EmilEmil hat geschrieben: ↑Sa Sep 07, 2019 9:39 am
... die Leuchtdauer zu bestimmen ...
Hole ich gerade nach - mit relativer Helligkeitsmessung. Beim Test direkt nach dem Kauf erwarte ich sowas nicht unbedingt. In der Anleitung sollte das aber stehen.
Wenn man die Helligkeit auf höchster Stufe direkt nach dem Einschalten als 100% annimmt, hat sie auf niedrigster Stufe etwa 20%.
Mein Urteil am Anfang:
Sehr gelungenes Set mit KBA-Prüfzeichen, ausgereift mit kleinen Schwächen.
Leuchtdauer
hell:
Laut Hersteller 70 Lux, etwa 250 Minuten. Nach ca. 80 Minuten geht die grüne LED aus, nach 170 min geht die gelbe LED aus, nach 215 min fängt die rote LED an zu blinken. Der relative Lichtstrom fällt von 100% nach kurzer Zeit auf 96% ab. Das dürfte der Erwärmung der LED geschuldet sein. Kurz vor Ende der Akkulaufzeit noch etwa 94%. Dann fällt der Lichtstrom innerhalb einiger Minuten auf 50% ab und der Scheinwerfer geht ganz aus, lässt sich auch nicht mehr einschalten.
Korrektur der gemessenen Zeiten um +4 Minuten, da zu Anfang auf niedrigster Stufe etwa 20 min „gespielt“ wurde.
Der B&M IQ Eyro verhält sich hier intelligenter. Er schaltet rechtzeitig auf die niedrige Helligkeit um, um dann noch möglichst lange weiter leuchten zu können. Nach 5,5 Stunden mit 30 Lux funzelt er noch 3 Stunden auf 10 Lux herum und wird dann noch 3 Stunden lang kontinuierlich schwächer. Das ist besser als plötzlich gar kein Licht! Dafür flackert der Eyro die ganze Zeit etwas und zyklisch auch mal deutlich. Da hat sich wohl ein Bugstuben-Praktikant an der Steuerung ausgetobt.
mittel:
Herstellerangabe 35 Lux, gemessen 48%, 526 min.
Theoretisch hochgerechnet: 250 min * 100/48 = 520 min. Das passt mit 526 Minuten ganz gut (8:46 Stunden).
schwach:
Herstellerangabe 15 Lux, gemessen 20,2%, Laufzeit hochgerechnet aus 526 min * 48% / 20,2% = 1250 min, also knapp 21 Stunden.
Hier nur noch Restlaufzeit auf niedrigster Stufe gemessen, wenn die rote LED auf mittlerer Stufe anfängt zu blinken: ca. 70 min plus 60 min Nachfunzeln, bis das Licht ganz ausgeht.
Automatik:
Bei Tageslicht geht die Helligkeit auf niedrigste Stufe zurück. Abgedeckt geht der Scheinwerfer auf volle Leistung.
Das Licht ist mit 1 kHz moduliert. Je nach Umgebungshelligkeit stellt sich zwischen 20% und 100% Einschaltdauer mit beliebigen, stabilen Zwischenwerten ein.
Rücklicht:
Ich konnte es nicht lassen und hab mir das auch noch genauer angesehen.
Das normale Rücklicht ist nur ein kleiner, heller Lichtpunkt. Das Bremslicht sind vier zusätzliche Lichtpunkte. Es wird häufig bemängelt, dass andere Verkehrsteilnehmer den Abstand zu punktförmigen Fahrradrücklichtern schwer einschätzen können. Mag sein, aber ob das ein relevanter Effekt ist oder nur Werbegeschwätz, weiß ich nicht. Mein Fahrrad besteht aus mehr als nur diesem einem Lichtpunkt. Wer sich von hinten mit halbwegs brauchbarer Beleuchtung nähert, sieht auch noch die Rückstrahler, Pedalreflektoren, Speichenreflektoren usw. - das sollte genügen, um den Abstand einschätzen zu können!
Das Rücklicht wird mit zwei AAA-Zellen betrieben. Ich gehe mal von einer durchschnittlichen Alkaline mit 1000 mAh aus.
Eigenverbrauch: 4µA
Weit unter der Selbstentladung der Zellen und vernachlässigbar.
Volle Zellen
2 * 1,5 V:
Rücklicht 22 mA (sehr hell, ~45 h)
Rück- und Bremslicht 57 mA (noch viel heller, ~17,5 h)
Leere Zellen
2 * 1,05 V:
Rücklicht 8 mA (~125 h)
2 * 0,9 V:
Rücklicht 2,5 mA (es ist so nur noch schwach, aber immerhin überhaupt noch zu sehen)
Die tatsächliche Leuchtdauer mit zwei Zellen wird also irgendwo zwischen 45 und 125 Stunden liegen. Etwas weniger durch das Bremslicht. Wenn man bedenkt, dass das Rücklicht auch noch bei 1,8 Volt zu sehen ist, ist da reichlich Reserve.