Abstell-Einrichtungen für Räder (Falträder) mit Bügeln zum Anschließen

[EmilEmil]

Es kommt bei mir eher selten vor, daß ich Abstelleinrichtungen für Räder vor Supermärkten, Baumärkten, U-Bahn-Stationen, beim Bäcker u.a. benutze, da ich fast alles zu Fuß erreichen kann.
Im Fall der Fälle ist es dennoch nervig und unterbleibt wegen Beschädigungs-Gefahr, wenn vom Rad (Faltrad) angebotene Einrichtungen (gemeinhin als "Fahrradständer", besser Fahrradabstellständer, bezeichnet) nicht genutzt werden können, zB wegen zu großer Reifenbreite, Einklemmen der Bremsscheiben bei Disc-Ausrüstung oder schlichtweg wegen unpassender Geometrie (Faltrad 20" oder kleiner ?). Ein weiteres Problem ist häufig die Unmöglichkeit, das Rad mit einem Kabel-,Bügel- oder Glieder-Schloß irgendwo anzuschließen. Das liegt aber manchmal auch an der von den Schloßherstellern angebotenen, zu kurzen Schließ-Länge.
Bei der Radl-Technik hat sich in den letzten 3 Jahrzehnten Einiges weiter entwikkelt, während die im Fokus stehenden Einrichtungen da nach meinem Eindruck ziemlich hinterher hinken.
Ich bin nun gespannt, Erfahrungen und Meinungen von anderen Radlern mitgeteilt zu bekommen, da mein eigenes Schatzhaus in dieser Hinsicht ausgesprochen beschränkt ist.
Um rege Teilname wird gebeten !

MfG EmilEmil

[berlinonaut]

Was durchaus brauchbar funktioniert sind die sogenannten Kreuzberger Bügel (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzberger_B%C3%BCgel). Die passen auch für Falter und es gibt sie in vielen Varianten (http://www.abex-berlin.de/index.php?page=anlehnbuegel) schon seit 30 Jahren. Das einzige Problem: es gibt immer zu wenige davon. Aber auch sonst habe ich eher selten Anschliessprobleme mit Brommi + kurzem Bordo. Passiert aber auch bei mir nicht so häufig, da das Brommi meist mit rein kommt.

Der neueste Trend sind hier in Berlin Fahrradboxen (http://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/ ... hnhof.html) noch sind es wenige, es werden aber langsam mehr, vorwiegend an Bahnhöfen bisher. Könnte ich mir auch am Mietshaus oder am Bürohaus vorstellen - dann müssen teure Räder nicht immer mit nach oben (was je nach Rad, Beladung, Etage und Fitnesszustand kein Spass ist) und wettergeschützt wäre es auch noch. Spätestens wenn man als Mietshausbewohner ein Pedelec fährt wäre sowas eine gute Sache denke ich.

[spargelix]

Zitat Berliner Morgenpost:"Die Türöffnung ist 116 Zentimeter hoch und 80 Zentimeter breit ist. Die Tiefe der Box beträgt 198 Zentimeter."

Ist ja super! Volumenmäßig Parkboxen für Porsche Cayenne oder Audi Q7. KFZ-mässig fahre ich aber Fiat Panda, faltradmäßig aber eben Brommi.

Da finde ich ich die Bromptonboxen in UK schon etwas besser. Oder eben die extra grossen Schließfächer.

[CycoRacer]

Mir gefallen Anlehnbügellösungen oder Mischformen wie diese hier:
http://runge-bank.de/modelle/osna-parker

Ansonsten stelle ich mein Fahrrad zwar am Fahrradständer ab, vermeide es aber, das Vorderrad in eine Haltevorrichtung zu klemmen. Mit meinem nach außen faltenden Zweibeinständer habe ich meinen eigenen robusten und sicheren Fahrradständer immer mit dabei.

Gruß
Reimund

[Motte]

Das Ruhrgebiet ist (immer noch) geprägt, vom Stolz des kleinen Mannes mit einem KFZ der Arbeitswelt entfliehen zu können. Auch bei den Nachfahren der Arbeiter im einst staubigen Ruhrgebiet festigt das Auto nach wie vor das Selbstwertgefühl. So sieht vielfach auch die Alltagswelt aus. Selbst beim großen Fahrradladen findet man 300 KFZ Parkplätze und einen Fahrradständer Marke Felgenkiller für 4 Fahrräder. Umdenken findet hier nur sehr zaghaft statt - die neuen Aldi und Lidl Läden sind da mit ihren Edelstahl Anlehnbügeln vorbildlich.
Wir haben hier sonst von kommunaler Seite den VRR Bügel -> http://www.tk-absperrtechnik.de/Fahrrad ... 7-248.html
Den findet man an etlichen Stellen, die sich autoverliebte Stadtplaner ausgedacht haben. Also meist da, wo man sie nicht braucht und oft hinter Büschen versteckt oder beim Rangieren von KFZ platt gefahren. Hatte mich mal mit Osis unterhalten und fand sein Bemühen um gescheite Abstellanlagen vor Supermärken bemerkenswert. Aber da soll er besser selbst was zu sagen.
Ich selbst hoffe auf die Gier der Einzelhändler die Kunden mit den teuren E - Bikes anzulocken. Die lassen sich nämlich nicht mit irgeneinem Ring am Boden oder einem Schlitz im Beton abspeisen.

Ich hab an den Tern Rädern ein Trelock 450 Rahmenschloss - mit der ZR 455 Ansteckkette. Da hab ich mit dem Anschließen kein Problem - das geht fast überall.

[EmilEmil]

Erstmal Dank für die bisherigen Beiträge.
Unter http://www.abex-berlin.de/index.php?page=anlehnbuegel von @berlinonaut ist eine Vielzahl von Lösungen gelistet und mit Bild erläutert. Leider fehlen entsprechende Anwendungsfälle (am besten Bilder mit verschiedenen Rädern, speziell Falträder !).
Wie soll jemand von den "nackten" Bildern entscheiden, welche Lösung tauglich ist. @Motte hat ja schon erwähnt, was bei einem Fremd-Entscheider (Fahrrad-Hasser ?) dabei rauskommt (rauskommen kann ?). Angesichts der vorhandenen Kommunikationsmöglichkeiten bewegt sich unsere Gesellschaft anscheinend immer noch in der Steinzeit (Frettchen-Feuerstein-Syndrom ? )
Dank an @berlinonaut, daß er die in Berlin angebotenen Jumbo-Schließboxen ins Spiel gebracht hat ((Maße: B=80, H=116. T=198 cm³) von @spargelix). Hier will ich nur ergänzen, daß zB für einen 20" Falter oder kleiner ein großes Schließfach am Bahnhof ((B47 x H61 x T91 cm³) 24 [h] für 5 Euro) ausreichen sollte.
Zwar ist die Höhe mit 61 [cm] auch für einen gut konstruierten Falter i.A. zu knapp, mit leichter Schräglage sollter dieser Falter aber bei einer Diagonalen von 77 [cm] noch unterzubrigen sein. Das geht aber nicht bei lieblos konzipierten Faltern mit mehr als 40 [cm] Breite. Bei der Höhe muß aber auch ordentlich (kleines Maß) konstruiert sein !
16" Räder wie das Brompten können sicher ohne Schräglage untergebracht werden. Das wird ja häufig positiv hervorgehoben, wenn da eine ganze Batterie von Bromptons in Bahnschließfächern gezeigt wird. Da gehe ich jetzt mal von etwa gleicher Größe der Britischen Schließfächer im Vergleich zu den Deutschen aus.

MfG EmilEmil

[berlinonaut]

Erstmal Dank für die bisherigen Beiträge.
Unter http://www.abex-berlin.de/index.php?page=anlehnbuegel von @berlinonaut ist eine Vielzahl von Lösungen gelistet und mit Bild erläutert. Leider fehlen entsprechende Anwendungsfälle (am besten Bilder mit verschiedenen Rädern, speziell Falträder !).

Da hab ich mal fluchs was gemacht für Dich:

Dank an @berlinonaut, daß er die in Berlin angebotenen Jumbo-Schließboxen ins Spiel gebracht hat ((Maße: B=80, H=116. T=198 cm³) von @spargelix).

Es sind ja zwei verschiedene Anbieter in dem Artikel genannt: Die Bahnhofsvariante sind diese hier: http://www.bikeandridebox.de/ Deutlich günstiger mit 1€ je 24h sind diese: https://www.velo-easy.de/ - beide finde ich interessant. Auf der Velo Berlin waren in diesem Jahr eine ganze Reihe Aussteller von Fahrradparksystemen. Ein flottes Scrollen durch die Ausstellerliste unter http://veloberlin.com/ausstellerverzeichnis_2016.html ergab (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und inhaltliche Qualität):

http://www.cervotec.de/
http://www.innovametall.at/home.html
http://klaverfietsparkeren.nl/
http://www.orion-bausysteme.de/
http://radkompetenz.at/1128/sicheres-fa ... servieren/
http://www.rasti.eu/de/
http://www.wsm.eu/

Ein bisschen was bewegt sich also doch. Hier im grosstädtischen Bereich mit hoher Klaugefahr sehe ich schon den Bedarf für sichere und witterungsgeschützte Unterbringung. Je höher der Radverkehrsanteil steigt desto mehr. Wer viel fährt will das halt nicht mit einer Schrottmöhre tun, bei der Verlust egal ist und ein Pedelec würde ich ohne sichere Abstellmöglichkeit erst gar nicht anschaffen. Und ein hochwertiges Rad nicht draussen lassen. Und die darf dann eben nicht nur zu Hause sein sondern muss auch da verfügbar sein, wo man hinwill, also am besten überall. Dass das nicht gegeben ist ist ein Grund, warum ich Brompton fahre - das kommt fast überall mit rein. Draussen bleibt es nur sehr selten und dann meist kurz und dass häufiger aus Bequemlichkeit als aus Notwendigkeit. Bisher hat sich tatsächlich nur einmal jemand über das mitgenommene Rad beklagt - ein Wachmann der Sorte "mein Hirn ist dem managen lebenserhaltener Körperfunktionen vollständig ausgelastet" in einem Shoppingcenter. Das Brommi war da auch nicht gefaltet, sonst hätte er es wohl gar nicht bemerkt.

Ansonsten gibt es mittlerweile ja auch einige Fahrradparkhäuser in Deutschland - meist an grossen Bahnhöfen. Das scheint auch ganz gut angenommen zu werden.

[EmilEmil]

@berlinonaut, 3-mal den Daumen hoch für Deinen letzten Beitrag !

MfG EmilEmil

[bergauf]

Ich bin nun gespannt, Erfahrungen und Meinungen von anderen Radlern mitgeteilt zu bekommen, da mein eigenes Schatzhaus in dieser Hinsicht ausgesprochen beschränkt ist.

Da muß man das Rad nicht neu erfinden (Vorsicht, Kalauer...)

Der ADFC hat sich Gedanken gemacht und bietet über Fahrradständer Infomatierial an. Für Planer, damit die sich etwas aufschlauen können, für Bügelhersteller, damit die ihre Dinger vom ADFC bewerten lassen können, etc. Alles wunderschön.

Nur... Es interessiert sich keiner ernsthaft dafür. Es werden halt die üblichen 0815-Felgenkneifer hingestellt, weil man das schon immer so gemacht hat, und fertig.
Mein Arbeitgeber z.B. hat zwar sogar einen überdachten Fahrradparkplatz, aber über die Felgenkneifer ist man da nicht hinausgekommen...

Naja... Mit dem Trecker und mit dem Falter gibts kaum Probleme. Die haben einen vernünftigen Ständer, und ich muß die Laufräder nicht in den Felgenkneifer quetschen. Kann man ja auch einfach zwischen rein stellen. Wirklich ungünstig ist es nur mit der Liege (2x20"). Steht sehr labil, und Laufrad in den Felgenkneifer kommt nicht in Frage. Also lege ich sie regelmäßig daneben ins Gras (ich warte darauf, dass sich irgendein Dienstbolzen beschwert...). Tja.

In meinem Ich-war-in-Hamburg-Thread (->"Reisen") habe ich auch zwei Bilder....:





Behelfsmäßig am Anlehnbügel angekettet, nachdem ich das Schloß verloren hatte.

bergauf

[EmilEmil]

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Nur... Es interessiert sich keiner ernsthaft dafür. Es werden halt die üblichen 0815-Felgenkneifer hingestellt, weil man das schon immer so gemacht hat, und fertig.
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Wirklich ungünstig ist es nur mit der Liege (2x20"). Steht sehr labil, und Laufrad in den Felgenkneifer kommt nicht in Frage. Also lege ich sie regelmäßig daneben ins Gras (ich warte darauf, dass sich irgendein Dienstbolzen beschwert...). Tja...............
bergauf

Danke für den Beitrag !
Interesse für bessere Abstellmöglichkeiten zu wecken, ist genau mit ein Grund für diesen Faden. Ich bin mir sicher, daß es besser ist, sich an der Funktionalität des Abstellens zu orientieren als Abstelleinrichtungen nach irgendwelchen Design-Kriterien (Kosten-treibender Lifestyle-Blödianismus ?) auszuwählen. Dabei bin ich gar nicht gegen ordentliches Design, aber zuerst kommt die Funktion !
Ein Faltrad ist wegen anderer Geometrie (Die Hauptparameter unterscheiden (sollten !) sich aber von der Mehrzahl der Aufrecht-Räder nicht) dabei gesondert zu berücksichtigen.
Schön, daß Liegeräder erwähnt wurden. Auch das ist eine spezielle Zielgruppe.
Gibt es dafür keine Ständer zum Erreichen des stabilen Stands, wenn sich die Räder nicht mehr drehen ? (Hab selber keine Ahnung von Liegerädern, da sie bei mir nicht im Fokus stehen !)

MfG EmilEmil