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20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Sattel, Reifen, Anhänger, Bekleidung...
Harry
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von Harry »

Pibach hat geschrieben:
In der urbanen Praxis hat man aber auch selten gute Straßen, zumindest in Berlin ist das sehr durchwachsen.

Daher sind breitere Reifen den schmaleren eigentlich in allen Belangen überlegen, dies gilt besonders für kleine Räder, bis auf Gewicht und Packmaß.
Die Einstellung zum Rad spielt aber auch eine entscheidende Rolle und ein schmaler Slick läd zum fahren ("rasen") ein. Wenn ich auf meinem roten Flitzer (Vitesse <10kg) unterwegs bin, komme ich meistens verschwitzt an, weil man auf einem leichten, sportlichen und optisch ansprechenden Rad einfach nur treten will.

Beim Einkaufsfalter (auch Vitesse >13kg), mit 47mm Reifen (bald 55mm Big Apple), Gepäckträger, 30cm höherem Vorbau und ca. 5Kg mehr Gewicht, fahre ich bewusst langsam und die Gegend beobachtend. Ein Gleiter...

Apropos Luftdruck:
Kojak ist wohl der gängigste Slick in der Runde. Mit wie viel bar fahrt ihr den?
Zuletzt geändert von Harry am Mi Sep 26, 2012 10:07 pm, insgesamt 1-mal geändert.
derMac
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:Auf perfekt glatter Strecke ist ein harter Reifen im Vorteil, ja, theoretisch roll Stahl auf Stahl am besten.
Ich hab ja weder was von perfekter Straße noch von harten Reifen geschrieben. ;)
Allerdings gilt das schon nicht mehr auf "rauem" Asphalt, schon da sind etwas weichere Reifen im Vorteil.
Ja, und schmale Reifen sind bis zu hohen Drücken weich.
Wobei breitere Reifen immer etwas leicher rollen, da sie kürzere Aufstandsfläche haben.
Nein, breitere Reifen rollen nicht immer leichter, nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Gibt da im Velomobil Forum z.B. aussagekräftige Ausrolltest, wobei breite Reifen wie der F-Lite ganz vorne liegen.
AFAIK liegen dort immer die schmalen Reifen vorn wenn die Testbedingungen sinnvoll sind.
Mit rauer werdendem Untergrund geht das Optimum gegen etwas geringeren Luftdruck, das ist auch empirisch untersucht und gilt bereits für raue Straße. Im Gelände sowieso. Thread zu Diskussionen zum Rollwiderstand ist übrigens hier.
Du kannst nicht einfach den Luftdruck bei schmalen und breiten Reifen vergleichen. Breite sind bei gleichem Druck viel härter. In den dort von dir verlinkten Tabellen haben auch die schmalen den geringsten Rollwiderstand wenn mit sinnvollen Drücken verglichen wurde.
Ist ein anhaltendes Vorurteil, dass schmale Reifen schneller wären als breite, liegt vermutlich historisch daran, dass man früher keine weich abrollenden Gummimischungen mit geringem Walkungsverlust hinbekommen hat und daher immer auf sehr hohen Luftdruck ausgerichtet war. Und breite Reifen konnten damals keinen hohen Druck ab.
Ich habe nie pauschal behauptet, dass schmale Reifen schneller wären. Aber auch heute noch können breite Reifen nicht so hohe Drücke ab wie schmale.
In der urbanen Praxis hat man aber auch selten gute Straßen, zumindest in Berlin ist das sehr durchwachsen.

Daher sind breitere Reifen den schmaleren eigentlich in allen Belangen überlegen, dies gilt besonders für kleine Räder, bis auf Gewicht und Packmaß.
Schmale Reifen sind schon bei mäßig guten Straßen schneller, nur bei wirklich schlechten nicht.

Mac
Rone
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von Rone »

@Harry: Nenndruck, Brompton 32mm: 8bar.
Pibach
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von Pibach »

derMac hat geschrieben:
AFAIK liegen dort immer die schmalen Reifen vorn wenn die Testbedingungen sinnvoll sind.
Wo siehst du das?
Soweit ich weiss Nein, sondern die breiteren.
Die Aufstandsfläche ist bei gleichem Druck dann kürzer, deswegen. Der optimale Druck um vielleicht 4 Bar wird auch von Breitreifen erreicht, die ganz hohen Drücke bringen nur was auf Rollenprüfstand. Das liegt an den modernen Karkassen, die auch bei starker Walkung wenig Energie schlucken.

Auf guter Strasse ist dieser Vorteil breiter Reifen allerdings gering, im Mix mit Kopfsteinpflaster, den typischen Asphalt Schäden etc bringt es aber schon ein paar Prozent.

Leider gibt es aber kaum auf Performance ausgelegte breite Reifen. Neben dem F-Lite kenne ich nur Greenspeed Scorcher. In 26“ gibt es noch den Super Moto. Oder Kojak in 50mm. Allerdings rollen die Big Apple bereits recht ordentlich.
derMac
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von derMac »

Harry hat geschrieben:Welche Felgenbreite verträgt er denn? Die "normalen" Kinetix Comp haben 19mm, glaube ich. Außen gemessen dürfte der Refen annähernd bündig mit der Felge abschließen. Bei 10bar könnte der schon mal springen.
ETRTO-Tabelle. Wenn die Maulweite wirklich 19 mm beträgt ist die Felge eigentlich zu schmal. Aber der Reifen soll breit bauen.

Mac
derMac
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:
derMac hat geschrieben:
AFAIK liegen dort immer die schmalen Reifen vorn wenn die Testbedingungen sinnvoll sind.
Wo siehst du das?
Gleich in der 1. von dir geposteten Tabellesind fast alle Reifen mit geringem Rollwiderstandsbeiwert schmal.
Die Aufstandsfläche ist bei gleichem Druck dann kürzer, deswegen. Der optimale Druck um vielleicht 4 Bar wird auch von Breitreifen erreicht, die ganz hohen Drücke bringen nur was auf Rollenprüfstand. Das liegt an den modernen Karkassen, die auch bei starker Walkung wenig Energie schlucken.
Die hohen Drücke bringen auch auf der Straße was, ich fahr auf dem Rennrad ca 9 bar. Die Aufstandsfläche als alleiniges Kriterium für den Rollwiderstand ist viel zu stark vereinfacht.

Mac
Pibach
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von Pibach »

Mac, das sind Werte vom Rollenprüfstand, das sind Stahlrollen, also für die Praxis wenig Wert, je härter desto besser hier, Stahl auf Stahl wäre das Optimum. Bei Velomobil Ausrollest haben dagegen die breiteren/etwas weicheren Reifen die Nase vorn.
Und 9 Bar fährst du mit schmalen 28“ Reifen, bei 20“ Breiteifen reichen rund 4 Bar, die rollen dabei etwas besser als schmale, selbst wenn diese mit mehr Druck befüllt sind. Bei 28“ bringen breite Reifen dagegen zu viel Masse und Luftwiderstand mit, daher ist dieses Ballonreifen Prinzip eher was für kleine Reifen.
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von derMac »

Pibach hat geschrieben:Bei Velomobil Ausrollest haben die breiteren Reifen die Nase vorn.
So pauschal - nein.
Und 9 Bar fährst du mit schmalen 28“ Reifen, bei 20“ Breiteifen reichen rund 4 Bar, die rollen dabei etwas besser als schmale, selbst wenn diese mit mehr Druck befüllt sind.
Big Apple mit 4 bar sind knüppelhart. Die Kajaks (nicht wirklich schmal) fahr ich mit über 5 (bis 7 je nach Einsatz) - die federn da noch. Die Ultremos werde ich mit mehr fahren. Das ein BA mit 4 bar besser rollt als ein Kojak mit 7 glaub ich nicht (beide sollten dann ähnlich hart sein).

Mac
Pibach
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von Pibach »

Der Kojak ist ja schon recht breit für einen "Rennreifen". Und ein Slick. Ausserdem hat er eine recht spezielle Gummimischung die eben weich rollt, soll heißen sich leicht verformt und dabei auch bei starker Walkung wenig Energie frisst. Der rollt daher überwiegend etwas besser als ein BA, der hat ja viel dickeres Gummi und Profil. Ein Supermoto rollt dagegen schon etwas besser, hat etwas flexiblere Karkasse und keinen Pannenschutz Einlage. der Kojak in 50mm rollt auch saugut, den bin ich lange auf meinem Großrad gefahren. Gibt diese Versionen aber nicht in 20". Daher ja der F-Lite, der auf leichten Lauf getrimmt ist. Ansonsten gibt es da kaum praktische Vergleichsmöglichkeiten da die breiten Reifen selten auf Performance ausgelegt sind (sondern auf Alltagstauglichkeit/Robustheit). Physikalisch liegt das Optimum bei rauem Asphalt aber bei vermutlich 50mm Breite bei 20" Reifen. Bei 28" bei vielleicht 32mm. Je nach Fahrergewicht und Bodenbelag. Bei einem praxisorientierten Mix und 20" sind Breitreifen dann deutlich im Vorteil, bei Performance und sowieso beim Komfort, der Fahrstabilität und der Einsatzbreite.

Leider hält sich das alte Vorurteil, schmale Reifen seien schneller aber vehement in der Bevölkerung. Die Gründe hatte ich ja bereits genannt. Insbesondere in angloamerikanischen Foren sind Balloonreifen ziemlich unbekannt. Nicht umsonst sind die verfügbaren Balloonbikes von velowerk (Schweiz), Benrds oder Utopia (Deutschland), in USA oder GB fahren die Bike Fridays, Moultons oder Bromptons überwiegend schmale Reifen. Dahon ist auch erst vor wenigen Jahren darauf gekommen, dass die Fahreigeschaften ihrer Räder durch Big Apple drastisch verbessert werden, ist in den Käuferkreisen aber kaum bekannt.

Hier mal eine Grafik zu den Ausrolltests:
Bild

Hier ein Test für Überrollen eines Normhindernisses. Dabei wird die "Eindelltiefe" unter einer Normlast vermessen:
Bild

Quelle: Velomobil Forum, dieser Thread.

Hier ist noch ein Testbericht, nach dem Big Apple etwa so gut rollen wie Primo Comet (sehr ähnlich einem Kojak), und zwar bei 2 Bar bereits fast so gut wie bei 5 Bar.
Harry
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Re: 20" Reifen: Meinungen/Erfahrungen/Preise

Beitrag von Harry »

Bei schmalen Reifen verzichtet man bewusst auf Komfort. Mag sein, dass die Kontaktfläche bei Breitreifen kürzer ist, aber dafür eben breiter als bei schmalen Reifen. Das sollte die Agilität, das Kurvenverhalten und die Schräglage doch eher verschlechtern. Das behaupte ich jetzt mal, ohne den BA gefahren zu sein.

Es geht dabei nicht nur um das Abrollverhalten. Klar sind "schlaffe" Breitreifen auf Kopfsteinpflaster einem "steinharten Dackelspalter" vorzuziehen. Kojak und schmalere sind definitiv keine allround Reifen, das nimmt man in Kauf und sucht Asphalt. Dort macht der Reifen auch wiklich Spaß.

Allein aufgrund des Gewichts kann ich mir nicht vorstellen, dass ein BA an die Agilität eines Kojak herankommt, wobei ich den hier auch nicht beweihräuchern möchte. Toppen möchte man das Ganze aber mit einem noch schmaleren und noch ein wenig leichteren Reifen, der noch mehr Druck verträgt. Das wäre die Stilrichtung "Rennrad". Vom BA verlange ich nur Komfort. Beim Einkaufen, befahren von Bordsteinkanten und eben auf Kopfsteinpflaster. Dass er supergut abrollt und auch noch schnell ist, ist umso besser. Bleibt aber für mich als Stilrichtung "BMX". Daher soll er auch an mein Einkaufsrad/Alltagsrad. Da ist übrigens ein Gepäckträger dran, eine 3-Gang Nabenschaltung, ein Ständer, ein riesen Vorbau, eine Glocke, Strahler etc. Alles das, was am Kojakrad nicht dran ist.

Ich würde meiner Mutter den Kojak auch nicht empfehlen und meiner Oma würde ich ihn verbieten. Drum fahre ich ihn ja auch (so lange es noch geht). Mal im Ernst Pibach, kannst Du dir ein Dahon Mu EX, Vector oder ein Tern Verge X.. mit Big Apple vorstellen? Ich nicht!
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