Pibach hat geschrieben:
Die "Effizienz" entsteht genau dadurch, dass es eben gar kein gewinnträchtiger Job im herkömmlichen Sinne sein muss - genau.
In other words: Du siehst es als sinnvoll an, wenn jemand in seiner Freizeit gewerblich mit seinem Privatauto Leute transportiert und dabei neben der Lebenszeit auch noch Geld verliert. Spektakulär.
Pibach hat geschrieben:Ob Uber oder wer auch immer da nun Profit abgräbt oder nicht - sehe ich absichtlich als anderes Thema.
Das ist dann auch schon wurscht.
Pibach hat geschrieben:Die Unterstellungen, das die Fahrer "nicht rechnen können" finde ich herbeigezerrt. Die Motivation, das Auto etwas zu vergünstigen ist doch ok. Solange die Auftragsfahrten sich einigermaßen mit deren Fahrwegen, die sie ohnehin zurücklegen, decken, passt das.
Das Prinzip von Uber basiert darauf, dass es eben genau keine sowieso gefahrenen Strecken sind sondern reine Auftragsfahrten.
Pibach hat geschrieben:Oder wenn es bestimmte Lücken im Zeitbudget ausfüllt.
Du findest also dass die Tätigkeit für Uber hervorragend gegen Langeweile hilft und die Leute das deswegen machen, weil ihnen sonst fad wäre?
Pibach hat geschrieben: Und vielleicht ist so eine Mitfahrt auch geselliger. Ob man das als Arbeit einstuft und Mindestlohnmaßstäbe ansetzt oder überhaupt Gewerblichkeit, ist ja genau das strittige Thema.
Daran ist genau überhaupt nichts strittig - das ist absolut eindeutig.
Du hast den Artikel aber schon gelesen, oder? Da drin steht, dass Uber Fahrern in Berlin temporar beim Aufbau der Service 15 Euro/h gezahlt hat - und auch, dass es völlig illusorisch sei, diese Summe bei der normalen Uber-Bezahlung zu erwirtschaften. Wohlgemerkt als
Umsatz nach Abzug der Uber-Provision, nicht als Verdienst. Was dann als Verdienst nach Abzug der Betriebskosten für das Auto, d.h. Benzin für bezahlte Fahrt + An- und Abfahrt, Versicherung, Reparaturen, Wertverlust, Versicherung etc. übrigbleibt kann man sich vorstellen. Wohlgemerkt für eine selbständige Tätigkeit - da gibt es keine Krankenversicherung, keine Altersvorsorge, keine Arbeitslosenversicherung, keinen bezahlten Urlaub etc. etc. Mit dem Mindestlohn für Arbeitnehmer von 8,50 brauchst Du da nicht ankommen als Vergleichswert. Wie der Artikelautor es schafft sich das dennoch halbwegs schön zu saufen ist fast schon bewundernswert naiv und wo er die Zahlen hernimmt, mit denen er da jongliert bleibt sein Geheimnis. Aussagen wie "das Auto ist ja eh bezahlt" sprechen für sich...
Bei Spotcar (
https://www.spotcar.com/) dem Carsharingmodell von Opel für Selberfahrer, die nach Kilometern abrechnen statt nach Minuten wie Car2Go und Co, kostet der Kilometer Fahrt 68 ct und die Minute Stand 15 ct. Und die haben neue Autos mit geringem Reparaturrisiko, extrem hohe Effizienz in der Wartung und Opel als Finanzier in der Hinterhand. Und Fahrer gibt es auch keinen.
Ein Taxifahrer ist idR angestellt und verdient mal angenommen den Mindestlohn von 8,50 h. Plus Trinkgeld. Und hat Krankenversicherung, bezahlten Urlaub, bezahlte Krankheit etc. - und das Auto samt aller laufenden Kosten wird ihm gestellt. Reich wird der sicher nicht - aber mehr in der Tasche als der Ubermensch hat er in jedem Fall.
Zum Thema nicht rechnen können: Du hast behauptet dass ein Uberfahrer mehr verdient als ein Taxifahrer. Das ist sehr offensichtlich falsch. Da Du offenbar den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn ebensowenig verstehst wie den zwischen selbständiger Arbeit und angestellter Arbeit und auch nicht verstehst, dass auch ein bezahltes Auto Geld kostet (z.B. Beispiel dann, wenn Du ein neues brauchst) und Verschleiss hat gehörst Du offenbar auch zu denen, die nicht rechnen können... Ich würde vorschlagen: Fahr doch für Uber, wenn das so toll ist.
Ist aber kilometerweit OT inzwischen - das Thema war ja in meinem letzten Posting noch mal aufgerollt.