Das ist zweifellos richtig - wie man auch hier im Forum lesen kann haben auch andere Marken ihre Nachteile, Macken, Limitierungen und Problemstellen, natürlich auch das Brompton. Allerdings ist das Birdy meiner Erinnerung nach das einzige Rad, bei dem hier im Forum gleich mehrfach potentiell lebensgefährliche Fehler (Risse und Brüche an Gabel, Schwinge und Vorbau) aus eigenem Erleben gemeldet wurden und mit gewisser Regelmässigkeit werden - obwohl z.B. Dahon, Tern und Brompton doch deutlich umfangreicher vertreten sein dürften. Das hat eine andere Qualität als eine rostige Schraube oder eine zickige Schaltung, zumindest für mich.Motte hat geschrieben:Es sind noch mehr Birdys unterwegs als die 10, die hier mit Mängeln gemeldet wurden. Wer nur Produkte kaufen möchte zu denen es keine Mängelberichte im Internet gibt, der führt ein entbehrungsreiches Leben.
Bei Dahon und auch Tern gab es das phasenweise in Form von Gelenkkummer in etwas abgemilderter Form (teilweise offenbar bedingt durch Wartungsfehler), bei anderen Marken gar nichts. Bei Tern gab es in der grossen weiten Internetwelt einige Rahmenbrüche in den ersten Jahren samt Rückruf - hier im Forum hat es aber keinen erwischt. Beim Brompton gab es in den 90ern mal einige brechende Lenker - das war aber viele Jahre, bevor es das Forum gab und es gab eine kostenlose Tauschaktion für alle potentiell betroffenen Räder. Seitdem ist Ruhe. Auch das Birdy hatte, wie dir sicherlich bekannt ist, schon in vor-Forumszeiten u.a. mit Vorbauproblemen zu kämpfen.
Eine Sechsgangschaltung beim Auto hat ja einen technischen Vorteil bei der Benutzung - den kann ich bei der Schaltverpflichtung vor dem Falten nicht erkennen. Sprich: Wäre es nicht nötig wäre es einfacher und ein Ding weniger, das man vergessen kann. Ist ungefähr so, wie bei der Kettenschaltung im grossen Gang anfahren zu müssen - passiert selten, wenn man sich mal an die Schaltung gewöhnt hat, aber manchmal passiert es halt und dann nervt es. Ist ja nicht so, dass so was alternativlos wäre.Motte hat geschrieben:Bei den alten Birdys war das so. Und ist sicher genau so schwer zu beherrschen wie eine andere Gangschaltung im Auto (z.B. nun 6 Gänge statt vorher 5 - damit kommt man ja bekanntermaßen niemals klar )
Das hilft dem, den es dann erwischt, nicht wirklich.Motte hat geschrieben:Erstaunlicherweise gibt es in der realen Welt aber auch Birdys mit mehr als 10 Jahren auf dem Buckel und mehr als 20.000 Km in den Beinen äh - Reifen, bei denen weder der Vorbau noch die Federgabel je getauscht wurden.
Wie schon mehrfach gesagt: Das muss jeder für sich selber entscheiden. Lustigerweise war mein geplanter Einstieg in die Faltradwelt ursprünglich ebenfalls ein Birdy - das hat mich zum Faltrad gebracht, ohne dass ich je eins besessen hätte. Gleiche Situation wie beim OP: Ich fand das Design geil und die Federung cool und konkreten, beschreibbaren Bedarf für ein Faltrad hatte ich nicht. Dass es stattdessen ein Brompton geworden ist war eher Zufall und einer Gelegenheit geschuldet. Das Brompton hat mich bei der Benutzung auf die Dauer nachhaltig überzeugt, das Birdy mich dennoch nicht losgelassen. Bis ich auf einer Messe die "Freundlichkeit" und Arroganz von R+M kennenlernen "durfte". Die regelmässigen Berichte hier im Forum haben mich dann endgültig darin bestärkt, vom Birdy weiterhin Abstand zu nehmen, obwohl ich es immer noch schick finde (mittlerweile allerdings eine etwas differenziertere Betrachtungsweise zu einigen Aspekten habe als früher).
Wenn man sich die Zufriedenheit der Nutzer hier mit ihren Rädern ansieht finden sich überraschend viele, die sagen, dass sie kein Birdy mehr kaufen würden - idr wegen technischer Mängel, der damit verbundenen Kosten und dem als schlecht bis miserabel empfundenen Serviceverhalten des Herstellers. Bei anderen Marken scheint das in dieser Form nicht vorzukommen - Wechselgründe scheinen da eher Upgrades auf ein höherwertiges Rad zu sein oder geänderte Bedürfnisse. Davon ab scheinen die meisten mit ihrer jeweiligen Rad-Wahl weitfehen zufrieden zu sein bzw. eventuelle Schwächen akzeptiert zu werden.
Wenn dem OP das Birdy gefällt spricht ja nichts dagegen, eines zu kaufen. Um die potentiellen Problemstellen im Vorfeld des Kaufs zu wissen hilft bei einer guten Entscheidung und verhindert unangenehme Überraschungen hinterher. Wenn es dann immer noch ein Birdy sein soll: Warum denn nicht.