Flüchtlinge, Religionskonflikte und Integration
Verfasst: Di Sep 29, 2015 10:40 am
Das Thema kam in der VW-Diskussion auf, siehe Zitat von lucius-seneca nachfolgend. Ist zwar sehr weit weg von Falträdern, aber wir sind hier ja auch in der Off-Topic Lounge, da kann man ja mal aktuelle politische Themen diskutieren. Ich habe auch mit Spannung die Neuerscheinung von Abdel-Samad verfolgt. Und seinen Auftritt gestern in Hart aber Fair.
Sein Mohammed Buchgeht ja davon aus, dass die islamische Überlieferung historischen Tatsachen entspräche. Das hatte ich bisher auch immer angenommen. Sehr erstaunt hat mich bei der Recherche, dass das wohl gar nicht der Fall ist. Siehe "Saarbrücker Schule":
"Die Saarbrücker Forscher stellen fest, dass die muslimische Tradition bis in die Gegenwart nicht an kritischer Quellenforschung interessiert ist, die Überlieferungen (Hadithe) von heilsgeschichtlichem Interesse geleitet sind und somit mythische Erzähltexte im Sinne einer narrativen Theologie darstellen. Aus den ersten zweihundert Jahren islamischer Zeitrechnung seien keine außerislamischen Quellen bekannt, die über einen Propheten Mohammed und eine Religion namens Islam berichten.
Der Iranist und Archäologe Volker Popp schließt aus numismatischen, ikonographischen und epigraphischen Zeugnissen des 7. und 8. Jahrhunderts, dass Arabien damals noch christlich geprägt war."
In der Intoleranz gegenüber Andersgläubigen nehmen sich die monotheistischen Religionen nicht viel. Die abrahamitischen Religionen sind ohnehin sehr stark verwand. Und die Verwandschaft von alleinigen Wahrheiten, Absolutismus und Faschismus ist ja auch augenscheinlich.
Zu Ägypten: da bin ich zufällig aufgewachsen. Und - damals - war das Verhältnis zwischen Kopten und Moslems sehr entspannt.
Die Re-Islamisierung ist ein zeitgenössisches Phänomen, das in Ägypten ab circa Mitte der 90er Jahre griff. Noch bis Ende der 80er Jahre war Ägypten eher säkular-westlich orientiert. Siehe auch dieses Video:
Sein Mohammed Buchgeht ja davon aus, dass die islamische Überlieferung historischen Tatsachen entspräche. Das hatte ich bisher auch immer angenommen. Sehr erstaunt hat mich bei der Recherche, dass das wohl gar nicht der Fall ist. Siehe "Saarbrücker Schule":
"Die Saarbrücker Forscher stellen fest, dass die muslimische Tradition bis in die Gegenwart nicht an kritischer Quellenforschung interessiert ist, die Überlieferungen (Hadithe) von heilsgeschichtlichem Interesse geleitet sind und somit mythische Erzähltexte im Sinne einer narrativen Theologie darstellen. Aus den ersten zweihundert Jahren islamischer Zeitrechnung seien keine außerislamischen Quellen bekannt, die über einen Propheten Mohammed und eine Religion namens Islam berichten.
Der Iranist und Archäologe Volker Popp schließt aus numismatischen, ikonographischen und epigraphischen Zeugnissen des 7. und 8. Jahrhunderts, dass Arabien damals noch christlich geprägt war."
Ursprüngliche Mehrheit? Du meinst vom 1.-7. Jahrhundert?lucius-seneca hat geschrieben: Jeder, der in irgendeiner Weise mal etwas mit Muslimen zu tun hatte, macht sich Gedanken darüber, wie diese Menschen sich möglicherweise und in welcher Art sich in unsere Gesellschaft integrieren werden.
Ich hatte den Vorteil in meinem zweiten Studium der Ökonomie, einen Mit-Kommilitonen zu haben(in meiner Arbeitsgruppe Recht), der dem sunnitischen Glauben angehörte.
Mein Vorteil war, daß er eine außerordentlich liberale Grundhaltung hatte - was, wie er meinte, eine absolute Ausnahme war.
Sein Heimatland war Ägypten.
Seine Meinung war, daß in einem orthodoxen Islam der "Faschismus" schon unbedingt immanent vorhanden ist - eine "CONDITIO SINE QU NON".
Er hat mir von den christlischen Kopten in Ägypten erzählt, die ursprünglich die Mehrheit der Bevölkerung darstellen und die die Vermischung mit den Muslimen im christlichen Sinne zugestimmt hatten.
Die Muslime errangen dann die Bevölkerungsmehrheit und unterdrückten dann die Christen in barbarischer Weise.
Dies ist überall nachzulesen und nicht zu widerlegen.
In der Intoleranz gegenüber Andersgläubigen nehmen sich die monotheistischen Religionen nicht viel. Die abrahamitischen Religionen sind ohnehin sehr stark verwand. Und die Verwandschaft von alleinigen Wahrheiten, Absolutismus und Faschismus ist ja auch augenscheinlich.
Zu Ägypten: da bin ich zufällig aufgewachsen. Und - damals - war das Verhältnis zwischen Kopten und Moslems sehr entspannt.
Die Re-Islamisierung ist ein zeitgenössisches Phänomen, das in Ägypten ab circa Mitte der 90er Jahre griff. Noch bis Ende der 80er Jahre war Ägypten eher säkular-westlich orientiert. Siehe auch dieses Video: