riemenspannung, nicht über. Die vordere Bremsscheibe musste ich auf den überdimensionierten 180 mm lassen. Macht aber nichts. Ob hydraulische Bremsen an einem Faltrad, das ja gerne mal liegt oder bei dem Teile auf dem Kopf stehen, die ideale Lösung sind, will ich mal dahingestellt lassen. Der Vorbesitzer hatte sie montiert, und ich habe sie gelassen. Sollte ich damit Probleme bekommen, würde ich sie auf mechanische Scheibenbremsen zurückrüsten.

Das größte Problem war die Vorderradnabe. Weil ich dank Batteriebeleuchtung (CatEye GVolt 50) den Nabendynamo nicht benötigte und sowieso andere Felgen wollte (siehe unten), hatte ich eine normale 100-mm-Nabe besorgt. Einspeichen habe ich nicht selbst gemacht, sondern machen lassen. Als das Vorderrad zurückkam, passte es nicht :o Nach kurzer Recherche gemerkt, dass ich eine Birdy-Nabe brauchte. Die hat zwar ebenfalls eine Einbaubreite von 100 mm, ist aber eine Spezialanfertigung. Für weitere rund 75 € plus erneutes Einspeichen war das neue Laufrad fertig. Nur hat die Bremsscheibe noch immer nicht in den Bremssattel gepasst. Erst einige Distanzscheiben haben das Problem gelöst.

Hinten eine gebrauchte Rohloff. Die Achsplatte habe ich mich Säge und Feile so angepasst, dass die Nabe sich nicht unkontrolliert verdrehen kann. Über die Speichenkreuzung kann man geteilter Ansicht sein.

Die Felgen sind 451er. Warum? Damit ich die dünnen luftlosen Tannus-Reifen der Größe 28-451 (1,125 x 20 Zoll) montieren konnte, die wesentlich leichter laufen als die 32-406er (1,25 x 20 Zoll). Die habe ich jetzt an allen dreien meiner Falter, so dass ich beide Pumpen, die letzten Luftreifen und sämtliche Ersatzschläuche für gutes Geld verkaufen konnte 8-)

Wie sich das Ganze fährt? Super! 8-) Es ist flink, konfortabel und schnell. Das (bisher einzige) Problem tauchte erst auf, als ich es zum ersten Mal gefaltet habe, um es in den Wagen zu packen. Der Hinterbau ließ sich nicht ganz einschwenken, so dass das Faltmaß, sagen wir mal, größer ausfiel als erwartet :( Der Grund ist meine Laufradgröße. Ich vermute mal, der Rhine-Rahmen ist identisch mit dem alten des Birdy, der ja für 18-Zoll-Räder gedacht ist. So aber schlägt der Reifen gegen das Tretlagergehäuse. Koscht ned älles han, wie die Schwaben sagen ;)
Wer unbedingt das machen will, was er für richtig hält, soll das machen. Ich freu mich schon auf die Ausreden, wenn es schief gegangen ist
In diesem Fall musst du, bis auf die eben genannte Einschränkung, lange warten ;)
Ich will nur anführen, daß ich an meinen Rädern (Falträder und Andere) ständig irgendwelche Reparaturen, Neukonstruktionen oder Modifikationen durchführen muß, die mich viel Zeit und etliche Nerven kosten.
Für mich klingt das sehr nach einem
Hang zum Aktionismus.
;)

Es grüßt euch
euer Raffinator

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mi Okt 04, 2023 8:29 am
von superfalter
Lustiges Modell. Birdy-ish Falter mit 451 hab ich auch noch nicht gesehen. Nicht mein Stil, aber ausprobieren hat bestimmt Spass gemacht. Limits auszuloten.

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Fr Jan 26, 2024 4:45 pm
von Raffineur
Nicht mein Stil, aber ausprobieren hat bestimmt Spass gemacht.
Und fahren erst :lol:

Die nächste und bald letzte Ausbauetappe soeben abgeschlossen. Ich fand den Federweg hinten etwas kurz und die Sitzposition zu aufrecht. Mit einigen günstigen Teilen aus AliExpress ließ sich das beheben. Jetzt habe ich eine 70-mm-Stahlfeder statt des ursprünglichen 35-mm-Gummiblocks. Passt auch von der Ästhetik her besser zur Feder am Vorderrad 8-) Musste natürlich auch die Klappsicherung, die verhindert, dass der Hinterbau beim Anheben runtersaust, verlängern. Angenehmer und zugleich beabsichtigter Nebeneffekt: Das Sattelrohr ist steiler, d.h. die Sitzposition ist sportlicher 8-)

Ach ja, der Riemen ist dadurch auch länger geworden :o Müsste eventuell einen kürzeren bestellen. Kostet ja dank Standard-Industriemaß nur einen Bruchteil dessen, was G*tes für ein vergleichbares Produkt verlangt :lol:

Ob es so schnell fährt, wie es aussieht, weiß ich noch nicht. Wollte es beim heutigen trüb-feuchten Wetter nicht hinausscheuchen :D Werde aber an dieser Stelle berichten, wenn es so weit ist.

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Sa Feb 24, 2024 1:25 pm
von Raffineur
Es gibt Neuigkeiten. Die Stahlfeder mit 3-mm-Draht war viel zu weich. Die war schon bei meinem (Leicht-)Gewicht am Anschlag :x Habe jetzt eine härtere in der gleichen Länge montiert. Jetzt fahre ich wie in einer Sänfte 8-) Werde sie vielleicht noch schwarz lackieren. Aber ach: Dreht man an einer Schraube, klemmt es woanders: Tatsächlich ist jetzt der Riemen zu lang. Soeben im Reich der Mitte zwei neue bestellt. Fortsetzung folgt :D

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mo Feb 26, 2024 4:33 am
von forerunner910
Toller Umbau. Und auch ein schönes Faltrad.

Ich wünschte bei meinem FRad (Dahon Jetstream) könnte ich so einen Riemen verbauen. Aber durch das geschlossenes Rahmendreieck lässt sich das nicht so einfach machen :cry:

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mo Feb 26, 2024 10:09 am
von Raffineur
Mit dem teilbaren Riemen von Veer https://www.veercycle.com/ würde es klappen. Aber entweder hast du dann ein Fixie oder ein Singlespeed, oder du brauchst eine Nabenschaltung. Deswegen habe ich mein Dahon Jetstream nicht umgerüstet.

Re: Mein neues Rhine (20-Zoll-Birdy)

Verfasst: Mi Feb 28, 2024 3:42 am
von forerunner910
Danke für den Tipp. Jedoch bin ich von dem geteilten Riemen nicht überzeugt.