Critical Mass: Fahrradfreude, Lebensfreude
Verfasst: Sa Sep 27, 2014 2:50 am
Moin,
Ich war gestern auf der Critical Mass in Hamburg:
Ein Wahnsinniges Erlebnis. Festival der Sinne, Festival der Fahrradkultur, Lebensfreude, Fahrradfreude pur, Lust am Radeln.
Bei der Anreise aus Lüneburg, mit dem Zug, traf ich schon im Hauptbahnhof einen ziemlich jungen Radler, Student, , mit einem "Long-John", auf dessen Ladefläche ein sog. "Sound-System" festgezurrt war. Bei ihm ein Kumpel, Berufsfeurwehrmann, auf einem "Fixi". Sie waren aus Elmshorn angereist und schon alte "Critical Mass"-Hasen.
Gleich vor dem Bahnhof wurde das System gestartet, und mit dem "Bicycle Race" von Queen https://www.youtube.com/watch?v=gWJ8_B9BVxoaus den Boxen ging es über den Jungfernstieg, Gänsemarkt und Sievekingsplatz (Immer selbstbewußt auf der Fahrbahn) zunächst zum Anfang der Reeerbahn/ Heiligengeistfeld. Unterwegs schlossen sich immer mehr Radlerinnen an, so daß wir dort ca 30 bis 50 RadlerInnen waren.
Dann, die Reeperbahn entlang wuchs der Fahrradkonvoy bis zum Sielbudenplatz auf ca 200 RadlerInnen an.Auch zwei weitere Sound-Systems kamen hinzu.
Die Reeperbahn bis zum Ende und dann 'runter zur Elbe waren auf Fahrbahn Rad- und Gehwege, allen Seitenstraßen Radler zu sehen.
Am Anfang der "Großen Elbstr, / Bereich Fischmarkt ging es dann zunächst nicht weiter: Radler dicht an dicht, Auf allen Freien Flächen Radler, der Fischmarkt war schon komplett voll. Also vorsichtig geschätzt min.1000, wahrscheinlich mehrere tausend.
Dazwischen dutzende äußerst phantasievolle Soundmaschinen, die mit wirklich gelungener Musikauswahl die sowiso schon gute Stimmung klasse unterstützten.
Sehr beliebt "Bicycle" von Queen, Rio Reiser, Fahrradlieder in allen Sprachen, aber auch z.b. "Auf der Reeperbahn" von Hans Albers.
Nach ca. 20min Stehen / Warten ging die Tour los. Die CM hat keine Organisation, keine Führung, irgendwehr entschließt sich zum fahren, der Rest folgt, Dazwischen die Dutzende von rollenden Soundmaschinen.
Alle Arten von Fahrrädern:
Edle Rennmaschinen, erstaunlich viele "Fixis", viele von jungen Frauen gefahren, Einräder, Junge Kerls die auf ihren Mounain-Bikes atemberaubende Stunts vollführen, geschmückte "Normal"-Räder, alle Arten Falter, Einräder, Lastenräder, Bullit, Dreiräder, Shopper, Cruiser, Bonanza, Klappräder, Klapper-Möhren, Hollandräder, Reiseräder, Liegeräder, Die irresten Eigenbauten... Ich komme aus dem Staunen nicht heraus.
Dunkelradler? Im Gegenteil! Viele Räder mit viel 'Aufwand mit allerlei blinkenden LED sind echte Licht-Kunstwerke.
Es geht in dichten Reihen, ca vier bis sechs Räder nebeneinander über Hafenstr, St. Pauli-Landungsbrücken, zur Reeerbahn, dann über die Willy-Brandt Str, zum Hauptbahnhof, Der Radelzug ist Ein bis Zwei Kilometer lang.
Die Polizei,mit einigen Motorrädern, und mit keinem einzigen Fahrrad dabei, ist ebenso überfordert wie überflüssig.
Die Absicherung der CM an großen Kreuzungen wird von RadlerInnen ruhig und routiniert durchgeführt.
Das Tempo ist sehr abwechslungsreich. Mal ruhiges Rollen in Schrittempo, mal recht flottes "Jagen". Dazwischen immer wieder mal Halten. Wenn die Spitze eine Rote Ampel hat, aber auch um die CM wieder zu sammeln.
Ich versuche an den beiden jungen Leuten dran zu bleiben. Klappt nicht immer. Unglaublich, wie der eine mit dem schweren Long-John sprinten kann, wie er in dem dichten Gedränge die Spur haltien kann,. Mit welcher meisterlicher Radbeherrschung sein Kumpel mit dem Fixi blitzschnell durch kleinste Lücken sprinten kann.
Fröhliche, gelöste Stimmung, keine Spur von Aggression.
Berliner Tor, Burgstr, Im Riesenbogen um die Alster,
Radeln, Rollen, schöne Räder, schöne, nette fröhliche Menschen, gute abwechslungsreiche Musik, die blinkenden, leuchtenden Lichtkunstwerke.
Ich mag keine Massenveranstaltungen- hier bin ich gerne Teil der Masse. Das Rollen im dichtern Pulk hat auch meditative Momente. voll konzentriert Spur und Geschwindigkeit halten, dabei ist alles in rascher Bewegung.
An den Straßenrändern immer wieder staunendes, oft applaudierendes Publikum.
Aus den Fenstern von Häusern jubelnder Beifall. Es dauert wohl über zwanzig Minuten, bis die ganze CM eine Stelle passiert hat.
Der Versuch den einen oder anderen Kreisel ganz zu umrunden scheitert, es sind einfach zu viele Radlerinnen.
Ich verliere den Überblick über die Strecke, Irgendwann sind wir wieder am Startpunkt, aber es geht noch weiter, Obwohl sicher ein guter Teil inzwischen weggefallen ist, ist es am Fischmarkt viel zu eng für einen Stilvollen Abschluß.
So geht es noch mal hoch zum Heiligengeistfeld um vor dem Millerntorstadion den Abschluß zu machen.
Auch der Platz ist voll mit Radlern. Sicher noch mehrere hundert. Die Soundmaschinen werden leiser, es ist Gelegenheit, mit alten oder neuen Bekannten zu Plaudern, FreundInnen zu begrüßen oder sich zu Verabschieden. Interessante Räder zu bestaunen. Es werden keine Reden gehalten.
Langsam wird die Menge kleiner.
Keine Frage: In vier Wochen bin ich wieder dabei.
Gruß Karsten.
Anmerkung: 28/ 07/ '18: Ursprünglicher Titel war Critical Mass Hamburg...
Weil es mit der Zeit auch um andere CM's geht, hab' ich (als Starter) das nach einigen Rücksprachen, der besseren Übersicht wegen mal geändert
Ich war gestern auf der Critical Mass in Hamburg:
Ein Wahnsinniges Erlebnis. Festival der Sinne, Festival der Fahrradkultur, Lebensfreude, Fahrradfreude pur, Lust am Radeln.
Bei der Anreise aus Lüneburg, mit dem Zug, traf ich schon im Hauptbahnhof einen ziemlich jungen Radler, Student, , mit einem "Long-John", auf dessen Ladefläche ein sog. "Sound-System" festgezurrt war. Bei ihm ein Kumpel, Berufsfeurwehrmann, auf einem "Fixi". Sie waren aus Elmshorn angereist und schon alte "Critical Mass"-Hasen.
Gleich vor dem Bahnhof wurde das System gestartet, und mit dem "Bicycle Race" von Queen https://www.youtube.com/watch?v=gWJ8_B9BVxoaus den Boxen ging es über den Jungfernstieg, Gänsemarkt und Sievekingsplatz (Immer selbstbewußt auf der Fahrbahn) zunächst zum Anfang der Reeerbahn/ Heiligengeistfeld. Unterwegs schlossen sich immer mehr Radlerinnen an, so daß wir dort ca 30 bis 50 RadlerInnen waren.
Dann, die Reeperbahn entlang wuchs der Fahrradkonvoy bis zum Sielbudenplatz auf ca 200 RadlerInnen an.Auch zwei weitere Sound-Systems kamen hinzu.
Die Reeperbahn bis zum Ende und dann 'runter zur Elbe waren auf Fahrbahn Rad- und Gehwege, allen Seitenstraßen Radler zu sehen.
Am Anfang der "Großen Elbstr, / Bereich Fischmarkt ging es dann zunächst nicht weiter: Radler dicht an dicht, Auf allen Freien Flächen Radler, der Fischmarkt war schon komplett voll. Also vorsichtig geschätzt min.1000, wahrscheinlich mehrere tausend.
Dazwischen dutzende äußerst phantasievolle Soundmaschinen, die mit wirklich gelungener Musikauswahl die sowiso schon gute Stimmung klasse unterstützten.
Sehr beliebt "Bicycle" von Queen, Rio Reiser, Fahrradlieder in allen Sprachen, aber auch z.b. "Auf der Reeperbahn" von Hans Albers.
Nach ca. 20min Stehen / Warten ging die Tour los. Die CM hat keine Organisation, keine Führung, irgendwehr entschließt sich zum fahren, der Rest folgt, Dazwischen die Dutzende von rollenden Soundmaschinen.
Alle Arten von Fahrrädern:
Edle Rennmaschinen, erstaunlich viele "Fixis", viele von jungen Frauen gefahren, Einräder, Junge Kerls die auf ihren Mounain-Bikes atemberaubende Stunts vollführen, geschmückte "Normal"-Räder, alle Arten Falter, Einräder, Lastenräder, Bullit, Dreiräder, Shopper, Cruiser, Bonanza, Klappräder, Klapper-Möhren, Hollandräder, Reiseräder, Liegeräder, Die irresten Eigenbauten... Ich komme aus dem Staunen nicht heraus.
Dunkelradler? Im Gegenteil! Viele Räder mit viel 'Aufwand mit allerlei blinkenden LED sind echte Licht-Kunstwerke.
Es geht in dichten Reihen, ca vier bis sechs Räder nebeneinander über Hafenstr, St. Pauli-Landungsbrücken, zur Reeerbahn, dann über die Willy-Brandt Str, zum Hauptbahnhof, Der Radelzug ist Ein bis Zwei Kilometer lang.
Die Polizei,mit einigen Motorrädern, und mit keinem einzigen Fahrrad dabei, ist ebenso überfordert wie überflüssig.
Die Absicherung der CM an großen Kreuzungen wird von RadlerInnen ruhig und routiniert durchgeführt.
Das Tempo ist sehr abwechslungsreich. Mal ruhiges Rollen in Schrittempo, mal recht flottes "Jagen". Dazwischen immer wieder mal Halten. Wenn die Spitze eine Rote Ampel hat, aber auch um die CM wieder zu sammeln.
Ich versuche an den beiden jungen Leuten dran zu bleiben. Klappt nicht immer. Unglaublich, wie der eine mit dem schweren Long-John sprinten kann, wie er in dem dichten Gedränge die Spur haltien kann,. Mit welcher meisterlicher Radbeherrschung sein Kumpel mit dem Fixi blitzschnell durch kleinste Lücken sprinten kann.
Fröhliche, gelöste Stimmung, keine Spur von Aggression.
Berliner Tor, Burgstr, Im Riesenbogen um die Alster,
Radeln, Rollen, schöne Räder, schöne, nette fröhliche Menschen, gute abwechslungsreiche Musik, die blinkenden, leuchtenden Lichtkunstwerke.
Ich mag keine Massenveranstaltungen- hier bin ich gerne Teil der Masse. Das Rollen im dichtern Pulk hat auch meditative Momente. voll konzentriert Spur und Geschwindigkeit halten, dabei ist alles in rascher Bewegung.
An den Straßenrändern immer wieder staunendes, oft applaudierendes Publikum.
Aus den Fenstern von Häusern jubelnder Beifall. Es dauert wohl über zwanzig Minuten, bis die ganze CM eine Stelle passiert hat.
Der Versuch den einen oder anderen Kreisel ganz zu umrunden scheitert, es sind einfach zu viele Radlerinnen.
Ich verliere den Überblick über die Strecke, Irgendwann sind wir wieder am Startpunkt, aber es geht noch weiter, Obwohl sicher ein guter Teil inzwischen weggefallen ist, ist es am Fischmarkt viel zu eng für einen Stilvollen Abschluß.
So geht es noch mal hoch zum Heiligengeistfeld um vor dem Millerntorstadion den Abschluß zu machen.
Auch der Platz ist voll mit Radlern. Sicher noch mehrere hundert. Die Soundmaschinen werden leiser, es ist Gelegenheit, mit alten oder neuen Bekannten zu Plaudern, FreundInnen zu begrüßen oder sich zu Verabschieden. Interessante Räder zu bestaunen. Es werden keine Reden gehalten.
Langsam wird die Menge kleiner.
Keine Frage: In vier Wochen bin ich wieder dabei.
Gruß Karsten.
Anmerkung: 28/ 07/ '18: Ursprünglicher Titel war Critical Mass Hamburg...
Weil es mit der Zeit auch um andere CM's geht, hab' ich (als Starter) das nach einigen Rücksprachen, der besseren Übersicht wegen mal geändert