Dafür ist leider oft kein Platz. Hier in Berlin siehe etwa Beispiel Gitschiner/Skalitzer Str., westlich bis Kottbusser Tor hat die keinen Fahrradweg. Die Spurbreite ist an vielen Stellen nur 2,50m (linke Spur) bzw. 3m (rechte Spur). Meist neben parkenden Autos. Vor den Ampeln Wechsel von 2- auf 3-spurig, oder verschlängelt durch Baustellen. Als Hauptverkehrsader Ost/West sind die Autos da flott unterwegs und warten nicht auf passende Überholmöglichkeit. Da ist Stress vorprogrammiert.Motte hat geschrieben: Ich werde mehrheitlich mit größerem Abstand umkurvt ...
Recht haben oder Ruhe haben?
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Eigentlich nicht. Mit dem Hänger ist man auf dem Radweg schlecht aufgehoben (zumindest auf dem hier gemeinten), weil der Hänger annähernd die Breite des Wegs benötigt. Überholen ist also nicht, dafür nimmt man gezwungenermassen jedes Schlagloch und jede Baumwurzel mit. Was die Geschwindigkeit angeht bin ich trotz Hänger schneller als 80% der Klientel, die mir auf dem Radweg begegnet (und auch nicht wirklich langsamer als ohne). Gibt also keine realistische Alternative zum auf der Strasse fahren - das ist ja auch explizit erlaubt. Für den Überholabstand macht das keinen relevanten Unterschied. Wenn ich einen lebensbejahenden Abstand zu den rechts geparkten Autos einhalte und die mich überholenden Autos einen gesunden zu mir müssen sie so oder so die Spur wechseln, egal ob ich einen Hänger dranhabe oder nicht.Pibach hat geschrieben:Mit Anhänger ist man auf der Straße aber auch schlecht aufgehoben, da zu langsam, nicht so wendig, und zu breit zum abstandsgerechten überholt werden. Auf dem Radweg gehts aber auch schlecht.
Da ist was dran. Ich habe da immer Visionen von einem autofreien Berlin innerhalb des S-Bahnrings, wo nur Elektrobusse, gebündelte Lieferungen unterhalb 7,5t und e-Autos für besondere Benutzergruppen wie Behinderte etc. erlaubt wären, aber kein normaler Privatverkehr und auch nicht individueller Lieferverkehr im bisherigen Ausmass. Paradiesische Vorstellung, auch wenn es da natürlich eine Menge Herausforderungen zu lösen gälte.Pibach hat geschrieben:Eigentlich ein weitere Beispiel, dass die Infrastruktur dafür nicht wirklich geeignet ist.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Jupp, definitiv keine Traumfahrradstrecke. Das Stück lässt sich aber in aller Regel gut umfahren durch Parallelstrassen oder am Landwehrkanal.Pibach hat geschrieben:Dafür ist leider oft kein Platz. Hier in Berlin siehe etwa Beispiel Gitschiner/Skalitzer Str., westlich bis Kottbusser Tor hat die keinen Fahrradweg. Die Spurbreite ist an vielen Stellen nur 2,50m (linke Spur) bzw. 3m (rechte Spur). Meist neben parkenden Autos. Vor den Ampeln Wechsel von 2- auf 3-spurig, oder verschlängelt durch Baustellen. Als Hauptverkehrsader Ost/West sind die Autos da flott unterwegs und warten nicht auf passende Überholmöglichkeit. Da ist Stress vorprogrammiert.Motte hat geschrieben: Ich werde mehrheitlich mit größerem Abstand umkurvt ...
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Je ungewöhnlicher und breiter ein Fahrrad ist, desto rücksichtsvoller gehen die anderen Verkehrsteilnehmer erfahrungsgemäß damit um (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Besondere Wendigkeit ist beim fahren auf der Fahrbahn eigentlich nicht notwendig, die ist ja im allgemeinen so konstruiert, dass auch größere LKW da durchkommen.Pibach hat geschrieben:Mit Anhänger ist man auf der Straße aber auch schlecht aufgehoben, da zu langsam, nicht so wendig, und zu breit zum abstandsgerechten überholt werden.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Zustimmung. Wobei gerade dieser Problembereich im Pott besonders auffällig ist, da dort das Verhältnis Radfahrer zu Auto auf der Straße IMO deutlich schlechter ist als in den meisten anderen Ballungsgebieten Deutschlands.Motte hat geschrieben:Ich würde mir von der Politik - der großen, wie der kleinen ums Eck und der Polizei (als Organisation) Signale wünschen, dass Radfahrer als Verkehrsteilnehmer und Fahrzeugführer mit eigenen Rechten wahrgenommen werden. Das man sie aus irgendeinem Gefühl der Menschlichkeit heraus nicht tot fährt, reicht mir als Wahrnehmung nicht. Daran hapert es im Alltag. Konflikte sind oft "nur" die logische Folge dieser falschen Grundeinstellung.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Hm. Also ich fahre die Skalitzer ständig, da Umfahrung kaum handhabbar. Die Umfahrstrecken wären zickzack und Kopfsteinpflaster, kommt man nicht flott voran.berlinonaut hat geschrieben:Pibach hat geschrieben:Motte hat geschrieben: Das Stück lässt sich aber in aller Regel gut umfahren durch Parallelstrassen oder am Landwehrkanal.
Zu Deiner Utopie:
Man könnte politisch die dicken Autos verringern. Die werden stattdessen leider immer größer und schwerer. Dann könnte man die Auslastung der Autos verbessern. Z.B. durch Mitfahrdienste wie Uber. Das könnte erheblich die Zahl der fahrenden PKW reduzieren. Ansonsten den stehenden Verkehr reduzieren. Es ist einfach viel Fläche zugeparkt. Viele haben in Berlin Auto, nutzen es aber nur sporadisch. Die müsste man mehr dazu bringen, auf den Besitz eines eigenen Autos zu verzichten. Z.B. durch Carsharing. Denke da könnt man auch Modelle zum privaten Teilen von Autos noch voranbringen. Dank Internet und Handy ließe sich all das inzwischen recht effizient organisieren. Fehlt eigentlich nur der politische Wille.
Der reduzierte Verkehr würde es dann erlauben, die Vekehrsfläche zu entzerren. Also z.B. nicht 2 Geradeausspuren, sondern nur eine. Oder eben kein Parkstreifen. Das schafft dann Platz für eine Radwegmarkierung. Die sollte eben so breit sein, dass ein Radfahrer auch mit Anhänger drauf passt.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Rücksichtsvoller ja, aber auch nur dort, wo Rücksicht nicht zu viel "kostet" - also eben nicht auf so Strecken wie Skalitzer. Da wird man hauteng mit vollem Tempo überholt, ob nun mit oder ohne Anhänger. Der Anhänger verringert dabei noch mal den Sicherheitsabstand. Denn ausscheren können die Autos dort nicht für den Überholvorgang, Spuren sind zu eng.derMac hat geschrieben:Je ungewöhnlicher und breiter ein Fahrrad ist, desto rücksichtsvoller gehen die anderen Verkehrsteilnehmer erfahrungsgemäß damit um (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Besondere Wendigkeit ist beim fahren auf der Fahrbahn eigentlich nicht notwendig, die ist ja im allgemeinen so konstruiert, dass auch größere LKW da durchkommen.Pibach hat geschrieben:Mit Anhänger ist man auf der Straße aber auch schlecht aufgehoben, da zu langsam, nicht so wendig, und zu breit zum abstandsgerechten überholt werden.
Ansonsten ist der Vergleich mit LKW etwas entfernt. Der schiebt sich z.B. zum Linksabbiegen einfach durch die Spuren - nach dem Recht des Stärkeren. Als Radfahrer kommt man - wieder Beispiel Skalitzer - aber gar nicht auf die Linksabbiegerspuren, es sei denn man schafft 50km/h (oder mehr). Also schlängelt man sich dann gezwungener Maßen durch die vor Rot stehenden Autos. Oder fährt erst über die Kreuzung und dann links, verliert also eine Ampelphase, ist aber sicherer unterwegs. Beides ist mit Anhänger problematisch. Auch sonst erfordert die Verkehrsführung in Berlin öfter mal gewisse Turns, Schlängelei und das Auf und Ab von Bürgersteigen. Da stört ein Anhänger. Kann man alles umfahren, wenn man sich gut auskennt, aber das macht das Fahren mit Anhänger ziemlich langsam und umständlich. Zumal man ja auch den Faltrad-Vorteil der Intermodalität weitgehend aufgibt.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Über ist praktisch nicht wirklich ein Mitfahrdienst sondern ein Taxidienst. Das verbessert in dieser Hinsicht überhaupt nichts. Ich glaube auch nicht, dass echte Mitfahrdienste in Großstätten funktionieren.Pibach hat geschrieben:Dann könnte man die Auslastung der Autos verbessern. Z.B. durch Mitfahrdienste wie Uber.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Es ging um das Fahren auf der Fahrbahn. Da gibt es üblicherweise nichts zu schlängeln und auch kein "Auf und Ab von Bürgersteigen".Pibach hat geschrieben:Auch sonst erfordert die Verkehrsführung in Berlin öfter mal gewisse Turns, Schlängelei und das Auf und Ab von Bürgersteigen. Da stört ein Anhänger.
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Re: Recht haben oder Ruhe haben?
Aus meiner Erfahrung mit Liegedreirad und Tandem sind sie überall rücksichtsvoller. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass sie überall gleich rücksichtsvoll sind. Ich habe aber mit diesen eher exotischen Fahrzeugen noch nie mehr Probleme gehabt als mit "normalen" Fahrrädern, eigentlich immer weniger. (Das Liegedreirad hat natürlich in manchen Verkehrssituationen das Problem schlechter sichtbar zu sein, das haben die Anhänger aber nicht wirklich.)Pibach hat geschrieben:Rücksichtsvoller ja, aber auch nur dort, wo Rücksicht nicht zu viel "kostet" - also eben nicht auf so Strecken wie Skalitzer.
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