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Neue Kette, Empfehlung?

Sattel, Reifen, Anhänger, Bekleidung...
yasin
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Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von yasin »

Ja, ich weiß. Wenn es um Ketten und Pflege geht, scheiden sich die Geister :D

Bei meinen ganz knapp 7000km mit dem Dahon Mariner, erreiche ich jetzt einen Punkt wo hier und dort was ausgetauscht werden muss. Wie schonmal an anderer Stelle erwähnt, habe ich das letzte mal vor einem Vierteljahrhundert das letzte mal hier und dort was „gebastelt“.

Von Werk aus war/ist eine „KMC Rust Buster“ drauf. Ob gut oder schlecht...? Zumindest habe ich bislang keine Probleme. Aber die Kettenlehre sagt „tauschen“. Der 1% Nupsi rutscht geschmeidig durch. Allerdings habe ich keinerlei Probleme mit der Schaltung oder anderweitig. Sie läuft einfach.

Dennoch, möchte ich gerne eine frische draufmachen. Ich will mir die „gängigen“ Wartungsarbeiten aneignen. Neue Bowdenzüge für die Bremsen muss ich auch tauschen (aber die Hülle ist noch super, die lass ich dran). Ausgefranst. Draht durch die Hülle ziehen sollte ich noch hinkriegen.

Gibt es kurze knackige Empfehlungen für eine neue Kette? Einen Kettennieter muss ich mir auch noch besorgen.

Grüße
Yasin
Raffineur
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von Raffineur »

Ich würde sagen, es gibt zwei Klassen von Ketten:

1. Die üblichen Schaltungsketten der bekannten Marken (SRAM, Shimano, KMC, ...). Sie mögen sich in Kleinigkeiten unterscheiden, haben aber alle Gemeinsamkeiten: nämlich runde Bolzen.

2. Die (mit Glück in der Ebucht noch ergatterbare) Rohloff S-L-T 99. Die hat keine runden Bolzen, war in der Herstellung entsprechend teurer, hält aber auch deutlich länger, weil die Flächenpressung viel geringer ist.

Dreimal dürft ihr raten, womit ich mein Dahon antreibe 8-)
EmilEmil
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von EmilEmil »

Raffineur hat geschrieben: Mi Mai 27, 2020 4:56 am Ich würde sagen, es gibt zwei Klassen von Ketten:...…….
1. Die üblichen Schaltungsketten der bekannten Marken (SRAM, Shimano, KMC, ...). Sie mögen sich in Kleinigkeiten unterscheiden, haben aber alle Gemeinsamkeiten: nämlich runde Bolzen.
…………..
2. Die (mit Glück in der Ebucht noch ergatterbare) Rohloff S-L-T 99. Die hat keine runden Bolzen, war in der Herstellung entsprechend teurer, hält aber auch deutlich länger, weil die Flächenpressung viel geringer ist.
………...
Dreimal dürft ihr raten, womit ich mein Dahon antreibe 8-)
Ich rate nicht, denn eine Kette, die keine runden Bolzen hat, würde ich sowieso nicht kaufen. Jede Kette benötigt als Verbindung zwischen Innenlasche und Außenlasche ein Drehgelenk, damit die Kette aus einer gestreckten Geometrie (Z. B. Lasttrumm) auf eine Polygon-Geometrie unterschiedlich großer Kettenräder (Ritzel bzw. Kettenblätter) einschwenken kann. Ein Drehgelenk mit unrunden Bolzen ist mir nicht bekannt.
Rohloff hatte nicht kreisförmige Rollen (Zitat aus Wikipedalia):
"Die Form der Rollen war nicht kreisförmig und vermied so punktförmige, verschleißstarke Belastung an der Kontaktstelle zum Zahnrad".
https://wikipedalia.com/index.php/Rohlo ... hrradkette
Dazu ist zu sagen: Interessant ! Wieviel das bzgl. Verschleiß bringt, da bin ich skeptisch. Denn die Rollen können die unrunde Kontur ja nur außen haben (Die Rolle muß sich mit ihrer Innenkontur auf der Außenkontur der Lagerkragen drehen können, da geh ich mal von kreisförmigen Konturen aus ! Bei dem angeführten Effekt (Niedrigere Flächenpressung zwischen Rolle und Kettenrad !) muß die Kontur der Kettenräder mitspielen. Darauf hat ein Kettenhersteller keinen Einfluß ! Das könnte der Problempunkt sein. Zur Erinnerung: Die Abnutzung von Ketten-Bolzen und Lagerkragen wirkt sich so aus, wie wenn die Kette längere Innenlaschen hätte. Längere Laschen heißt aber, daß diese versuchen, auf den Kettenrädern einem größeren Lagedurchmesser ein zu nehmen. Da die Außenlaschen in der Länge konstant bleiben, ergibt sich wegen des Wechsels von Außenlasche-Innenlasche-Außenlasche-Innenlasche usw. kein stabile Lage der Kette auf den Kettenrädern. Ein Ausgleich dafür kann nur durch die vorhandenen Toleranzen erfolgen. Bei einem bestimmten Grad an Verschleiß springt die Kette dann über die Köpfe der Kettenradzähne. Möglicherweise war das ein Anlaß für die Rohloff'schen Überlegungen und nicht die Idee mit der geringeren Flächenpressung.
Ein Indiz für die Wirksamkeit dieser Idee wäre z.B., daß andere Ketten-Hersteller diese Rohloff-Idee aufgegriffen hätten. Haben sie aber nicht. Was bei der bekannten Trägheit der Hersteller von Fahrrad-Technik aber nichts Besonderes ist. Die angeführte Rohloff-Kette war (ist) bestimmt eine von den besseren. Nebenbei: Iich verwende seit 2008 die Connex-Ketten und bin damit bisher ganz gut gefahren. Diese Rohloff-Kette war mir 2008 für eine Getriebenabe zu teuer.

MfG EmilEmil
Zuletzt geändert von EmilEmil am Do Mai 28, 2020 9:02 am, insgesamt 1-mal geändert.
EmilEmil
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von EmilEmil »

Fehler der Software ! Weg damit !
yasin
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von yasin »

Ich habe jetzt mal eine blöde Frage. Ich zähle an meiner (Werks)kette 59 Glieder bzw 118 „Röllchen“. Ich habe 2x gezählt (1x Gliederelement und einmal nur die Röllchen).

Nun wollte ich gerne eine KMC x8 bestellen. Ich habe die Shimano Altus Schaltung mit 8er Kassette.

Die Kette KMC x8 wird mit 114 Gliedern angegeben. Die x9 kurioserweise ebenso.

https://www.amazon.de/dp/B004TGL2K8/?co ... _lig_dp_it

https://www.amazon.de/KMC-Schaltungsket ... kmc&sr=8-2

Das kann doch nicht hinkommen oder bin ich zu blöd?

Ich kann doch nicht den Rest mit Kettenschlössern auffüllen...? *auf-dem-schlauch-steh*

Bei den örtlichen Fahrradhändlern ist hier allgemein die Hölle los. Kein Bock mich 45Min irgendwo anzustellen. Auch wenn ich sonst gerne den örtlichen Handel unterstützen möchte und sonst tue.

I need help :?

Grüße
Yasin

Edit: Ich dachte zuerst an Fehler in der Artikelbeschreibung. Aber zB auf Bike Components werden auch 114 Glieder angegeben.
https://www.bike-components.de/de/KMC/X ... ch-p68904/
EmilEmil
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von EmilEmil »

Die meisten Ketten wurden (werden ) in unterschiedlichen Längen hergestellt. Die 114 Glieder sind Ketten für einen "typischen" Straßenantrieb. Bei der Zählung wird jede Lasche (Egal, ob Innenlasche oder Außenlasche) einzeln gerechnet. Soviel Rollen = soviel Laschen. "Typischer" Straßenantrieb ist 2-fach Rennrad. Z. B., Kompakt mit 50/34 Zähnen oder Heldenkurbel mit 53/39 Zähnen vorn und hinten 11 bis 26 Zähne Ritzel. Rennräder haben dazu noch kurze Kettenstreben um die 410 [mm] oder weniger.
Bei Falträdern sind die benötigten Kettenglieder-Zahlen bei sauberer Konstruktion größer, da wegen der weniger "liegenden" Fahrposition längere Kettenstreben eingesetzt werden (ca. 430 [mm], Stichwort Gewichts-Verteilung !) und wegen der kleineren Raddurchmesser größere Kettenräder nötig sind (Stichwort : max. Entfaltung). Dazu kommt der Einsatz von MtB-Schaltwerken wegen des bei Faltradlern vorhandenen Bedürfnisses nach kleinen Entfaltungen (Stichworte: Weniger Kondition, mehr Gewicht (Der Olympionike = Athlet mit austrainiertem Körper ist keine Option mehr :roll: ).
Dazu ist im letzten Jahrzehnt bei den Mtb-lern (Radstand ca. 112 [cm] bei Fully) der 1-fach Antrieb mit großen Ritzeln 50 Z/ 51 Z mit angepaßter Schalt- und Spann-Kapazität dazugekommen. Und nicht zu vergessen, daß´der Pedelecco-Boom häufig mit Akku zwischen Sitzrohr und Laufrad zu noch längerem Radstand (125 [cm] ?) geführt hat. Die Kette muß natürlich den Abstand Tretkurbelachse-Hinterachse überbrücken. Pedelecco-Ketten sind um 130 Glieder lang. Verständlich, daß die Hersteller für eine längere Kette auch mehr Geld verlangen müssen. Nur wittern viele Anbieter gleich das supergroße Geschäft und dichten den Pedelecco-Ketten zusätzliche Eigenschaften an, die nicht vorhanden sind, und nehmen exorbitant hohe Preise.
Bei den Kettenlängen gilt es aufzupassen, da es gute Gründe für unterschiedliche Längen gibt. Nebenbei: Die Getriebenaben in geschlitzten Ausfallenden benötigen nur ca. 96 Glieder, wenn ich mich richtig erinnere. Ich zähle aber nicht extra nach. Bei mir sind Connex-Ketten im Einsatz.
Soweit meine 7 Zent !

MfG EmilEmil
yasin
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von yasin »

Danke EmilEmil für die ausführliche Erläuterung. So im groben habe ich es glaube ich verstanden, warum das so ist wie es ist. :idea:

Trotzdem weiß ich nicht, welche Kette ich mir nun holen soll? Ich will da jetzt auch keine Wissenschaft daraus machen. Ich möchte nicht die billigste Qualität, aber die Profi-super-highend Qualität aus dem SpaceX Antrieb brauche ich jetzt auch nicht unbedingt. :mrgreen:
EmilEmil hat geschrieben: Fr Mai 29, 2020 7:59 pmBei mir sind Connex-Ketten im Einsatz.
Wenn ich mir die 8fach Ketten auf der Connex Seite anschaue, so ist die Connex 8sE die einzige Kette, wo man bei der Bestellung die Länge angeben kann.

https://shop.connexchain.com/Artikel/24 ... tahl).html

Die kürzeste mit 124 Gliedern liegt hier bei rund 50€... alle anderen werden hier ebenfalls mit 114 Gliedern (zu kurz) angegeben.

Welche Connex sorgt denn bei Dir für Vortrieb und warum?

Grüße
Yasin
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von Splithub »

Hallo Yasin,
ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass und warum bei dir so eine lange Kette nötig ist. Ich habe vor kurzem eine neue auf ein 20" Faltrad montiert, mit vorn 56Z Kettenblatt und hinten 36Z größtem Ritzel. Die war 112 Glieder lang und ich hätte noch 2 Glieder abmachen können zur Längenoptimierung.
Wie sieht dein Schaltwerk aus wenn du den langsamsten Gang eingelegt hast? Ein Foto davon wäre optimal. Dann könnte man sehen ob sie nicht vielleicht unnötig lang ist - aus fertigungsökonomischen Gründen nicht abgelängt wurde.
MfG
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von Ch.Bacca »

yasin hat geschrieben: Fr Mai 29, 2020 4:31 pm ... Die Kette KMC x8 wird mit 114 Gliedern angegeben. Die x9 kurioserweise ebenso. ...
Was ist daran kurios? Die nötige Kettenlänge wird nicht durch die Anzahl der Gänge beeinflusst. Das ist ein Ergebnis von Rahmengeometrie, Schaltwerk und maximaler Zähnezahl vorne und hinten.
Splithub hat geschrieben: Sa Mai 30, 2020 9:39 am Hallo Yasin,
ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass und warum bei dir so eine lange Kette nötig ist. ...
Ich auch nicht. Mein Tern Link hat vorne 56 und hinten maximal 34 Zähne und kommt mit 110 Gliedern aus.

Ja, ein Foto im niedrigsten Gang wäre hilfreich.

So sieht das bei mir aus:
http://faltradforum.de/tern-f72/tern-li ... tml#p55311
yasin
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Re: Neue Kette, Empfehlung?

Beitrag von yasin »

Ch.Bacca hat geschrieben: Sa Mai 30, 2020 10:21 am
Splithub hat geschrieben: Sa Mai 30, 2020 9:39 am Hallo Yasin,
ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass und warum bei dir so eine lange Kette nötig ist. ...
Ich auch nicht. Mein Tern Link hat vorne 56 und hinten maximal 34 Zähne und kommt mit 110 Gliedern aus.

Ja, ein Foto im niedrigsten Gang wäre hilfreich.

So sieht das bei mir aus:
http://faltradforum.de/tern-f72/tern-li ... tml#p55311
Ok. Jetzt kommt der Moment wo ich was dazulerne. Dann vermute ich so wie ihr es geschrieben habt, das die Kette von Werk aus einfach länger belassen wurde. Mich hat halt irritiert, warum immer „nur“ 114 Glieder angegeben werden und ich an meiner Kette eben 118 zähle. Das hat mich verunsichert. Damit ich nicht falsch kaufe, habe ich hier nachgefragt.

Ich zähle mal 52 und mal 53 Zähne am Kettenblatt. Wird vermutlich 52 sein. Die 8er Kassette ist 11-32.

Hier ein paar Bilder auf die schnelle:
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