Updates| Bilder|Videos |Shop

Reload nach langer Pause. Sorry dafür.

Hallo aus der Oberpfalz

Wir heissen Dich herzlichst Wilkommen. Hast du schon ein Faltrad ? Welches ?
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von berlinonaut »

Motte hat geschrieben:Es sind noch mehr Birdys unterwegs als die 10, die hier mit Mängeln gemeldet wurden. Wer nur Produkte kaufen möchte zu denen es keine Mängelberichte im Internet gibt, der führt ein entbehrungsreiches Leben.
Das ist zweifellos richtig - wie man auch hier im Forum lesen kann haben auch andere Marken ihre Nachteile, Macken, Limitierungen und Problemstellen, natürlich auch das Brompton. Allerdings ist das Birdy meiner Erinnerung nach das einzige Rad, bei dem hier im Forum gleich mehrfach potentiell lebensgefährliche Fehler (Risse und Brüche an Gabel, Schwinge und Vorbau) aus eigenem Erleben gemeldet wurden und mit gewisser Regelmässigkeit werden - obwohl z.B. Dahon, Tern und Brompton doch deutlich umfangreicher vertreten sein dürften. Das hat eine andere Qualität als eine rostige Schraube oder eine zickige Schaltung, zumindest für mich.
Bei Dahon und auch Tern gab es das phasenweise in Form von Gelenkkummer in etwas abgemilderter Form (teilweise offenbar bedingt durch Wartungsfehler), bei anderen Marken gar nichts. Bei Tern gab es in der grossen weiten Internetwelt einige Rahmenbrüche in den ersten Jahren samt Rückruf - hier im Forum hat es aber keinen erwischt. Beim Brompton gab es in den 90ern mal einige brechende Lenker - das war aber viele Jahre, bevor es das Forum gab und es gab eine kostenlose Tauschaktion für alle potentiell betroffenen Räder. Seitdem ist Ruhe. Auch das Birdy hatte, wie dir sicherlich bekannt ist, schon in vor-Forumszeiten u.a. mit Vorbauproblemen zu kämpfen.
Motte hat geschrieben:Bei den alten Birdys war das so. Und ist sicher genau so schwer zu beherrschen wie eine andere Gangschaltung im Auto (z.B. nun 6 Gänge statt vorher 5 - damit kommt man ja bekanntermaßen niemals klar ;) )
Eine Sechsgangschaltung beim Auto hat ja einen technischen Vorteil bei der Benutzung - den kann ich bei der Schaltverpflichtung vor dem Falten nicht erkennen. Sprich: Wäre es nicht nötig wäre es einfacher und ein Ding weniger, das man vergessen kann. Ist ungefähr so, wie bei der Kettenschaltung im grossen Gang anfahren zu müssen - passiert selten, wenn man sich mal an die Schaltung gewöhnt hat, aber manchmal passiert es halt und dann nervt es. Ist ja nicht so, dass so was alternativlos wäre.
Motte hat geschrieben:Erstaunlicherweise gibt es in der realen Welt aber auch Birdys mit mehr als 10 Jahren auf dem Buckel und mehr als 20.000 Km in den Beinen äh - Reifen, bei denen weder der Vorbau noch die Federgabel je getauscht wurden.
Das hilft dem, den es dann erwischt, nicht wirklich.

Wie schon mehrfach gesagt: Das muss jeder für sich selber entscheiden. Lustigerweise war mein geplanter Einstieg in die Faltradwelt ursprünglich ebenfalls ein Birdy - das hat mich zum Faltrad gebracht, ohne dass ich je eins besessen hätte. Gleiche Situation wie beim OP: Ich fand das Design geil und die Federung cool und konkreten, beschreibbaren Bedarf für ein Faltrad hatte ich nicht. Dass es stattdessen ein Brompton geworden ist war eher Zufall und einer Gelegenheit geschuldet. Das Brompton hat mich bei der Benutzung auf die Dauer nachhaltig überzeugt, das Birdy mich dennoch nicht losgelassen. Bis ich auf einer Messe die "Freundlichkeit" und Arroganz von R+M kennenlernen "durfte". Die regelmässigen Berichte hier im Forum haben mich dann endgültig darin bestärkt, vom Birdy weiterhin Abstand zu nehmen, obwohl ich es immer noch schick finde (mittlerweile allerdings eine etwas differenziertere Betrachtungsweise zu einigen Aspekten habe als früher).

Wenn man sich die Zufriedenheit der Nutzer hier mit ihren Rädern ansieht finden sich überraschend viele, die sagen, dass sie kein Birdy mehr kaufen würden - idr wegen technischer Mängel, der damit verbundenen Kosten und dem als schlecht bis miserabel empfundenen Serviceverhalten des Herstellers. Bei anderen Marken scheint das in dieser Form nicht vorzukommen - Wechselgründe scheinen da eher Upgrades auf ein höherwertiges Rad zu sein oder geänderte Bedürfnisse. Davon ab scheinen die meisten mit ihrer jeweiligen Rad-Wahl weitfehen zufrieden zu sein bzw. eventuelle Schwächen akzeptiert zu werden.

Wenn dem OP das Birdy gefällt spricht ja nichts dagegen, eines zu kaufen. Um die potentiellen Problemstellen im Vorfeld des Kaufs zu wissen hilft bei einer guten Entscheidung und verhindert unangenehme Überraschungen hinterher. Wenn es dann immer noch ein Birdy sein soll: Warum denn nicht.
specialbiker
Beiträge: 32
Registriert: So Jan 15, 2017 9:14 am
Faltrad 1: Birdy Speed
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1956
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Tirschenreuth
Kontaktdaten:

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von specialbiker »

Motte hat geschrieben: . . . .
Hast Du dir mal die edleren Tern Teile angeschaut? (also die Verge X Serie) wie dieses z.B. http://www.ternbicycles.com/bikes/472/verge-x10
Ja, habe ich gesehen, gefällt mir auch sehr gut. Ist halt das Konzept eines "Klapprennrades", wogegen ich gerne die Option auf Stadt / Tour / Licht / Gepäck aufrecht erhalten möchte (das Birdy liesse sich diesbzgl. sehr gut anpassen).

specialbiker
specialbiker
Beiträge: 32
Registriert: So Jan 15, 2017 9:14 am
Faltrad 1: Birdy Speed
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1956
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Tirschenreuth
Kontaktdaten:

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von specialbiker »

Splithub hat geschrieben:Mit dem Sava habe ich mich beschäftigt und fahre bereits ein vergleichbares Fernost Carbonfaltrad. Das Faltgelenk halte ich für einen echten Schwachpunkt, die aneinandergeklemmten Scharnierplatten (..Gelenkhälften, kenne den korrekten Begriff nicht) sind sehr klein im Vergleich zu allem was ich bisher gesehen habe. Zur grundlegenden Physik der Hauptfaltgelenke hat EmilEmil schon mal etwas geschrieben, finde es grad nicht. Falls du sehr leicht bist mag das kein Problem sein. Es ist im Herstellungsland auffallend günstig zu haben (~380€), die Komponentenausstattung der preiswerten Modelle ist z.T. ungeeignet.
Danke für den Hinweis - das sind genau die Tipps, bei der mir auch eine langjährige Bike-Erfahrung nicht weiter hilft. Was den Preis betrifft: Sava ist derzeit bei Amazon geführt, drastisch reduziert (30-40%) und damit sogar günstiger als beim chinesischen Online Händler (bei dem MWST und Einfuhr noch drauf kommen). Leicht wäre ich, und wenn alle Stricke (sprich: Rahmen) reissen kleb ich mir eine eigene Kupplung in den Carbon-Rahmen (ich habe Bekannte, die Carbon im Rahmenbau verwenden). Also mit diesem Manko könnte ich umgehen, lediglich sind diese Savas eingeschränkt auf die "schnelle Runde", wogegen mir etwas Universelleres vorschwebt, oder ich zumindest solange wie möglich die Option darauf haben möchte.

specialbiker
Zuletzt geändert von specialbiker am So Jan 22, 2017 8:57 am, insgesamt 3-mal geändert.
specialbiker
Beiträge: 32
Registriert: So Jan 15, 2017 9:14 am
Faltrad 1: Birdy Speed
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1956
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Tirschenreuth
Kontaktdaten:

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von specialbiker »

berlinonaut hat geschrieben: Wie schon mehrfach gesagt: Das muss jeder für sich selber entscheiden. Lustigerweise war mein geplanter Einstieg in die Faltradwelt ursprünglich ebenfalls ein Birdy - das hat mich zum Faltrad gebracht, ohne dass ich je eins besessen hätte. Gleiche Situation wie beim OP: Ich fand das Design geil und die Federung cool und konkreten, beschreibbaren Bedarf für ein Faltrad hatte ich nicht. Dass es stattdessen ein Brompton geworden ist war eher Zufall und einer Gelegenheit geschuldet. Das Brompton hat mich bei der Benutzung auf die Dauer nachhaltig überzeugt, das Birdy mich dennoch nicht losgelassen. Bis ich auf einer Messe die "Freundlichkeit" und Arroganz von R+M kennenlernen "durfte". Die regelmässigen Berichte hier im Forum haben mich dann endgültig darin bestärkt, vom Birdy weiterhin Abstand zu nehmen, obwohl ich es immer noch schick finde (mittlerweile allerdings eine etwas differenziertere Betrachtungsweise zu einigen Aspekten habe als früher).
. . .
Deine Entwicklung gibt mir schon zu denken, vor allem in in Bezug darauf, ob es wirklich erforderlich ist, Erfahrungen dieser Art erst selber zu machen, verknüpft mit dem Lehrgeld, das bei solchen Lernprozessen auf der Strecke bleibt.

specialbiker
Motte
Beiträge: 5778
Registriert: Sa Aug 22, 2009 5:27 pm
Faltrad 1: Birdy Grey
Faltrad 2: Tern Verge Tour
Faltrad 3: Tern Link P24
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1922
Status: FALTradfahrer
Wohnort: sachichnich

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von Motte »

Gut, dann werfe ich noch mal mein eigenes (neues) Lieblingsfaltrad in den Ring. Das Verge Tour .
Meinen Bericht findest Du hier: http://www.faltradforum.de/viewtopic.php?f=49&t=4368

Es ist der gleiche Rahmen, den auch das "Werx" der Firma Velowerk nutzt. Der weicht ein wenig von den Standardmaßen der übrigen Tern Verge Serie ab. http://www.velowerk.ch/ternbicycles_verge_tour.html
Wenn dein Finanzminister das abnickt, könnte auch das Werx selbst eine Überlegung wert sein. ;)

Es ist eine Art Allrounder. Allerdings ein eher schwerer und breiter Allrounder. 16 Kg auch ohne große Umbauten. Es gibt hier http://www.cyclepeter.com/verge-s27h-fo ... le-review/ einen weiteren Erfahrungsbericht mit Detailfotos. (der Lowrider, den er noch bemängelt wurde überarbeitet - die Taschen passen jetzt ohne Probleme). Und einen Größenvergleich mit dem Brompton. Es ist kein Rad, das man gerne im gefalteten Zustand längere Zeit tragen möchte - aber das muss man ja in der Praxis auch so gut wie nie. Ich trage meine Räder nie durch den Bahnhof, sondern rolle sie ungefaltet neben mir her und falte (je nach Gedrängel) nach oder kurz vor dem Einsteigen.
berlinonaut
Beiträge: 1763
Registriert: So Okt 13, 2013 9:41 pm
Faltrad 1: Brompton M8RD
Faltrad 2: Bickerton Sterling X
Faltrad 3: Brompton SH2Lx
Geschlecht: m
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Berlin

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von berlinonaut »

specialbiker hat geschrieben:Deine Entwicklung gibt mir schon zu denken, vor allem in in Bezug darauf, ob es wirklich erforderlich ist, Erfahrungen dieser Art erst selber zu machen, verknüpft mit dem Lehrgeld, das bei solchen Lernprozessen auf der Strecke bleibt.
Da kommt in meinem Fall halt Einiges zusammen, das bei Dir ganz anders sein kann. Ich stehe grundsätzlich auf Langlebigkeit und guten Kundenservice und gebe mein Geld ungern Firmen, die sich bei Problemen mit dem Produkt hinter irgendwelchen Formalien oder Prozessen verstecken, nicht offen mit ihren Problemen umgehen oder zurückhaltend mit Informationen oder Ersatzteilen sind. Was den Service angeht bin ich bei Brompton in der obersten Liga gelandet - viel besser geht es nicht, auch dank des deutschen Importeurs. Ich habe das Gefühl, dass die Expansion von Brompton seit ein paar Jahren da tendenziell negative Auswirkungen haben könnte, bislang sind das aber eher graduelle Effekte. Der Erfinder des Brompton hat, solange er das Unternehmen geleitet hat, im Wesentlichen auf Empfehlungsmarketing durch zufriedene Kunden gesetzt - das hat die Philiosophie und den Service geprägt und z.B. dafür gesorgt, dass Teile langfristig und völlig problemlos verfügbar sind für Räder seit Anfang der 90er, Abwärtskompatibilität gewährleistet und die technische Dokumentation exzellent und für den Endkunden verfügbar. Passt zufällig perfekt in meine Philosophie - als ich das Brompton gekauft habe wusste ich über die Firma und ihre Haltung aber noch gar nichts. Man kann ja auch mal Glück haben... ;)

Die Skurrilität einiger Aspekte des Brommi habe ich zunächst britischer Verschrobenheit zugeschrieben und sozusagen in Kauf genommen - im Laufe der Jahre hat sich dann gezeigt, dass wirklich jeder Blödsinn am Brommi einen tieferen Grund hat, den ich teilweise erst nach Jahren verstanden habe. Speziell, wenn man irgendwas umbauen möchte, gibt es immer wieder Punkte, wo derartige Aha-Erlebnisse entstehen. Insofern verstehe und unterstütze ich mittlerweile die geflügelte Aussage, dass das Brommi mit all seinen Seltsamkeiten das mit Abstand ausgereifteste Faltrad am Markt ist (was btw. beileibe nicht heisst, dass es auch für jeden das Beste oder Geeignetste wäre oder nicht verbesserbar oder gar gänzliche anders lösbar) und habe grossen Aspekt vor der Ingenieursleistung, die da drinnen steckt. Wieder was, was mir sehr gut gefällt.

Wenn man das aber gewohnt ist und sich da daheim fühlt hat erst mal jeder andere Falter und Hersteller einen schweren Stand - beim Brompton stimmt für mich einfach das Gesamtpaket.

Beim Birdy hat sich für mich im Lauf der Jahre gezeigt, dass es eher die Antipode dazu zu sein scheint: Es ist auf den ersten Blick schick und attraktiv (wo das Brompton auf den ersten Blick ein hässliches Entlein ist), entspricht aber bei genauerem Hinsehen im Detail oft nicht dem Hightech-Bild eines "perfekten" Oberklasserades, wo es ja zumindest preislich einzuordnen ist, und des "ultimativen Falters", als der es von R+M inszeniert wird. Das fängt bei der Komponentenauswahl an und geht über Konfigurierbarkeit über technische Designlösungen bis hin zum Herstellerverhalten bei Problemen und Kundenanfragen aller Art oder selbst noch nicht mal langfristiger Ersatzteilverfügbarkeit. Und man hatte über lange Jahre das Gefühl, dass das Birdy das ungeliebte Kind im Hause R+M ist, noch da, weil damit ja irgendwann die Firma angefangen hat, aber sträflichst vernachlässigt. Da bröckelt der Lack sozusagen sehr deutlich. Das heisst nicht, dass es ein schlechtes Rad wäre. Für mich wäre es aber inzwischen so, dass ich es sozusagen "trotz" des Herstellers (und der herstellerhaltungsbedingt zu vermutenden bis vorhersehbaren potentiellen Probleme in ein paar Jahren) kaufen müsste und dazu ist mir mein Geld zu schade bzw. es widerstrebt mir und das für mich erkennbare Gesamtbild ist deutlich in Schieflage.
Ich habe da ja nur den Blick von aussen und keine Alltagserfahrung mit Birdy oder R+M - kann also sein, dass sich das in der Praxis noch mal anders darstellen würde.

Leicht gemacht wird mir das dadurch, dass das Brommi sich als extrem geeignet für meine Art des Einsatzes rausgestellt hat mit vorwiegend kürzeren, innerstädtischen Strecken und sehr häufigem Falten sowie Transport in ÖPNV und DB. Von den Faltern, die ich kenne, ist es wohl das für mich am Besten geeignete. Das Ding hat tatsächlich mein Mobilitätskonzept verändert und dafür gesorgt, dass ich kein Auto mehr habe. Es ist ganzjährig mein tägliches Transportmittel, nahezu immer dabei beruflich wie privat und wird bei Bedarf via Anhänger auch zum Lastenrad oder mit variablen Gepäcklösungen zum Urlaubsgefährt. Ein Sportgerät ist es für mich eher nicht (auch wenn es mir meine Portion Bewegung im Alltag verschafft) und ein Kompromiss ist es an einigen Stellen auch (wo es vielleicht performantere Räder für den Einzelfall gäbe, aber eben keine, die eine solche Bandbreite mit sehr guter Performance an den für mich relevanten Schwerpunkten abdecken würden). Und funktionieren muss es als Nutzgegenstand, jeden Tag, d.h. problemlose und zügige Teileversorgung bei Bedarf ist ein Muss, ebenso Robustheit und Wartungsarmut, damit es gar nicht erst dazu kommt. Sprich: Eine völlig andere Situation als bei Dir und eine, die sich unabsichtlich über fast zehn Jahre entwickelt hat unter reichlich ausprobieren, umbauen und experimentieren (auch mit anderen Rädern und Transportmitteln). Ich habe mittlerweile auch noch ein paar andere Falträder, aber dürfte ich nur noch eines haben wäre es ein Brompton. Würde ich aber auf dem Land wohnen würde sich das vielleicht bis wahrscheinlich anders darstellen. Schlicht weil Ansprüche und Bedarf anders wären.

An Deiner Stelle würde ich vielleicht den Blick noch ein bisschen weiter schweifen lassen - wenn häufiges, schnellstmögliches Falten im Alltag und minimales Packmass nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehen, handwerkliche Ausführung und Tourenfähigkeit aber wohl kann ein Blick abseits der üblichen Verdächtigen von Dahon, Tern, Brompton und Birdy durchaus lohnen, insbesondere wenn Du eh schon mit Kleinherstellern und Spezialrädern zu tun hattest und keine Angst vorm selbst Hand anlegen bei der Wartung (ein Vertragshändler um die Ecke also entbehrlich ist). Bernds, Bike Friday, Moulton, Airnimal, Tyrell und perspektivisch vielleicht auch Helix (wenn es das denn mal in die Realität schafft) könnten da z.B. durchaus interessant sein. Ganz ohne Auseinandersetzung warum es denn eigentlich ein Falter sein soll wird es aber so oder so schwierig.
specialbiker
Beiträge: 32
Registriert: So Jan 15, 2017 9:14 am
Faltrad 1: Birdy Speed
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1956
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Tirschenreuth
Kontaktdaten:

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von specialbiker »

berlinonaut hat geschrieben: An Deiner Stelle würde ich vielleicht den Blick noch ein bisschen weiter schweifen lassen -
. . .
genauso wird es kommen. Um noch mal auf die Ausfallenden beim Brompton zurückzukommen: Stand heute, mit den (eingefahrenen?) Erfahrungen anderer Räder betrachte ich die Gabel noch etwas skeptisch - es wäre aber nicht das erste Mal, dass ich erstmal selber die "Logik" der entsprechenden Konstruktion sowie des dazugehörigen Umfeldes zu begreifen lernen muss, und hab ich sie dann kapiert, kommt der Aha-Effekt: So und nicht anders musste dieses Detail gelöst werden.

Wäre nicht das erste Mal. Aber auch weil ich mit solchen "Kehrtwendungen" fast schon rechne (auch schon erlebt, als ich mich mit dem Thema Liegeräder beschäftigt habe - es sind nun drei geworden, und alle haben mehr oder weniger Lösungen an Bord, die ich ursprünglich auch nicht akzeptieren wollte ;-) ) ist eine Diskussion wie diese hier von sehr großem Nutzen.

Bis dann,

specialbiker
specialbiker
Beiträge: 32
Registriert: So Jan 15, 2017 9:14 am
Faltrad 1: Birdy Speed
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1956
Status: FALTradfahrer
Wohnort: Tirschenreuth
Kontaktdaten:

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von specialbiker »

Motte hat geschrieben:Gut, dann werfe ich noch mal mein eigenes (neues) Lieblingsfaltrad in den Ring. Das Verge Tour .
Meinen Bericht findest Du hier: http://www.faltradforum.de/viewtopic.php?f=49&t=4368
. . . .
Sehr interessant, das Rad wie die Vorgeschichte, die zu Deiner Entscheidung geführt haben. Kommt mit in die engere Wahl.

Der Unterschied zum Tern Link P24H wird nicht auf den ersten Blick ersichtlich: Rahmen, Nabe, Vorgänger des Tour?

specialbiker
Gennaro
Beiträge: 19
Registriert: Sa Jan 14, 2017 6:12 pm
Faltrad 1: Birdy Speed Cyan´16
Faltrad 2: Cube Pro Race 27,5"
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1964
Status: FALTradfahrer
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von Gennaro »

ich hatte vor 2,5 Jahren die Möglichkeit und das Glück ein Birdy Speed für satte 4 Wochen zu testen. War ein Testrad von einem Münchner Birdy Händler. Habe es damals für das tägliche Pendeln genutzt aber auch für weitere Strecken ( z.B. Ausflüge in das Alpen Vorland )
Ich war vom ersten Moment an begeistert. Es ist Leicht, wendig, schnell und sehr gut zu fahren. Hat alles gepaßt.Technik & Funktionalität.. einziges Manko.... der Preis !

9 Monaten zuvor hatte ich mir ein nagelneues 6 Gang Brompton mit guter Ausstattung gekauft das ich aber nach 6 Wochen wieder verkauft habe. Hat mir persönlich nicht gefallen.. bis auf das kompakte Falten.
die Schaltung das Fahrverhalten und die zu kleinen Reifen sind ein echtes Minus ( = meine Meinung )

Letztes Jahr hatte ich dann für 6 Monate ein neues Tern Link D8 ( mit diversen Umbauten )..
Kein schlechtes Bike.. gutes Preis/ Leistung Verhältnis.
einwenig zu schwer und das Falten war nicht mein Ding.

Um es kurz zu machen.
Nach dem ganzen hin und her habe ich mir jetzt endlich ein Birdy Speed gekauft und freue mich auf die bald beginnende Radsaison.
Grüße aus München
Gennaro
Motte
Beiträge: 5778
Registriert: Sa Aug 22, 2009 5:27 pm
Faltrad 1: Birdy Grey
Faltrad 2: Tern Verge Tour
Faltrad 3: Tern Link P24
Geschlecht: m
Geburtsjahr: 1922
Status: FALTradfahrer
Wohnort: sachichnich

Re: Hallo aus der Oberpfalz

Beitrag von Motte »

Hallo Gennaro,
kannst Du uns denn sagen, ob man beim neuen Rahmen vor dem Falten noch in einen bestimmten Gang der Kettenschaltung gehen muss? Oder schafft der neue Kettenspanner das auch so?



Zu den Unterschieden Link/Verge hatte ich hier schon mal was ausführlich geschrieben
http://www.faltradforum.de/viewtopic.php?t=4419

Das Link P 24 wurde in Deutschland aus dem Programm genommen. Formaler Nachfolger war dann ab 2016 das (wesentlich teurere) Verge Tour. Gibt aber wohl noch genug davon auf Lager.
Auch das hatte ich vor geraumer Zeit mal ausgiebig beschrieben: http://www.faltradforum.de/viewtopic.php?f=49&t=3023

Tern hatte zuerst mit dem P24 versucht ein Gegenstück zum Dahon Speed (das heute nicht mehr gebaut wird) aufzunehmen. Um den Preis nicht allzu sehr in die Höhe zu treiben hatte man die recht neue Ketten/Schaltungsnabe CSRF3 von Sturmey Archer (3x8 ähnlich Dual Drive) http://www.sturmey-archer.com/en/produc ... rf3-silver genommen. Die hat aber in (wohl zu) vielen Fällen für Ärger gesorgt und ist nur zögerlich vom Hersteller nachgebessert worden. Ob das alles ausgestanden ist, weiß ich nicht - war nie betroffen und hab es daher nicht weiter verfolgt.(alle mir bekannten Nabenschaltungshersteller hatten gewaltige Anfangsschwierigkeiten. Bis ihre neuen Naben denn endlich "rund" liefen vergingen schon mal ein/zwei Jahre)


Schaltwerk beim Link ist das Tern übliche Neos 3.0 (das Verge hat ein X 7 von SRAM und die 27 Gang Dual Drive)
Ohne Gepäckträger ist das Link mit 13,5 Kg angegeben, das Verge mit Gepäckträger v/h wiegt im Urzustand 16 kg..
Beim Verge gibt es Gewindeösen, statt Schraubentürme (z.B. für den Hinterbauständer); der Rahmen verträgt auch 60er Reifen inkl. Schutzbleche und kann dank Exzenter Tretlager auch auf Nabenschaltung umgerüstet werden (Rohloff oder Nexus 11)
Antworten