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Rotradeln und Idaho Stop

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
derMac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:Die bisherigen Feldversuche (Paris, Idaho) sind jedenfalls überwältigend positiv, von daher scheint es, zumindest für deren Bedingungen, gut zu funktionieren.
Die haben aber den Nachteil, dass dort zu Beginn des Versuchs der Radfahranteil eher gering war und jetzt wahrscheinlich immer noch sehr deutlich unter z.B. Berlin liegt. Deshalb ist die Übertragbarkeit leider nicht gesichert (wie du mit "deren Bedingungen" schon andeutetest).

Mac
Pibach
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben:Deshalb ist die Übertragbarkeit leider nicht gesichert (wie du mit "deren Bedingungen" schon andeutetest).
Ja.
Aber meinst Du, bei mehr Radfahreranteil würde das schlechter gehen?
Ich würde ja annehmen, dann ist der Effekt sogar noch positiver, weil dann der kritische Pulkstart entschärft wird und auch das Rechtsabbiegen für KFZ erleichter wird.

Die bisherigen Erfahrungen aus Berlin sprechen ja erstmal auch dafür, da klappt das Rotradeln ja - auch ohne offizielle Freigabe - scheinbar recht gut. Wobei dazu ja genaue Untersuchungen fehlen. Gibt bestimmt auch ettliche Autofahrer, die von den umherzischenden Radlern verunsichert sind.
Motte
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Motte »

Der grüne Pfeil für Radfahrer geht vermutlich überwiegend zu Lasten der Fußgänger. Jedenfalls dann, wenn die ihr "Recht" auf freie Fahrt daraus ableiten würden. Im Moment läuft das aber auch nicht konfliktfrei - weil etliche Radfahrer sich für pfiffig halten und über den Gehweg bei Rot abbiegen. (und dann die Fußgänger noch mehr gefährden). Weil es da um einen Zeitvorteil geht, verläuft das auch häufig wenig rücksichtsvoll.
So jedenfalls meine Beobachtung hier im Alltag. Das, was man so als mediterranes Flair im Urlaub genießt - nette Menschen, die sich anlächeln und einander auch mal den Vortritt lassen, das funktioniert hier im Alltag nicht. Ich hab auch nicht den Eindruck, dass das irgendwas mit der Rechtslage zu tun hat. (eher mit dem Wetter, den Genen und der Vorliebe für Sauer - Kraut :mrgreen: ).

(* vermeintlich pfiffig, weil sie sich rechtlich auch nicht anders verhalten wie ein gewöhnlicher Rotlichtsünder, nur dass der nicht noch über Gehweg brettert.)
Pibach
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben:Im Moment läuft das aber auch nicht konfliktfrei - weil etliche Radfahrer sich für pfiffig halten und über den Gehweg bei Rot abbiegen. (und dann die Fußgänger noch mehr gefährden). Weil es da um einen Zeitvorteil geht, verläuft das auch häufig wenig rücksichtsvoll.
So jedenfalls meine Beobachtung hier im Alltag.
Imho liegt das vor allem daran, dass die Infrastruktur das nicht wirklich anders zulässt, insbesondere Linksabbiegen: Das geht an den meisten Ampeln hier in Berlin für normalo Radler garnicht "regulär", also Wechsel auf die Linksabbiegerspur und im KFZ Strom abbiegen. Weil man einerseits gar nicht auf die Spur gelassen wird (weil für den Fließverkehr zu langsam) oder einen im Wartebereich die KFZ schlicht abdrängen. Da geht also meist nur geradeaus und dann mit der nächsten Ampelphase nach links. Bei Rot kostet das dann 2 Ampelphasen. Und einen ordentlichen Sammelplatz während der Wartezeit gibt es idR auch nicht. Bleibt also nur das "Linksabbiegen" über 2x Fußgängerampel - ist schlicht am sichersten. Etwas flotter auch. Dem gefährlichen Kolonnendrängeln kann man an vielen Stellen auch nur auf dem Bürgersteig entgehen.

Rücksichtslosigkeit zwischen Radfahrer und Fußgängern kann ich da übrigens selten beobachten, das geht hier in Berlin recht entspannt zu finde ich.
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Pibach »

Motte hat geschrieben: (* vermeintlich pfiffig, weil sie sich rechtlich auch nicht anders verhalten wie ein gewöhnlicher Rotlichtsünder, nur dass der nicht noch über Gehweg brettert.)
Das ist wohl nicht der Ansporn, da die Kontrollwahrscheinlichkeit zB hier in Berlin verschwindend gering ist. Man kann also recht frei den sichersten (günstigsten) Weg aussuchen. Der führt eben oft ganz anders, als gedacht - wobei da eben selten wirklich an Radfahrer gedacht wurde.
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Motte »

Dass es in Berlin ungewöhnlich rücksichtsvoll zugeht, war ja auch mein Eindruck beim letzten Kurzbesuch. Nur war das ja nur ein spontaner Eindruck in ein, zwei Stadtteilen in der Nacht - bei relativ wenig Verkehr. Deshalb hatte ich vorhin auch betont, dass ich hier von der Ecke im Ruhrgebiet rede. Da geht es oft rauer zu. Und ich beobachte es über längere Zeit. (den Grund dafür kenne ich nicht - es ist auch in den einzelnen Ruhrstädten unterschiedlich)
derMac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:
derMac hat geschrieben:Deshalb ist die Übertragbarkeit leider nicht gesichert (wie du mit "deren Bedingungen" schon andeutetest).
Ja.
Aber meinst Du, bei mehr Radfahreranteil würde das schlechter gehen?
Das Problem ist, dass völlig egal ist was ich meine. ;) Aber ich meine, dass basierend auf den bisherigen Erfahrungen, es mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht völlig katastrophal wird, man es also testen könnte.

Mac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben: Das Problem ist, dass völlig egal ist was ich meine. ;)
warum sollte das völlig egal sein?

Die öffentliche Meinung (und damit letztlich auch politische Entscheidungen) wird schon beeinflusst durch Diskussionen in Fachforen.
derMac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von derMac »

Die Frage war aber nicht die nach der öffentlichen Meinung sondern nach den praktischen Auswirkungen des Rotradelns (und die hängen nun mal höchstens schwach und indirekt mit der öffentlichen Meinung zusammen). Außerdem ist unser "Fachforum" für die öffentliche Meinungsbildung statistisch ziemlich unbedeutend.

unbedeutend x unbedeutend = sehr unbedeutend ;)

Mac
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Re: Rotradeln und Idaho Stop

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben: unbedeutend x unbedeutend = sehr unbedeutend ;)
Mathematisch passender ist da wohl was in Richtung Exponenzialrechnung bei oft unbedeutender Kleinigkeit als Auslöser. Meinungsbildung geschieht ja z.T. lawinenartig, siehe: "nichts ist so kraftvoll, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist" (Victor Hugo).
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