Nachdem ich im Netz die unplattbaren Tannus-Reifen in meiner Größe (20 x 1,25/32-406) und in meiner Farbe (schwarz) entdeckt hatte, war klar, was zu tun war. Wie ich hier
http://www.faltradforum.de/viewtopic.ph ... nus#p55374 bereits geschildert hatte, wollte ich sie unbedingt haben. Das Bestellen in Übersee war noch das kleinste Problem, wenn man einen Familienangehörigen hat, der sie mitbringt
Nachdem sie da waren, schlugen zwei Versuche fehl, sie zu montieren. Also brachte ich Rad und Reifen zu einem offiziellen Tannus-Händler, der zumindest auf mich einen kompetenten Eindruck machte. Auch er kapitulierte. Erst der zweite hat es hingekriegt. Kostenpunkt 48,40 €. Nun ja, man gönnt sich ja sonst nichts
Das Rad heute abgeholt. Er sagte, er hätte ziemlich viel Kraft aufwenden müssen. Die Montage ist um so einfacher, je breiter das Felgenbett. Meine Alexrims DM 18 waren im Vergleich zu den 17-20 mm, für die Reifen passen und zugelassen sind, schon ziemlich knapp. Das Felgenband hat er dringelassen. Das wäre nicht nötig gewesen, aber wenn ich will, kann ich so leicht wieder zurückrüsten. Allerdings ist das Abnehmen der Reifen nicht zerstörungsfrei möglich
Aber ich habe nicht vor, sie so bald wieder abzunehmen. Heute natürlich gleich die erste Tour gemacht. 30 km. Nach wie vor kann ich nichts Schlechtes sagen. Fahrverhalten und Fahrkomfort sind einwandfrei. Hier muss ich allerdings wiederholen, dass ich ja vollgefedert unterwegs bin. Wie es bei einem Starrbike aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Der Rollwiderstand ist bei Rücken- wie Gegenwind schlecht einzuschätzen. Die Pannensicherheit nicht
Zu meiner Überraschung macht mir Radeln seither viel mehr Freude. Die Angelsachsen würden es "peace of mind" nennen. Es ist etwa so wie barfuß gehen im Vergleich zu Schuhen. Im ersten Fall weicht man ängstlich allem aus, was einen verletzen und wehtun könnte. Natürlich tritt man auch mit Schuhen nicht absichtlich in Scherben. Aber wenn man mal eine erwischt, bleibt es weitgehend folgenlos
Sitzt, passt und hat keine Luft
Hier aus meiner Sicht die Vor- und Nachteile gegenüber guten Reifen mit Schlauch:
+ absolute Pannensicherheit
+ kein Nachpumpen nötig
+ höhere Laufleistung
+ Gewichtsvorteil, weil man unterwegs auf Pumpe, Ersatzschlauch und Werkzeug verzichten kann
- höherer Anschaffungspreis (relativiert sich aber durch die höhere Laufleistung)
- schwierige bzw. nicht ganz billige Montage, je nach Felge
- ev. subjektiv nicht feststellbarer höherer Rollwiderstand
Selbst wenn man alle Punkte gleich gewichtet, steht es damit 4:3 für die neue Technologie
Natürlich muss jeder für sich selbst ausmachen, welche Kriterien er anwendet und wie er sie gewichtet. Nachdem ich auf zwei von vier Touren im März und April wieder Plattfüße hatte, ist bei mir die Bedeutung des ersten genannten Punktes noch gestiegen