Updates| Bilder|Videos |Shop

Reload nach langer Pause. Sorry dafür.

Gefahrenstellen in Berlin

Alles zum Thema Faltrad/Rad.
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Der Berliner Senat hat für einen Monat ein Portal online geschaltet, auf dem Radfahrer Gefahrenstellen melden können. Um die 20 höchstbewerteten Gefahrenstellen will sich der Senat nach Abschluss der Befragung kümmern. Na immerhin. :roll:

https://radsicherheit.berlin.de/diskussion?page=1

Wer in Berlin halbwegs regelmässig Rad fährt weiss, dass weite Teile der Stadt eine solche Gefahrenstelle sind - zugeparkte oder zugewachsene Radwege, die Buckelpisten gleichen, miserable Verkehrsführung und anarchisches Verhalten sämtlicher Verkehrsteilnehmer machen das Radfahren in Berlin zum "Survival of the Fittest". Man hat nicht das Gefühl, dass in den Senats- oder Bezirksverwaltungen irgendein Interesse daran haben, obwohl der Radverkehr seit Jahren laufend zunimmt. So sind die Kommentare im Tagesspiegel auch entsprechend:

"Wer bitte glaubt denn, dass die Senatsverwaltung hier mehr Wissen um gefährliche Stellen braucht? Nach 3 Tagen sind schon fast 2000 Stellen gemeldet worden. Schaut man sich die Karte soweit reingezoomt an, dass die Cluster sich in einzelne Marker auflösen, sieht man, dass fast jede größere Straße im Ring bepflastert ist, weiter draussen braucht es vermutlich noch die restlichen Wochen. Was also soll das ganze? Was nutzt das schönste Verzeichnis, wenn man nicht gewillt ist, Änderungen vorzunehmen. Ich meine nicht, dass man nicht in der Lage wäre. Viele Stellen würden schon bedeutend von permanenten Blitzern und Abschleppdiensten profitieren oder einer Aufklärungskampagne zu Überholabständen und Seitenabständen zu parkenden KFZ. Politisch nicht gewollt und da muss man wenigstens so tun, als ob einen das interessiert."
http://www.tagesspiegel.de/berlin/um-ge ... kommentare

Als sowohl Rad- wie auch Autofahrer in Berlin sehe ich allerdings jeden Tag das die Medallie durchaus zwei Seiten hat - Verkehrsregeln haben für den überwiegenden Teil der Berliner Radfahrer noch nicht einmal mehr empfehlenden Charakter, was regelmässig durchaus suizidale Züge annimmt. Schwer zu sagen ob die Betreffenden lebensmüde sind oder lediglich den IQ einer verschimmelten Scheibe Brot haben.

Aktuell kommt jahreszeitlich bedingt wieder eine Spielart zum Tragen, die ich "Kreuzberger Ausmendeln" nenne: Schwarz gekleidete Fahrradfahrer fahren im Dunkeln ohne Licht im Regen mit Kopfhörern entgegen der Fahrtrichtung über möglichst grosse, vielbefahrene, bevorzugt schlecht bis kaum beleuchtete Kreuzungen und zwar nur dann, wenn sie selbst rot haben und der Querverkehr schon recht lange grün hat und infolgedessen nicht erst anfährt sondern mit regulärer Stadtgeschwindigkeit die Kreuzung quert. Wer nicht überfahren wird sondern nur liebevoll angehupt muss den Regeln folgend möglichst unflätige Bemerkungen in Richtung Autofahrer brüllen. Seltsamerweise kommen diese Zeitgenossen alle Jahre wieder erst im Herbst aus ihren Sommerlägern, dann aber in Scharen... Wer das mal live sehen möchte dem sei hiermit die Kreuzung Wiener Strasse/Skaltzer Strasse ans Herz gelegt. Immerhin ist da die nächste Feuerwache mit Notarztwagen keine 100m weg.

Ist schon speziell hier in der Bundeshauptstadt - maximal inkompetente Politik, maximal desinteressierte Verwaltung, Scheissegalhaltung weiter Teile der Bevölkerung. Eine gelungene Kombination. :lol:
superfalter
Administrator
Beiträge: 2736
Registriert: Di Mai 04, 2010 9:52 am
Faltrad 1: Birdy 10th Jubi
Faltrad 2: Brompton S1LX + M2LX
Faltrad 3: Frog 12" 3 Gang
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1978
Status: Händler
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von superfalter »

Oh ja habe als temporärer Autofahrer schon mal eine Lady angehalten. Schwarz, Musik, nicht mal irgendein Reflektor. Das verstehe ich auch nicht. Umsichtigkeit ist nicht weit verbreitet. Und überhaupt Musikhören beim Radeln sollte kontrolliert werden.
Muc-Falter
Beiträge: 1740
Registriert: Mi Apr 21, 2010 8:12 am
Faltrad 1: Brompton-m2l
Faltrad 2: Dahon Speed TR
Faltrad 3: Hercules E-Versa
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: München

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von Muc-Falter »

Wie willst Du das kontrollieren?
In angemessener Lautstärke darfst Du es, ebenso wie beim autofahren.
Da bliebe allein das Augenmerk auf die riesigen geschlossenen Kopfhörer ;)
frankd
Beiträge: 346
Registriert: Di Nov 29, 2011 9:31 pm
Geschlecht: m
Wohnort: Berlin

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von frankd »

Vielleicht sollten die Beamten im Senat mal lieber selber mehr Fahrrad fahren, dann wären ihnen schon einige Probleme aufgefallen und man bräuchte keine temporäre Meckerecke, die wahrscheinlich eh zu nichts führt. Denn wer soll die vielen hundert Einträge analysieren, dies sollte man lieber an die Bezirke verweisen, die kennen ihren Kiez besser als eine zentrale Behörde.
Außerdem bräuchte man nur die Unfälle mit Fahrrädern auswerten, dann bekommt recht schnell einen Überblick über die besonders gefährlichen Ecken.
Horny
Beiträge: 26
Registriert: Mi Nov 13, 2013 9:14 pm
Faltrad 1: Bromtpon S6RD
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von Horny »

Unfallauswertungen gibt es für Berlin schon, glaube ich. Ich erinnere mich, dass da beispielsweise die Schönhauser Allee ein Spitzenreiter war.

Mir und anderen Rad fahrenden Kollegen fällt interessanterweise auf, dass es tendenzielle Unterschiede zwischen dem Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern in den Bezirken der Stadt gibt. Dabei kommt der Nordosten gut weg, Wedding und Charlottenburg nicht so sehr. Vielleicht täuschen wir uns, aber unsere gemeinsame Wahrnehmung ist so. Spinnen wir?

Viele Grüße, Fritz
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Horny hat geschrieben:Unfallauswertungen gibt es für Berlin schon, glaube ich. Ich erinnere mich, dass da beispielsweise die Schönhauser Allee ein Spitzenreiter war.
Zahlenmaterial gibt es reichlich und durchaus Widersprüchliches. Z.B.

http://www.berlin.de/polizei/verkehr/statistik.html
http://www.adfc-berlin.de/aktionenproje ... ahrer.html

Die Schönhauser Allee wird zumindest hier http://www.bikeblogger.de/?p=6919 als Unfallschwerpunkt genannt. In anderen Berichten sieht die Rangfolge anders aus:

Platz 1: Frankfurter Tor (Friedrichshain). 51 Unfälle, 6 Schwerverletzte. 1,31 Millionen Euro Schaden (2004 bis 2008).
Platz 2: Danziger Straße/Eberswalder Straße (Prenzlauer Berg). 53 Unfälle, 1,30 Millionen Euro Schaden.
Platz 3: Danziger Straße/Prenzlauer Allee (Prenzlauer Berg). 45 Crashs, 1,25 Millionen Euro Schaden.

(aus 2010: http://www.berliner-kurier.de/archiv/wo ... 92238.html)

(...) an 7342 Unfällen im vergangenen Jahr waren Radler beteiligt. Vor zehn Jahren waren es noch 5900. Bei den Unfällen wurden 4533 Radfahrer verletzt, 628 von ihnen sogar schwer. Obwohl die Gruppe der Radfahrer nur mit 5,6 Prozent am Gesamtunfallaufkommen beteiligt sei, zeigten sich Radfahrer in der Verunglücktenbilanz mit einem Anteil von 31 Prozent stark überrepräsentiert. Brennpunkte waren unter anderem die Prinzenstraße/Ecke Moritzplatz und die Kreuzung Stralauer Allee/Warschauer Straße mit jeweils 17 Unfällen. Die Polizei geht zudem davon aus, dass nur ein Teil der Radunfälle überhaupt statistisch erfasst wird. Die Dunkelziffer liege bei 50 bis 65 Prozent, sagte der Chef der Verkehrsabteilung, Markus van Stegen. Das heißt: in Wirklichkeit gab es doppelt bis dreimal so viel Radunfälle wie in der Statistik aufgeführt. (...)
Seit 2001 hat sich die Anzahl der Radfahrer um 31 Prozent erhöht. 13 Prozent aller Wege in der Stadt werden inzwischen mit dem Fahrrad zurückgelegt, wie aus dem Verkehrsbericht des Senats "Mobilität in der Stadt" hervorgeht. Der Bezirk Mitte verzeichnet dabei den größten Zuwachs. Gegenüber 2001 stieg der Radverkehr sogar um knapp 80 Prozent. In Kreuzberg betrug die Steigerung 70 Prozent, in Prenzlauer Berg knapp 30 Prozent.
(aus 2013 http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell ... rlich.html)
Horny hat geschrieben:Mir und anderen Rad fahrenden Kollegen fällt interessanterweise auf, dass es tendenzielle Unterschiede zwischen dem Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern in den Bezirken der Stadt gibt. Dabei kommt der Nordosten gut weg, Wedding und Charlottenburg nicht so sehr. Vielleicht täuschen wir uns, aber unsere gemeinsame Wahrnehmung ist so.
Die Unterschiede gibt es mit Sicherheit. Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr, Verkehrsdichte, Anteil der "Landeier", Touristen, Senioren, "sportlichen Egomanen" :x unter den Autofahrern etc. dürfte sich durchaus unterscheiden, ebenso wie die Radfahrer von Typus und Verhalten her sicherlich nicht in allen Bezirken gleich verteilt sind.
Horny hat geschrieben:Spinnen wir?
Bestimmt! ;)
Pibach
Moderator
Beiträge: 8367
Registriert: Mi Aug 05, 2009 10:09 pm
Faltrad 1: Dahon Mu Ex
Faltrad 2: Dahon Mu Singlespeed
Faltrad 3: Gotway MCM V3
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1968
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: AW: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von Pibach »

Horny hat geschrieben: Mir und anderen Rad fahrenden Kollegen fällt interessanterweise auf, dass es tendenzielle Unterschiede zwischen dem Verhalten von Autofahrern gegenüber Radfahrern in den Bezirken der Stadt gibt. Dabei kommt der Nordosten gut weg, Wedding und Charlottenburg nicht so sehr. Vielleicht täuschen wir uns, aber unsere gemeinsame Wahrnehmung ist so. Spinnen wir?
Ja, ich nenne das “Pöbelgradient“.
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Mal ein kleines Update dazu: Die Umfrage ist nun seit über einem Jahr beendet mit durchaus umfänglicher Beteiligung und beeindrucken Ergebnissen. Passiert ist seitdem: Nix. Was ein eher schwaches Bild ist hinsichtlich des Versprechens des Senats sich um die Top 20 Meldungen zügig zu kümmern.

Die Auswertung ist hier zu finden: https://radsicherheit.berlin.de/sites/d ... Berlin.pdf

An vielen der Top-Hotspots fahre ich täglich oder wöchentlich vorbei und kann sie inhaltlich nachvollziehen. Oft wäre dort mit minimalstem Aufwand zumindest eine Entschärfung möglich. (Würde konsequent gegen Radweg- und Radstreifenparker vorgegangen könnte das Land Berlin vermutlich sogar innerhalb einer Woche seine kompletten Schulden bezahlen :shock: ). Einen Grund für die Untätigkeit beschrieb die Berliner Morgenpost bereits im Mai 2014, also knapp 1/2 Jahr nach Bendigung der Umfrage (http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell ... n-ist.html):

Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler (SPD)
bremste aber Erwartungen, auf eine zügige Beseitigung der Mängel. "Man kann Verkehrsschilder nicht einfach abschrauben, das ist ein Verwaltungsakt", sagte Gaebler. "Verkehrsschilder müssen zunächst abgeordnet werden, bevor sie entfernt werden können." Zunächst müssten Rechts- und Haftungsfragen geklärt werden.
Was soviel heisst wie: Wenn es um mehr geht als um das Abschrauben von ein paar Verkehrsschildern sollte man die Hoffnung wohl besser auf die nächste Generation verlagern. So ein Verwaltungsakt kann ja gerne mal länger dauern.

Ganz nebenbei sind aus den Top 20, um die man sich kümmern will, auch mal schnell nur noch Top 10 geworden:
Für die zehn am häufigsten genannten Kreuzungen sollen in den kommenden Monaten Lösungen erarbeitet werden.
Auch ansonsten bleibt von der ganzen Aktion wohl nichts ausser heisser Luft:
Neben den konkret benannten Gefahrenstellen meldeten Radfahrer auch allgemeine Ärgernisse. So beschwerten sich zahlreiche Teilnehmer über zugeparkte Radstreifen und die fehlende Kontrolle. Gaebler kündigte auch da Verbesserungen an. Bislang scheiterte eine wirksame Kontrolle des Halteverbots auf Radstreifen an einem Kompetenzstreit zwischen Polizei und Ordnungsämtern. Die Polizei ist für die Kontrolle des rollenden Verkehrs zuständig, die Ordnungsämter für den stehenden Verkehr. Unklar ist nun, wer für die in der Regel kurz haltenden Fahrzeuge zuständig ist.
Es wiehert der Amtsschimmel. Wie wäre es einfach mit "beide"? Gemäss dem Prinzip "first-come-first-serve"? Man scheint sich aber auf "keiner" verständigt zu haben.
"Seit der neue Polizeipräsident im Amt ist, ist die Bereitschaft der Polizei, sich aktiv zu beteiligen, gestiegen", sagte Gaebler. Noch in diesem Jahr seien gemeinsame Schwerpunktkontrollen gegen das Parken auf Radwegen geplant.
Das war wie gesagt im Mai 2014. Ich kann auf meinen Stammstrecken, die einige der hinsichtlich Radweg-/Radtreifen- und Zweite-Reihe-Parkens am heftigsten kritisierten ausmachen exakt keinerlei Veränderung feststellen und schon gar nicht, dass sich die Damen und Herren von der Rennleitung mittlerweile in irgendeiner Art und Weise um solcherlei Fehlparker kümmern würden. Ebensowenig das Ordnungsamt.
Zuletzt geändert von berlinonaut am Di Feb 17, 2015 3:43 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Motte
Beiträge: 5778
Registriert: Sa Aug 22, 2009 5:27 pm
Faltrad 1: Birdy Grey
Faltrad 2: Tern Verge Tour
Faltrad 3: Tern Link P24
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1922
Status: FALTradfahrer
Wohnort: sachichnich

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von Motte »

Ich empfehle fliehenden Bankräubern immer, einfach mit Pannenblinker auf dem Radweg stehen zu bleiben. Damit sind sie für die Ordnungsbehörden quasi unsichtbar und können in Ruhe abwarten, bis die Nahbereichsfahndung vorbei ist. ;)
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Gefahrenstellen in Berlin

Beitrag von berlinonaut »

Dass das Nichtstun der Berliner Verwaltung nicht folgenlos bleibt zeigt die polizeiliche Verkehrsunfallbilanz für 2014 für Berlin, aus der die Berliner Zeitung heute zitiert:
Radler leben in Berlin immer gefährlicher. Bei den Unfällen gab es 2014 einen Anstieg um 66 Prozent, geht aus offizielle Zahlen der Polizei hervor. Für die Fahrradfahrer in Berlin war 2014 kein gutes Jahr. Im Zeitraum von Januar bis Ende November ereigneten sich in der Stadt 7792 Verkehrsunfälle, bei denen Radfahrer verunglückten. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, als 4681 Fahrradfahrer Unfälle erlitten, ist das ein Anstieg um zwei Drittel. Dies geht aus der Unfallbilanz der Berliner Polizei hervor, wie Innen-Staatssekretär Bernd Krömer (CDU) dem Grünen-Abgeordneten Harald Moritz jetzt auf dessen Anfrage hin mitgeteilt hat.

„Es ist eine ernüchternde Bilanz“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag. Der Anteil der Radfahrer an der Zahl der Verletzten habe sich deutlich erhöht – und das, obwohl sich der Senat zum Fahrradverkehr bekannt hat und ihn fördern will. Laut Polizei gab es von Anfang Januar bis Ende November 2014 in Berlin 13.777 Verkehrsunfälle, bei denen Menschen verunglückten. In mehr als der Hälfte dieser Fälle kamen Radfahrer zu Schaden. Zum Vergleich: 2013, als es von Anfang Januar bis Ende November insgesamt 12 891 Unfälle mit Personenschäden gab, betrug ihr Anteil lediglich etwas mehr als ein Drittel. (...)
Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/f ... 87254.html

Die offizielle Statistik scheint noch nicht fertig oder noch nicht öffentlich zugänglich zu sein - üblicherweise wäre sie hier zu finden: http://www.berlin.de/polizei/aufgaben/v ... statistik/ Über die Aussagekraft amtlicher Statistiken in diesem Themengebiet haben wir an anderer Stelle schon kilometerlang diskutiert, das können wir uns alsu hier hoffentlich ersparen, zumal es ja hier "nur" um den Vergleich mit Zahlen aus dem Vorjahr geht, die unter den gleichen Bedingungen erhoben wurden. In jedem Fall ist der Anstieg sowohl bei der absoluten Zahl an der Polizei bekannten Unfällen von Radfahrern um 2/3 (!) als auch der prozentuale Anstieg an bei Unfällen verletzten Radfahrern von 1/3 auf 50% aller bei Unfällen Verletzten sehr heftig - und wohl weit überproportional zu einer gestiegenen Fahrradnutzung. Zudem ist auch die Zahl der bei Verkehrsunfällen insgesamt Verletzten deutlich gestiegen. Mit anderen Worten: Egal wie anarchisch bis selbstmörderisch die Berliner Radler unterwegs sind - hier scheint Aktivität der Politik mehr als angebracht...
Antworten